Höheres Nebenwirkungsrisiko bei GnRH-Agonisten im Vergleich zu GnRH-Antagonisten

  • Erzeugt am : 12. April 2020

    Uhrzeit : 21:15

    Von : Blasenkrebs Online-Selbsthilfegruppe

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    Titel : Höheres Nebenwirkungsrisiko bei GnRH-Agonisten im Vergleich zu GnRH-Antagonisten

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    Inhalt :

    Eine aktuelle Untersuchung ergab, dass Prostatakrebspatienten unter GnRH-Agonisten signifikant häufiger kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Ereignisse erlitten als Patienten unter einem GnRH-Antagonisten.

    Androgendeprivationstherapie (ADT) könnte das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen erhöhen. Bisherige Daten lassen vermuten, dass GnRH-Antagonisten mit geringerem Risiko assoziiert sind als GnRH-Agonisten.

    Für diese randomisierte Open-label-Phase-II-Studie wurden Männer mit Prostatakarzinom und vorbestehender kardiovaskulärer Erkrankung in 2 Gruppen randomisiert, von denen eine für 1 Jahr GnRH-Agonisten, die andere für 1 Jahr GnRH-Antagonisten erhielt. Primäres Outcome war die Endothelfunktion, gemessen mit dem Testgerät EndoPAT 2000. Sekundäres Outcome waren neue kardiovaskuläre Ereignisse. Die Patienten wurden daraufhin überwacht, ob sie eine kardiovaskuläre Erkrankung entwickelten, die definiert war als Tod, Herzinfarkt, zerebrovaskuläres Ereignis, perkutane Angioplastie mit Koronarstent oder Hospitalisierung wegen eines kardialen Ereignisses.

    Von den 80 eingeschlossenen Patienten erhielten 41 einen GnRH-Antagonisten, 39 einen GnRH-Agonisten, die Patienten beider Arme zeigten zu Studienbeginn gleiche Charakteristika. Die Autoren stellten bei dem primären Endpunkt keinen signifikanten Unterschied zwischen beiden Gruppen fest (durchschnittlicher reaktiver Hyperämie-Index 2,07 vs. 1,92; p=0,42). Während des Studienzeitraums erlitten 15 Patienten ein neues kardiovaskuläres Ereignis, 9 ein ernstes kardiovaskuläres oder zerebrovaskuläres Ereignis – davon starben 2 –, einer erlitt einen Herzinfarkt, 2 erlitten ein zerebrovaskuläres Ereignis und 4 unterzogen sich einer perkutanen Angioplastie mit Koronarstent. Während 20 % der Patienten, die einen GnRH-Agonisten erhielten, ein schwerwiegendes kardiovaskuläres und zerebrovaskuläres Ereignis erlebten, waren es in der Gruppe, die einen Antagonisten erhielt, nur 3 % (p=0,013). Nach 12 Monaten betrug die absolute Risiko­reduktion für schwerwiegende kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Ereignisse in der Gruppe, die einen GnRH-Antagonisten erhielt, 18,1 % (95 %-KI 4,6–31,2; p=0,032).

    Es zeigte sich, dass Patienten unter GnRH-Agonisten signifikant häufiger kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Ereignisse erlitten als Patienten unter einem GnRH-Antagonisten. Daher deuten die Ergebnisse dieser Studie nach Ansicht der Autoren darauf hin, dass die Art der ADT bei Patienten mit Prostatakarzinom und vorbestehender kardiovaskulärer Erkrankung das kardiale Outcome beeinflusst.

    (rm/ms)

    Publikation:

    Margel D et al. Cardiovascular Morbidity in a Randomized Trial Comparing GnRH Agonist and GnRH Antagonist among Patients with Advanced Prostate Cancer and Preexisting Cardiovascular Disease. J Urol 2019 Dec;202(6):1199–1208.

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    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • wolfgangm

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