09.02.2017
Bin wie ich sollte um 10 Uhr in der Uni-Klinik. Ich mag es hier nicht. Man kommt sich vor wie eine Zahl. Erstmal zur Anmeldung. Wenn ich es nicht besser wüsste könnte man denken man steht am Terminal und will seine Koffer aufgeben. Ok 17 Etage Urologie. Heute wird die Uni Klinik bestreikt und es herrscht ein Heidenchaos. So viele Menschen und so wenig Personal. Ich bin begeistert. Wir haben mittlerweile irgendwas gegen 13 Uhr ich soll zu den Anästhesisten (Aufklärung). Sehr nette Ärztin. Hab nicht mehr das Gefühl eine Nummer zu sein. Sie fragt mich ob ich eine PDA gelegt haben möchte für nach der OP. Ich kenne das noch von der Geburt unseres Sohnes und halte das für eine gute Idee. Ist aber freiwillig Jetzt wieder 17 OG und Aufklärungsgespräch bei einer Ärztin auch sehr nett. Davor noch die üblichen Untersuchungen (Blut/Abstriche/usw.) Ja und dann warte ich. Sehr lange erst gegen 18 Uhr kann ich endlich auf mein Zimmer. Ich stehe als erster auf dem OP Plan somit muss ich morgen nicht lange warten. Ein Arzt kommt spät Abens noch zu mir und will mir einen Punkt aufmalen für das Coduit. Ich bin etwas verwundert weil das erst Variante 3 für mich wäre. Aber das muss vor der OP gemacht werden damit man im Fall der Fälle während der OP weiß wo der Ausgang hin muss.
10.02.2017
06 Uhr ich werde geweckt und bekomme meine Beruhigungstablette 06:30 Uhr werde in den Vorraum zu den OPs gebracht die Anäthesisten warten bereits. Alle sehr nett. Ich bin nicht im geringsten nervös. Das war ich auch vor der Tablette nicht. Alles ist gut. Die PDA muss bei Bewusstsein gesetzt werden. Der Arzt macht es super ich merke nur einen kleinen Stich mehr nicht. Dann wird noch der Venenzugang an derHand gesetzt. Kenne ich ja jetzt schon von beiden TURBs und ist auch nur ein Pieks. Wir haben jetzt irgendwas um die 7 Uhr schätze ich die Narkose wirkt ich schlafe ein ......
ca.15 Uhr ich bin wach und liege auf der Wachstation. Ich habe keine Schmerzen. Man hat mir eine Magensonde gelegt die ich als sehr unangenehm empfinde. Auch hier sehr nette Schwestern. Ich nerve so lange bis ich die Sonde gezogen bekomme. Bin total fasziniert das ich so gar keine Schmerzen habe. Die Schwester sagt mir das ich wohl die Nacht bleiben werde es sei so vorgesehen. Ich bin traurig doch nicht mehr auf Station. Denke an meine Frau und an die Kinder und hoffe das sie sich nicht zu viel Sorgen machen. Die Schwester erscheint mit einem Telefon. Bin verwundert aber
meine Frau hat es geschafft das sie mit mir sprechen kann. Ich bin begeistert. Sie hat bereits mit Herrn Heidenreich sprechen können und er war sehr zufrieden mit dem Verlauf. Wir legen auf. Es erscheint immer mal wieder ein Arzt der nach mit guckt. Bin sehr aufmerksam und spreche mit Ihnen. Schichtwechsel der Arzt der jetzt übernimmt findet nicht das ich auf der Wachstation bleiben mussund nimmt mich gar nicht erst auf. Gegen 20 Uhr bin ich dann auf meinem Zimmer und bin heilfroh. Wachstation ist wirklich nicht schön. Die Älteren Menschen kommen mit den Narkosen nicht ganz so gut parat wie ich. Eine Frau rief andauernd nach Hilfe. Andere übergeben sich. Das ist mir zum Glück erspart geblieben. Kaum ist die letzte Schwester aus dem Zimmer schlafe ich auch schon ein.
11.02.2017
Ich werde von Herrn Heidenreich geweckt. Er sagt mir auch nochmal das aus seiner Sicht die OP ein voller Erfolg war und das man jetzt den Verlauf abwarten müsse. Schlugweise trinken und Zwieback darf ich zu mir nehmen. Ich bin happy. Keine Schmerzen und das mit der Neoblase hat geklappt. Ich bin noch sehr müde und werde immer wieder durch irgendjemand geweckt.
Pflasterwechsel/ Schmerzbetreuer/ Essen was ich eh nicht essen darf. Ja und dann stehen zwei Schwestern vor mir und fänden es super wenn ich es mal versuchen würde zu sitzen.
