Beiträge von JoFo76

    Hallo Thomas1304


    ich kann mich den Vorrednern nur anschließen. Wenn beim Mapping rauskommen sollte, dass das CIS weiterhin da ist, sollte die Blase m.E. raus. Ansonsten fährst Du ein wirklich hohes Risiko.

    Mit dem in Deutschland nicht zugelassenen Immucothel als Heilversuch würde ich persönlich, wenn BCG schon versagt hat, nicht experimentieren wollen. Wenn das CIS einmal in die Tiefe wächst, kann es schnell gehen. Leider sind die Möglichkeiten hier begrenzt.

    Stärker als BCG gibt es leider nichts. Zwischen Mitomycin und BCG rangieren noch die hyperthermischen Verfahren. Hivec hattest Du aber schon, daher bringt Synergo auch nichts mehr. Außerdem bleiben diese Verfahren wohl schwächer als BCG. Am Ende bleibt es ehrlich gesagt bei einer Blasenentfernung. Das sehen auch die Leitlinien in Deutschland so vor.


    Schöne Grüße

    JoFo76

    Hallo Sussie und herzlich willkommen,


    Deine Geschichte liest sich doch schon einmal ganz gut! Ein CIS ist zwar sehr gefährlich und muss gut therapiert und beobachtet werden. Du hast aber gut auf die BCG-Therapie angesprochen, da sich kein erneutes CIS entwickelt hat. Außerdem hast Du Sie bisher anscheinend zumindest so gut vertragen, dass Du sie durchziehen konntest. Das ist auch keine Selbstverständlichkeit. Insofern hast Du beste Aussichten! Du muss nur mit den Kontrollen und ggf. der Erhaltungstherapie am Ball bleiben.


    Wegen Zwicken in der Blase: Einerseits spielt da natürlich die Psyche eine Rolle. Das kenne ich gut. Zum anderen ist BCG ja nicht ohne. Jede BCG-Gabe verursacht eine gewollte Blasenentzündung. Zwar nicht die mit den normalen, sonst üblichen Keimen, aber eben mit mit BCG. Natürlich wurde Deine Blase damit sehr oft gereizt und zeigt Dir das auch. Es wird mit der Zeit vergehen, aber es gibt bei Dir durchaus einen handfesten Grund, warum Du Deine Blase ab und zu merkst.


    Alles Gute weiterhin!

    JoFo76

    Liebe Rebecca2008,


    mach Dir da mal nicht unnötig Sorgen! Wenn Du frägst, ob sich aus einem TaG1 ein CIS bilden kann, so wirst Du natürlich finden, dass das sein kann und wenn Du lange genug Dr. Google bemühst, findest Du sicher irgendwo einen Fall, bei dem das so war. Allerdings ist es sehr unwahrscheinlich. Und über sehr unwahrscheinliche Dinge brauchst Du Dir keinen Kopf machen, sonst könntest Du nicht mehr aus dem Haus gehen.


    Warum ist es sehr unwahrscheinlich? Nun, weil TaG1-Tumore eben nur ganz selten schlimmer werden, wenn man sie nicht jahrelang völlig ignoriert. Die Progressionsrate (Verschlimmerungsrate) liegt in einem Jahr bei ca. 1 %, in 5 Jahren bei ca. 6 %, wenn man ein Rezidiv hatte (EORTC-Punktesystem).

    Das bedeutet zwar, dass man ein Auge darauf haben muss, um rechtzeitig reagieren zu können, aber sich nicht unnötig Sorgen machen muss.

    Ein isoliertes CIS, das Du fürchtest, wäre übrigens ein G3, also eine erhebliche Verschlechterung, da die G2-Stufe übersprungen würde. Das ist noch unwahrscheinlicher. Ich bin mir daher recht sicher, dass die roten Stellen kein CIS sind.


    Herzliche Grüße

    JoFo76

    Nachtrag:


    Eigentlich hattest Du ja nach Stichwörtern gefragt, die Du nachschauen kannst und die Alternativen zur Blasenentfernung nach BCG-Versagen sind. Gerne gebe ich Dir ein paar mit, die zumindest wissenschaftlich/klinisch vertretbar sind.


    - Radiochemotherapie nach TUR-B (multimodale, primär organerhaltende Therapie; allerdings vor allem bei muskelinvasivem Tumor.)

