38678 Rehazentrum Oberharz (Bericht aus dem Jahr ? und 2019)

  • Link: http://www.klinikamschwarzenbacherteich.de


    Das Rehazentrum Oberharz wurde im Jahr 2011 neu eröffnet und die bis dahin getrennten Häuser der onkologischen und psychosomatischen Rehaklinik in ein gesamtes Haus zusammen geführt. Die Klinik verfügt über 280 Betten (alles Einzelzimmer). Davon entfallen ca. 160 Betten auf Patienten mit psychosomatischen Erkrankungen und die restlichen 120 Betten für den onkologischen Bereich.

    Die Patienten der onkologischen Reha werden ausschliesslich in der ersten bzw. zweiten Etage untergebracht.

    Um sich ein genaues Bild von der Rehaklinik machen zu können, habe ich in der Galerie einige Bilder vom Zimmer, Eingangsbereich usw. hoch geladen.


    Anreise:

    Am besten reist man mit dem Auto an, es gibt auf dem Gelände zahlreiche Parkplätze für die Patienten, wobei diese aber nicht bewacht sind und es häufig zu Kennzeichendiebstahl kommt.


    Anreise per Bahn:

    Von Göttingen bzw. Hildesheim kommt man gut mit der Regionalbahn nach Goslar, von dort wird man dann mit dem Reha-Bus (ein VW T5) abgeholt, die Fahrzeit beträgt von Goslar nach Clausthal-Zellerfeld ca. 25 Minuten.


    Meine Empfehlung geht aber in Richtung Anreise mit eigenem PKW, da man dann am Wochenende die Möglichkeit hat den gesamten Harz zu erkunden. Tagesausflüge am Samstag oder Sonntag sind somit zum Brocken, Wernigerode, Quedlinburg, Braunlage usw. recht mühelos möglich.


    Lage:


    Die Rehaklinik befindet sich ausserhalb von Clausthal-Zellerfeld in einem Waldnahem niemandsland. Zu Fuß geht man ca. 20 Minuten bis zum Ortseingang, dieser Weg wird auch Wodka - Allee genannt, da man sehr sehr häufig hinter den Bäumen leere und auch volle Wodkaflaschen findet. Warum das so ist, darauf gehe ich später ein.

    Diese Abgelegenheit hat Vor - und Nachteile, wer Ruhe und Entspannung sucht, gern spazieren geht und Waldluft mag, dem wird die Lage gefallen, wer aber auch etwas Aktion sucht, wird sich schnell langweilen.


    Neu Angekommen - Was passiert dann:


    Neu in der Rehaklinik angekommen meldet man sich beim Empfang, dort bekommt man einige Unterlagen, die Fernbedienung für den Fernseh und den elektronischen Zimmerschlüssel und es geht dann auch schon los Richtung Zimmer, wo man noch gerade noch die Zeit hat sein Gepäck abzustellen bevor es heißt "melden Sie sich im Stations-Schwestern-Zimmer - dort bekommt man dann eine kleiner Erläuterung und einen Ablaufplan für die ersten 2 Tage. Nach dem Mittagessen stehen dann auch schon die ersten Untersuchungen an, macht Euch aber keine Hoffnungen darauf, das diese übermässig Gründlich erfolgen.

    Mit Glück hat man dann am Nachmittag die Möglichkeit die Koffer auszupacken um sie für die nächsten 3 Wochen einzurichten.


    Zimmer:


    Die Zimmer entsprechen gutem Hotelstandard, die Möbel und Farben sind aufeinander angestimmt und mit einem Flat - TV ausgestattet. Das Bad kann man schon fast als riesig bezeichnen und ist Rolli - geeignet.

    Im Zimmer befindet sich ein Rauchmelder der auch partikel mißt, die z.B. beim verwenden von Haarspray auftreten - sodass es da auch schon zu zahlreichen Fehlalarmen gekommen ist. Also sollte man beim benutzen von Haarspray das im Bad tun und dabei auch die Badezimmertür schliessen, denn ein Fehlalarm kann sehr teuer werden (ca. 925 Euro).


    Verpflegung:


    Das Klinik - Restaurant ist auch etwas kritikwürdig. Da der Spreisesaal nicht groß genug ist um allen Patienten einen Platz zu bieten, gibt es Essenszeiten aufgeteilt in zwei Gruppen. Somit kann es auch an Wochenenden passieren, das man schon 7 Uhr zum Frühstück eingeteilt ist. Gerade am Sonntag, wenn keine Therapien geplant sind, fand ich dies für störend.