Sitzen --> Check , Stehen --> Check, ein paar Schritte ins Bad --> Check
Hinsetzen um Zähne zu putzen? Schweißausbruch. Mir wird schwarz vor Augen. Auf einmal ganz viele Leute im Zimmer. ich liege wieder im Bett. Mir geht es schnell wieder besser. Eine Ärztin steht vor mir und grinst mich an. "Immer die jungen Männer" bekomme ich zu hören. Tja ich hab die Schwestern ja schon für verrückt gehalten als die mich gefragt haben ob ich mal sitzen will. Aber gut. Den Rest des Tages verbringe ich mit meiner Frau und mit schlafen
12.02.2017
Frühstück. Okay also setzen. Aber nach 10 Sekunden sitzen wird mir wieder schwarz vor Augen. Ich leg mich wieder hin. Danach frage ich mich hätte ich überhaupt Frühstücken dürfen? Herr Heidenreich kommt rein und ist weiterhin zu frieden. Weißbrot darf ich auch essen. Okay. Dann bekomme ich am späten Abend ein paar tropfen zum Abführen. Verstehe ich nicht. Frage nach, aber laut der Schwester alles abgesprochen. Warte die Ganze Zeit auf die Wirkung. Diese kommt dann auch gegen 23 Uhr. Ich bin fix und fertig, aber in Bad schaffe ich es bereits. Durch die PDA habe ich aber nicht so wirklich Kontrolle über meinen Schließmuskel. Sobald was kommt kneife ich automatisch zusammen. Wirklich ätzend. Der Druck im Unterbauch wird immer größer. Aber dann irgendwann um 02:30 Uhr kommt es raus und ich kann endlich schlafen.
13.02.2017
Bei Visite erzähle ich den Ärzten von meiner nächtlichen Tortour und dem abführen. Sie sind stinksauer das war viel zu früh und hätte nicht passieren dürfen. Ich habe den ganzen Tag über immer wieder druck im Unterbauch. Ich weiß allerdings nicht ab es Neoblase oder Darmtätigkeit ist. Meine Katheter werden angespült. Ich habe 3 Stück an der Zahl rechter und linker Harnleiter. Die sind dafür da damit die neue Neoblase nicht mit zu viel Urin belastet wird damit sie in Ruhe heilen kann. Ja und den Katheter in die Blase selbst durch den Penis. Genau diesen spült man an aber man kann die angespülte Flüssigkeit nicht zurückgewinnen. Gar nicht gut. Ärzte werden gerufen. Ultraschallgerät ins Zimmer geschoben alle Pflaster gelöst und erneut gespült. Sehr unangenehm. Habe Angst das meine neue Blase das nicht aushält. Aber der Oberarzt bekommt die Flüssigkeit auch wieder zurück. Der Druck lässt sofort nach. Nachdem ich wieder verpflastert bin meine Frau durch die Tür ist gehe ich noch mal auf Toilette und nach 1 Stunde kommt endlich das was mich so gequält hat raus. Durchfall. Könnte mich jetzt noch über die Abfühtropfen ärgern. Aber die Ärzte sind zufrieden denn Darmtätigkeit ist immer besser wie keine Darmtätigkeit. Heute war auch die Dame vom Sozialdienst da wegen der Reha. Ich habe mich dazu entschlossen nicht nach Bad Wildungen
zugehen sondern in den Schwarzwald. Nach Badenweiler in die Klink Park-Therme. Ich wechsel zum 01.03 dort hin.
14.02.2017
Mittlerweile kenne ich den Ablauf. Anspülen, alle 2 Tage Pflasterwechsel. Abgeklopft werden, Schmerztherapeut guckt auf die PDA, Viste.Vor den Schmerzen brauch man wirklich keine Angst haben, zumindest mit PDA wie es ohne ist kann ich nicht sagen. Aber auch da wird man gucken einen Schmerzfrei zu halten.
Mein Urin in den Beutel ist schon viel klarer geworden. Es hat jetzt nichts mehr von Rotwein eher was von Eistee. Die Ärzte sind zufrieden.Die Schwester meinte heute beim Anspülen das sie es krass finden würde wie wenig schleim meine Neoblase produzieren würde. Ich hoffe sehr das das so bleibt, aber ich glaub es kaum denn jetzt ist sie ja auch noch nicht wirklich mit viel Urin in Berührung gekommen . Ich habe meine Frau heute zum Valentinstag einen so gut es ging gewaschen Mann geschenkt und 3 Runden über die Flure der 17 Etage. Kann man sich als eine Art Rundkurs vorstellen.
Meine Medikation der PDA wurde heute von 8ml auf 6ml die Stunde reduziert. Ich bin gespannt wie sich das auf die Schmerzen auswirken wird. Ich werde jetzt nochmal auf Toilette verschwinden und hoffen ein wenig Luft loszuwerden. Danach versuch ich nochmal mein Glück auf dem Flur. Aber keine Sorge ich übernehme mich nicht. Ach ja was ich vergessen habe zu schreiben das ich seit gestern Probleme mit Wasser im Hoden und Penis habe. Sieht nicht schön aus und fühlt sich nicht gut an. Ich soll ihn hochlagern. Bin mal gespannt ob das besser wird. Das mit auf 6ml runter
zu gehen war keine gute Idee. Schwester gebeten es erstmal auf 7ml zu wechsel vielleicht reicht das ja. Wenn nicht geht sie wieder auf 8 hoch.