    - Strahlentherapie (also ohne begleitende Chemotherapie - wird allerdings kaum angewandt, da der RCT deutlich unterlegen)

    - Synergo oder auch Mitomycin alleine (nach BCG-Versagen fraglich)

    - Immunocyanin (in D so m.E. immer noch nicht zugelassen, was wohl einen Grund hat - siehe auch hier: https://www.forum-blasenkrebs.…ichen-harnblasenkarzinom/)

    - Blasenteilresektion (allerdings bei CIS oder begleitendem CIS nicht ratsam; ansonsten auch nur bedingt zu empfehlen)


    Mein Fazit: Nach BCG-Versagen bei einem Tumor ist der sicherste und in der Regel auch einzig wirklich zu empfehlende Weg die radikale Zystektomie. Wenn man unbedingt etwas versuchen will, dann am ehesten noch Synergo oder Immunocyanin mit sehr engmaschiger Überwachung und nur nach intensiver Beratung durch die Ärzte.

    Liebe Itsme


    auch von mir ein herzliches Willkommen!


    Wolfgang ist unser alter Hase hier und hat schon einiges erlebt und noch viel mehr für das Forum geleistet. Seine „Begrüßung“ verstehe ich trotz allem leider gar nicht, aber er hat wohl Deinen Post irgendwie missverstanden. Auch ich kenne das Gefühl nur zu gut, nichts mehr von einer schlimmen Sache wissen zu wollen. Beim Blasenkrebs ist aber das Gegenteil wichtig und richtig: Information, Wissenschaft und Finger weg von Scharlatanen. Lass Dich nicht entmutigen und bitte reg Dich nicht auf, eigentlich meint es Wolfgang gut. Er wollte Dich wohl wachrütteln, wie Barbara schon geschrieben hat, wobei ich meine, dass es nichts wachzurütteln gab.


    Zur Sache: Synergo ist schon relativ lange eine Behandlungsmethode, hat sich aber nie wirklich durchgesetzt. Ich würde nach BCG-Versagen nicht mehr Synergo ausprobieren wollen, das als Wirkstoff ja auf Mitomycin setzt. Denkbar wäre noch eine Blasenteilresektion. Oder nur hochdosierte Mitomycin-Instillationen. Geht man aber nach den S3-Leitlinien, sollte nach BCG-Versagen die Blase raus. Und genau dazu würde ich als sichere Option auch raten. Alles andere wäre mir zu riskant.


    Soweit bist Du aber nicht und wirst es hoffentlich auch nie sein! Von daher drücke ich die Daumen, dass die Blase weiterhin sauber ist und bleibt!


    Alles Gute!

    JoFo76

    Hallo Asterope5 ,


    noch kurz zur Einwertung: Ein T1 mit begleitendem Tis ist durch eine TUR-B kaum zu heilen. T1G3 und Tis-Tumore sind sogenannte "high risk"-Tumore nach der EORTC-Einteilung. Es müsste bei diesen zumindest eine Instillationstherapie, wohl mit BCG, gestartet werden, wenn man das Risiko von Rezidiven verkleinern will. Allerdings scheinen bei Deiner Mutter die Rezidive so schnell nachgewachsen zu sein, dass noch gar keine Zeit für eine solche Instillationstherapie war. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die TUR-Bs an den Rezidiven schuld waren - es dürfte eher an dem aggressiven Tumor selbst liegen. Aber wie auch immer - die Zeit drängt und wie es aussieht, spricht leider sehr viel für eine Blasenentfernung.


    Euch alles Gute!

    JoFo76

    Liebe Honesty,


    Mitomycin ist ohnehin das schonendere Instillationsverfahren und ich würde Euch ans Herz legen, es auch zu versuchen. Zur Not muss man abbrechen, aber auch das würde ich vermeiden.


    Eine auf Deinen Vater passende Prognose, was ohne Instillation passiert, kann man schlecht geben. Ich oder andere in diesem Forum schon gar nicht, da wir keine Ärzte sind. Aber auch Ärzte werden hier nichts Verlässliches sagen können. Generell gesprochen neigen high-grade-Tumore zu Rezidiven (erneuten Tumoren) und ggf. auch Progressionen (Verschlimmerungen). Das hängt aber von einigen Faktoren ab, z.B. wie groß war der Tumor, ist er an mehreren Stellen vorhanden gewesen, gab es ein begleitendes CIS, usw. Das würde ich mit den Ärzten besprechen, wenn Ihr wirklich keine Instillation mehr wollt.