    Zum Frühstück gibt es jeden Tag verschiedene Brötchen + Brot - Sorten, Aufschnitt, Käse und verschiedene Portionspäckchen Konfitüre, Honig usw.


    Zum Mittag stehen von Mo. - Fr. drei unterschiedliche Gerichte zur Auswahl (ein Bild von einem wöchentlichen Speiseplan ist ebenfalls in der Galerie zu finden). Die Qualität der Speisen geht in Ordnung - wobei wirklich frisch wird nicht gekocht - überwiegend verwendet man dort TK - Produkte, sodass der allzeit beliebte Brokkoli sehr deutlich an Farbe bei der Zubereitung verloren hat.


    Das Abendessen, hier gibt es äusserst selten eine Abwechslung, Standard - Wurst + Käse die jeden Tag aufgetischt werden und die 4 oder 5 Brotsorten sorgen da auch für keinerlei Abwechslung.


    Therapien:


    Hier gibt es Licht und Schattenseiten. Das Physikalische Therapieangebot kann man als recht gut bezeichnen. Ein modernes und gut ausgestattetes Fitnesstudio, ein sehr gutes Hallenbad, eine großzügige Sauna sowie eine große Turnhalle bieten zahlreiche Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung.

    Working, Nordic Working, Atemtherapie usw. werden ebenfalls Angeboten und finden in der Regel draussen auf dem Klinikgelände statt.

    Die Entspannungstherapie ist eine meiner Kritikpunkte, hier zeigt man sich äusserst unflexibel, diese Therapie wird nur im sitzen angeboten, liegend ist das nicht vorgesehen - deshalb habe ich diese Therapie nur einmal besucht.

    Bäderabteilung - kann man als nicht mehr vorhanden bezeichnen. Die Edelstahlbadewannen wurden ausgebaut und ebenfalls die Kneiptherapie mit dem Wassertreten nicht mehr angeboten.

    Hervorheben kann man auch das Beckenbodentraining welches angeboten wird.


    Freizeitgestaltung:


    jeden Dienstag - Schmuck basteln, hier erfolgt eine Anmeldung über die Cafeteria. Leider ist der Schmuck den man selbst bastelt dann auch recht teuer. Eine Halskette kann dann schonmal ca. 80 Euro kosten.

    Mittwoch: Kinoabend

    Sonntags fährt ein Bus ab dem Klinikgelände nach Braunlage (Kosten ca. 14 Euro)

    Auf ehrenamtlicher Basis bietet ein Förster geführte Wanderungen an.

    Ab und an wird auch ein Liederabend angeboten, wo ein Liedermacher seine eigenen Lieder singt und vorstellt.


    Mehr kann man zu der Freizeitgestaltung nicht sagen.


    zur Cafeteria:


    Die Cafeteria ist ein kleiner Lichtblick im Rehazentrum Oberharz. Von Sonntag bis Freitag ist sie von 08:00 bis 19:00 Uhr geöffnet und Samstags von 09:00 - 17:00 Uhr.

    Täglich gibt es 2 - 3 unterschiedliche Sorten Kuchen und Torten zur Auswahl.


    Preise:

    Kuchen / Torten: zw. 2,00 und 2,30 Euro

    Kaffee / Kaffee crema: 1,70 Euro

    Cappuccino: 2,00 Euro

    verschiedene Tees: 1,60 Euro

    Zeitungen: Neben der Bild, gibt es noch folgende Tageszeitungen: Mopo (Hamburg), Berliner + Goslarer


    Internet:


    Im Bereich der Cafeteria gibt es zwei Computer mit denen man über den Telekom - Hot-Spot - Tarif ins Internet gehen kann. Ebenso gibt es nur im Bereich der Cafeteria die Möglichkeit über W-Lan ins Internet zu gehen. Wer kein Kunde der Telekom ist, dann am Empfang der Rehaklinik einen Hotspot - Tarif kaufen (z.b. für 30 Tage).

    In den Zimmern ist kein WLan - Empfang möglich und auch nicht vorgesehen, weiterhin ist der Handyempfang im gesamten Gebäude ehr garnicht möglich - nur an den Fenstern in den Zimmern hat man 2 - 3 Balken - sobald man aber ein oder zwei Schritte in das Zimmer geht - ist der Empfang schon wieder weg.


