Hallo in das Forum,
Nun habe ich endlich alle Unterlagen beisammen und habe Zeit zu schreiben.
Ich schreibe hier, da mein Vater an einem Divertikelkarzinom in der Harnblase erkrankt ist.
Die erste TUR-B fand am 6.11.23 statt pathologisch kam heraus: Fragmentierte Anteile einer high grade papillären urothelialen Neoplasie. Mindestens pTa, high grade
Der Hausurologe war etwas abgeneigt da ich ein anderes Krankenhaus wollte als er vorgeschlagen hatte und ist seitdem null kooperativ !
Nach der ersten Op sollten wir Ende November zu ihm zur Besprechung wie es weitergeht.
Dieser Termin wurde uns von ihm abgesagt 20 Minuten vorher abgesagt, mit der Begründung, er habe noch nicht die Unterlagen vom Tumorboard sie würden sich dann melden wenn diese vorliegen.
Dies geschah bis zum heutigen Tag nicht !
Ohne Worte, leider ist es überhaupt nicht leicht einen Urologen zu finden der einen aufnimmt, habe ungefähr bei 6 Praxen angerufen und wurde überall abgewiesen.
So weit so gut, ich hatte mich in der Zwischenzeit etwas eingelesen in die Materie und bin auf den TULA Laser gestoßen.
Ich habe dann eine Privatarztpraxis gefunden und wollte mich hier über den Laser informieren.
Leider ist mein Vater gesetzlich versichert , aber egal, wir haben uns in die 130km entfernte Praxis begeben und uns vorgestellt.
TULA kam nicht in Frage , allerdings wurde uns zu einer TUR-P geraten um meinem Vater mehr Lebensqualität zu geben , da er ziemlich oft auf die Toilette musste.
Die TUR-P wurde in einem Aufwasch mit der TUR-B erledigt. Die OP fand diesesmal in einem anderen Haus statt als die erste OP und der Hausurologe weis davon auch noch nichts.
Bei dieser OP wurde CIS ausgeschlossen und im Divertikel nochmals abgetragen.
Die Pathologie ergab zum Glück kein Anhalt auf Malignität.
Jetzt bin ich etwas ratlos, da ich nicht unbedingt weis was der Beste Schritt jetzt für meinen Vater ist.
Mein Vater ist 74 und top fit. Die Klinik schreibt eine BCG Therapie , der Arzt der ihn operierte meinte, er würde Mitomycin vorschlagen.
Mito kommt aber für mich bei high grade nicht in Frage und steht auch so nicht in der Leitlinie.
Ich habe nun wieder bei dem nicht emphatischen Hausurologe angerufen wg einem Termin, der wollte mir keinen geben,
so dass mein Vater persönlich in die Praxis gehen musste 🙈und einen bekam.
Den Termin haben wir nächste Woche, ich koche schon innerlich, aber das bringt ja nichts wir brauchen jemanden der die Therapie durchführt.
Bin mal gespannt ob er die Therapie durchführt, denn wenn nicht habe ich ein echtes Problem.
Ich bin mir eben nur unsicher ob BCG die richtige Lösung ist oder ob nicht doch eine Teilresektion Blase mit Enfernung des Divertikels sinnvoller wäre.
Mein Vater allerdings hat im Moment keine Lust auf eine weitere OP und möchte die Therapie eigentlich. Gibt es hier Erfahrung mit Divertikelkarzinom und BCG ?
Heinz Leo weiß ich dass er eine Zytektomie bekommen hat weg Divertikelkarzinom.
Leider findet man in den S3 Leitlinien auch nicht wirklich eine richtige Empfehlung bei einem Divertikelkarzinom.
Ich beruhige mich im Moment dahingehen und denke ein Versuch mit BCG ist es vielleicht wert, und nach 3 Monaten sieht man ja wie es ausschaut.
Allerdings habe ich schon Angst da in der Literatur beschrieben dass diese schnell ins umliegende Fettgewebe wachsen können.
Einfach eine saublöde Situation.
Sorry für die Länge und Danke an all diejenigen die es bis zum Schluss gelesen haben.
Liebe Grüße Melanie