    Natürlich KANN Dein Vater auch ohne Instillation noch ein paar gute Jahre haben. Dann sollte aber sehr gründlich alle paar Monate mittels Blasenspiegelung geschaut werden, ob nichts nachwächst. Ich würde die Instillationstherapie aber zumindest einmal versuchen, weil dann die Chancen für ihn steigen. Wenn es allzu schlimm wird, was ich nicht glaube, könnt Ihr immer noch abbrechen. Bitte besprecht das in Ruhe mit Euren Ärzten!

    Guten Morgen Honesty333 und herzlich willkommen im Forum!


    Zunächst einmal kurz zur Einordnung des Tumors. Es handelt sich um einen pT1 high grade Tumor. Von daher bitte die Signatur anpassen. Es ist kein pT1 G1, wie Du angegeben hast, denn das wäre ein low grade. Es ist mind. ein pT1 G2, evtl. sogar G3 Tumor. Leider scheint der Pathologe diese Einordnung nach dem alten, immer noch gebräuchlichen Schema nicht vorgenommen zu haben. Ich würde die Signatur daher auf pT1 G3 abändern.


    Bei einem pT1 high grade ist m.E. auch bei einem 87-jährigen eine Instillationstherapie zwingend. Man kann überlegen, ob man ihm nur Mitomycin instilliert oder BCG. Mitomycin ist meist weniger belastend, dafür weniger wirksam. Fragt bitte noch einmal nach, was genau instilliert werden soll.


    Leider steht bei einem pT1 high grade auch oft eine Blasenentfernung im Raum, wenn die Instillationstherapie nicht wirkt. Aber wenn Ihr keine Instillationstherapie macht, sind die Chancen äußerst schlecht, dass ihr künftig Ruhe habt. Im Gegenteil, ist dann das Risiko hoch, dass der Tumor schlimmer wiederkommt und die Blase raus muss.


    Alles Gute!

    JoFo76

    Hallo handball4711


    ich hatte es befürchtet, das mein erster Post zu überladen war ;) Aber Hauptsache, Du weißt nun, was wichtig ist.

    Zu der Frage, ob es einen Versuch wert ist: Ich würde es umformulieren - man kann das Risiko bewusst eingehen, wenn man es gleichzeitig so gering wie möglich hält.


    Zuerst hattest Du ja geschrieben, dass es mit Mitomycin versucht werden soll. Wie gesagt, zweite Wahl beim cis aber vertretbar, weil die schon BCG hattest. Nun soll es doch BCG werden. Auch vertretbar, weil es das Mittel der Wahl beim cis ist. Zwar hattest Du es schon, allerdings trat das cis wohl nach der Behandlung damit auf, nicht während der Behandlung. Das vom Arzt recherchierte "Synergo-Verfahren" (das mit der Wärmebehandlung) lasse ich jetzt mal weg, sonst wird es wieder soviel.


    Das Wichtigste, was ich Dir noch einmal mitgeben will, ist aber: Wenn Du Dich nun für eine Instillationstherapie entscheidest, ist die engmaschige und gründliche Kontrolle ganz wichtig. Damit hältst Du das Risiko so gering wie möglich.


    Hier beißt sich die Katze bei BCG ein wenig in den Schwanz, um es salopp zu formulieren. Denn zu einer möglichst genauen Kontrolle eines Wiederauftretens eines cis gehört PDD (photodynamische Diagnostik mittels Hexvix) oder NBI (Narrow Band Imaging) bei der Blasenspiegelung. Beides sind Verfahren, in denen das schwer erkennbare cis quasi aufleuchtet. Allerdings führt BCG zu heftigen Entzündungen in der Blase und diese leuchten dann leider auch auf, was jedenfalls PDD bei laufender BCG-Therapie nutzlos macht. Zu NBI gibt es noch wenig Informationen aber auch das bringt wahrscheinlich unter BCG eher wenig. Dazu kommt, dass die meisten Urologen die Geräte für PDD oder NBI gar nicht haben. Ein sehr erfahrener Diagnistiker als Urologe mit guten Geräten ist m.E. das A und O, wenn Du nun den riksanteren Weg des Blasenerhalts wählst. Dieser muss nämlich ein wiederauftretendes cis trotz gereizter Blase erkennen.


    Alles Gute bei Deinem Weg!