    Fazit:


    Die Rehaklinik liegt in einer landschaftlich reizvollen Umgebung und auch der moderne Charakter der Klinik kommt gut an. Leider sind eine vielzahl der Ärzte mit ihrer Arbeit dort so unzufrieden, das man das als Patient merkt. Masse statt Klasse, so könnte man es beschreiben wie dort mit Patienten handiert wird.

    Die Stationsschwestern haben keinen leichten Job, versuchen aber immer zu helfen und sind überwiegend freundlich.

    Die Klinikverwaltung, hier habe ich den Eindruck, das man alles nur unter dem Kostenaspekt betrachtet. Für einen Patienten bekommt man eben nur 134,00 Euro pro Tag und die müssen für alles ausreichen (Unterbringung, Verpflegung und Therapien etc.).


    Nun zu der Wodka-Allee:


    Auf dem gesamten Klinikgelände gilt Alkoholverbot und merklich unter Alkohol angetroffene Personen werden meißt sofort (also am nächsten Tag) nach Hause geschickt. Die ersten Tage habe ich mich darüber gewundert, das es eben dieses Alkoholverbot gibt - aber da es sich eben auch um eine Klinik mit einem Psychosomatischen Bereich handelt und dort teilweise Patinenten sind die Antidepressiva bekommen, macht das grundsätzliche Alkoholverbot auf dem Klinikgelände sinn.

    Ebenso werden Patienten entlassen, wenn diese merklich unter Alkoholeinfluss auf dem Klinikgelände angetroffen werden!!!


    Deshalb verstecken einige Patienten ihren Alkoholvorrat eben an der Strasse zw. der Rehaklinik und Clausthal - Zellerfeld hinter oder an Bäumen. Da Wodka die Eigenschaft hat das man kaum nach Alkohol riecht kommt daher auch der Name "Wodka - Allee".


    Soweit erstmal die Info zu der Rehaklinik Oberharz.

    22.06.2012 erste [lexicon='TUR-B'][/lexicon] apfelgrosser [lexicon='Tumor'][/lexicon] wurde soweit wie sichtbar entfernt
    03.07.2012 Tumorklassifikation:
    ICD-0: C67 M8130/21 G1 pTa pNx pMx l0 v0 Rx
    22.10.2012 zweite [lexicon='TUR-B'][/lexicon], diesmal ohne Befund
    16.12.2013 dritte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], 5 rezidive wurden entfernt. high grad (rpTa)
    24.06.2016 vierte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], ein [lexicon='rezidiv'][/lexicon] pTa G1

    „I am the master of my fate, I am the captain of my soul“

  • Kommentar 2019


    Ich schreibe diesen Kommentar - Ende Januar 2019, es hat sich viel verändert in der Klinik;)


    Hallo! Ich Arbeite seit November 2018 in der Rehaklinik, im Technischen Dienst.

    Auch ich finde die Beschreibung der Klinik auf keinen Fall zutreffend. Es gibt für JEDEN Mitarbeiter/Besucher/Patienten einen komplett kostenlosen WLAN Zugang. Die Bandbreite reicht auch problemlos für Netflix und co, überall ist Empfang. Das Essen in der Klinik ist super und abwechslungsreich. Ich habe nicht einen einzigen Patienten erlebt, welcher sich über das Essen beschwert hat.

    Das Küchenpersonal öffnet den Speisesaal oft schon 10 min vorher. Wäre das Essen schlecht, wäre der Ansturm nicht so groß! :)

    Das Team hat auf mich schon beim Vorstellungsgespräch sehr professionell gewirkt, alle Super nett und Hilfsbereit.


    Außerdem gibt es so gut wie jeden Tag, angebotene Freizeitangebote. Fahrten nach Goslar, ein Konzert in der Aula der TU o.ä.


    Das Haus ist Super gepflegt, die Reinigungskräfte geben sich jeden Tag Mühe und putzen was das Zeug hält.

    Die Gärtner leisten Super Arbeit, im Sommer sieht das Gelände Top aus. In den Wintermonaten kümmern sich die Gärtner um den Winterdienst und meistern das mit Bravour. Aber am Besten sind natürlich die vom Technischen Dienst! :) :) :)


    Es wird sehr viel Wert auf das Wohlbefinden von allen Beteiligten Personen gelegt, egal ob Patient, Besucher oder Mitarbeiter.


    ... außerdem ist die Klinik und das Gelände wunderschön. Bei dem Ausblick kommt man garnicht zum Arbeiten.

  • bar65

    Hat den Titel des Themas von „38678 Rehazentrum Oberharz“ zu „38678 Rehazentrum Oberharz (Bericht aus dem Jahr ? und 2019)“ geändert.