Ich soll viel trinken aber das bekomme ich nicht hin nach 2 Schlückchen hab ich schon das Gefühl mir steht das Wasser bis zu Hals. Keine Ahnung warum.
15.02.2017
Ich habe die Nacht durchgeschlafen. Zum Glück. Heute Morgen wurde ich von der Putzfrau geweckt. Aber ich merkte das mit mir noch nicht viel los war. Also Augen wieder zu bis zum Frühstück. Ich habe Morgens immer ein ganz fiesen Geschmack im Mund und mir ist immer etwas flau, somit hatte ich auch heute nicht wirklich Lust auf Frühstück. Aber wenn ich dann einmal sitze geht es meist schnell besser. Nach dem Frühstück merkte ich aber wieder wie mich die Müdigkeit übermannte. Ich habe dem nachgegeben mein Körper wird schon wissen was er gerade braucht. Dann werde ich wieder wach als meine Frau das Zimmer betritt. Immer mein Highlight des Tages. Brauche aber ein wenig um mich zu sammeln. Nachdem wir alles besprochen hatten was zu Hause so los ist,
habe ich mich aus dem Bett gepellt und wir sind auf dem Flur raus um mir etwas Bewegung zu verschaffen. Ganze 6 Runden haben wir geschafft.Ich selbst habe das Gefühl das ich wie ein Klappmesser rumlaufe, aber Jasmin meint das ich nur ein ganz klein wenig nicht ganz aufrecht gehe.
Zurück auf dem Zimmer kommt auch schon eine nette neue Schwester um meine Verbände zu wechseln. Alles wird noch mal angespült und schon ist sie wieder raus. Mittagessen war heute kein Highlight, aber laut Arzt werde ich heute Abend schon wieder auf Vollkost umgestellt. Ich bin ja mal gespannt. Ich werde einen riesen Bogen um alles machen was bläht, das kann ich Euch schon mal verraten. Nachdem meine Frau wieder nach Hause ist, habe ich einen kleinen Psychischendurchhänger. Aber ich merkte schnell das es daran liegt das ich langsam einen Lagerkoller
bekomme. Also Bett so weit rauf gefahren wie geht und den Blick über Köln schweifen lassen. Dabei Kopfhörer auf und laut Musik gehört. Das hat gut getan. Ich vermisse die langen Spaziergänge mit meinen Hunden. Also hab ich mir einfach vorgestellt wie es wäre jetzt mit Ihnen unterwegs zu sein. Das hat auch sehr geholfen.
Danach hatte ich aber so eine Lust mich nicht nur im Kopf zu bewegen das ich wieder raus aus dem Bett bin und noch mal 5 Runden gedreht habe. Ich hatte beim laufen gemerkt das ich einen leichten Druck an der rechten Flanke verspüre also eine Schwester angesprochen. Daraufhin wurde Harnleiterabgänge gespült, aber da war alles okay. Ich merke von dem Spülen im übrigen gar nichts,andere sollen sehr empfindlich sein. Bin froh das ich nichts merke. Am Freitag wird geguckt ab die Nahtstellen der Harnleiter in die Blase Dicht sind. Also Daumen drücken.
Jetzt zu Euren Fragen:
@Joerg das glaube ich Dir. An Deiner Stelle würde ich auch alles aufsaugen und hoffen das es gut ist. Du bist eingeladen wenn Du da bist komm vorbei liege in Zimmer 19 . Ach ja das WLAN ist super Hotspot Netcologne für umsonst und Netflix und Amazon Prime kann man Streamen.
@Moppel Meinst Du mit Unterbringung die Zimmer an sich? Ich liege auf einem Doppelzimmer was wie ich finde recht modern ausgestattet ist. Ich habe ein Bad was ich mit meinem Zimmernachbar teile. Ja und 17 OG die Aussicht ist schon super. Zum abführen kann ich nur sagen das ich 1 Liter von dem ekligsten Zeugs saufen musste was ich bisher getrunken habe. Aber nur 1 Liter und nicht 5
Liter wie in manch anderen Häusern. Herr Heidenreich sagte das es reichen würde um gut operieren zu können und den Darm nicht ganz so zu ärgern
Was läuft gerade gut was schlecht:
Gut:
- kaum Schleimbildung in der Blase
- Nähte verheilen gut keine Entzündung
- keine wirklich Schmerzen
- gut auf den Beinen
- PDA Zugang am Rücken Top keine Entzündung keine Taubheitsgefühle in Armen oder Beinen
- Farbe des Urins bereits sehr klar
Schlecht:
- Fieser Geschmack im Mund und flaues Gefühl im Bauch wenn man liegt.
- Dadurch mag ich auch nicht trinken nach 2 Schlucken hab ich schon das Gefühl mir steht es bis zum Hals
- Magen Darm läuft noch nicht rund wenn ich mal Druck oder etwas unangenehmes verspüre dann kommt es vom Darm
- Kompressionsstrümpfe machen ärger. Habe ein zwei Stellen die kurz davor sind aufzugehen.
- weiss nicht mehr wie ich liegen soll, bin eigentlich Bauchschläfer und liege den ganzen tag auf dem Rücken