    JoFo76

    Liebe Barbara,

    volles Verständnis und ich wünsche Dir, dass der Test - wie so oft - einfach völlig umsonst angeschlagen hat. Auch für Deine Mutter alles Gute!

    JoFo76

    Hallo handball4711


    das mit dem MRT ist zwar schön, war aber nicht anders zu erwarten. Du hast (noch) keinen muskelinvasiven Tumor, der Metastasen bilden kann, sondern einen oberflächlichen - aber saugefährlichen. Ich mache meinen obigen Post etwas deutlicher, weil ich evtl. mit zu vielen Fachbegriffen um mich geworfen habe und ich mir nicht ganz sicher bin, ob das richtig bei Dir angekommen ist:


    - Du hast einen oberflächlichen Tumor, der sehr gefährlich ist

    - das "Abhobeln" alleine konnte ihn noch nicht entfernen, auch wenn derzeit nichts mehr zu sehen ist

    - "wenn es anders gehen würde" - Du meinst statt Blasenentfernung? Ja, das wäre dann wohl Mitomycin oder auch noch einmal BCG, aber die Chancen, dass das klappt sind schlecht

    - wenn es nicht klappt, steht die Blasenentfernung an

    - es könnte sein, wenn auch unwahrscheinlich, dass sich während der Mitomycinbehandlung der Tumor verschlimmert und in die Tiefe wächst. Wenn Du mit Mitomycin weitermachst, muss sehr (!) gründlich kontrolliert werden, eben weil das cis wahrscheinlich nicht mit Mitomycin wegzubekommen ist

    - Die sichere Alternative wäre eine sofortige Blasenentfernung


    Ich persönlich würde wohl auch erst einmal versuchen, um die Blasenentfernung herumzukommen. Ich würde bei der Behandlung aber extremen Wert auf die Kontrollen legen, dass mir das cis ja nicht in die Tiefe wächst.


    Besprich dass alles bitte mit Deinem Urologen beim morgigen Termin!


    Schöne Grüße

    JoFo76

    Hallo handball4711 und herzlich willkommen!


    Lass mich kurz zusammenfassen:

    Du hattest 2020 ein pta G2 high grade mit Nachresektion.

    Danach hattest Du eine "Immuntherapie", wie Du schreibst. Ich nehme an, damit ist eine BCG-Instillationstherapie gemeint.

    Die Prostatektomie ignoriere ich hier für unsere Zwecke.

    Im Mai wurde nun ein Rezidiv entdeckt. Ein pTis (=cis).

    Dieses soll mit MMC (=Mitomycin C) therapiert werden, bei Erfolglosigkeit steht eine Frühzystektomie an.


    Meine persönliche, nicht ärztliche Meinung dazu:


    Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass das Rezidiv bei Dir ziemlich sicher NICHT vollständig entfernt wurde. Denn ein cis kann durch eine TUR-B alleine kaum entfernt werden. Dieses ist nämlich flächig in der Blase verteilt, so dass man nicht alle Tumorzellen erfassen kann. Man sieht und entfernt nur die sichtbare Ansammlung der cis-Zellen. Es bleiben einzelne Zellen zurück, aus denen sich dann das cis erneut entwickelt und ggf. verschlimmert (in die Tiefe wächst). Daher muss es nach TUR-B weiter therapiert werden.


    Nach den S3-Leitlinien, dem Goldstandard in Deutschland bei der Behandlung von Harnblasentumoren, dort unter 6.33 und 6.34, sind die Möglichkeiten bei einem isolierten cis eine BCG-Therapie oder eine Frühzystektomie.

    Bei Dir ist aber eine Mitomycin-Therapie geplant, also eigentlich nichts, was die S3-Leitlinien vorschlagen. Warum? Das liegt m.E. daran, weil sich bei Dir das cis trotz BCG-Behandlung entwickelt hat, also offensichtlich nicht gut auf BCG anspricht.

    Mitomycin kann man versuchen, Du musst aber wissen, dass die Erfolgsaussichten hier nicht so toll sind. Die S3-Leitlinien sagen dazu:


    "Eine intravesikale Chemotherapie (Anmerkung von mir: Damit ist Mitomycin oder ähnliches gemeint) ist der BCG- Therapie unterlegen und sollte nur bei Kontraindikation einer BCG-Therapie erwogen werden" (S3-Leitlinien, Langversion, unter 6.34).


    Daher würde ich die sofortige Frühzystektomie auf jeden Fall ernsthaft überlegen und noch einmal mit den Ärzten besprechen. Wenn Du die Mitomycin-Therapie versuchen willst, sollte das cis unbedingt sehr engmaschig und unter Einsatz von photodynamischer Diagnostik bzw. einem vergleichbaren Verfahren wie NBI kontrolliert werden, damit hier keine Verschlimmerung eintritt. Eine Chance auf Heilung durch Mitomycin hast Du durchaus - ich schätze sie aber auf deutlich unter 50 % ein. Du solltest nach meinem Dafürhalten Chancen und Risiken der Therapie ausführlich mit den Ärzten besprechen.


    Alles Gute!

    JoFo76

    Nur auf covid als eventuelle Ursache geht keiner der Ärzte ein.Sie tun es alle ab nach dem Motto…es ist ja nur ein Virus..

    Es wird sich schon noch alles finden.

    Das Wichtigste war, dass man bösartige Veränderungen ausschließt. Das ist gelungen mit einem kleinen Fragezeichen, das Euch aber nicht zu sehr beunruhigen sollte. Kleines Fragezeichen deshalb, weil man die Rundherde leider ja nicht getroffen hat und daher nur aufgrund des Sekrets und der anderen Proben etwas feststellen konnte. Aber es ist schon ziemlich unwahrscheinlich geworden, dass die Rundherde bösartig sind. Ich denke, Beobachten ist hier das beste. Bitte mit Eurem Hausarzt besprechen, ggf. mit einem anderen Lungenfacharzt.

    Wegen COVID: Es ist ja so, dass COVID hier auf eine stark vorgeschädigte Lunge getroffen ist. Das kann zu mehreren entzündlichen Veränderungen geführt haben. Solche gutartigen Entzündungen in der Lunge können als pulmonale Rundherde in der Bildgebung auftauchen. Dazu findet man einiges im Internet, ist aber für Euch nicht so entscheidend. Wichtig ist nur, dass Rundherde keinesfalls immer bösartig sein müssen, sondern auch einfach nur Entzündungen sein können. Welche der Erkrankungen Deines Mannes nun die Entzündungen ausgelöst hat, wird man kaum feststellen können, wenn man keine direkten Proben hat. Wenn die Rundherde größer werden, muss man ggf. noch einmal eine Probe entnehmen. Ansonsten verheilt es.


    Danke Steffen 56 für die lobende Erwähnung :)

    Ja, der Pneumologe hat sich nicht mit Ruhm bekleckert - im Gegenteil. Euch so Angst zu machen und dabei offensichtlich die Diagnose des Blasentumors nicht zu verstehen. Ich bin kein Pneumologe und generell kein Arzt, aber wenn wir zusammenfassen, dass Dein Mann jedenfalls bis vor einem Jahr starker Raucher war, er Asthma hat, dann COVID bekam und nun neue Rundherde aufgetaucht sind, die pathologisch zwar nicht bösartig sind, aber doch auf Veränderungen durch Bronchitis und Asthma hindeuten, würde ich als Laie sagen: COVID hat den Zustand der ohnehin nicht so tollen Lunge verschlechtert. Besprecht das in Ruhe mit Eurem Hausarzt, wenn er wieder da ist. Die Zeit drängt zum Glück ja nun nicht so. Dann könnt Ihr auch den Gewichtsverlust ansprechen - wenn es nicht an der Kalorienzufuhr/Appetit liegt, dann könntet Ihr auch mal die Schilddrüsenhormone checken lassen.

    Hallo Silke Peaksy ,


    das sind doch tolle Neuigkeiten! Es ist tatsächlich so, wie ich als wahrscheinliche und beste Option vermutet hatte. Die Rundherde haben nichts mit dem Blasenkarzinom zu tun. Stattdessen hat Dein Mann eine Bronchitis und Asthma. Der Pathologe hätte sich leichter getan, wenn man ihm gesagt hätte, dass der Patient starker Raucher ist und Asthma hat. Stattdessen wurde ihm mitgeteilt, dass er Proben eines Patienten bekommt, der Nichtraucher ist. Daher hat er z.B. nachgefragt, ob der Patient das Rauchen erst seit Kurzem aufgegeben hat :) Aber sei es drum: Die Lunge ist in keinem guten Zustand, das wisst Ihr aber schon. Die Einzelheiten erspare ich mir, aber wie gesagt, kann man chronische Bronchitis und Astma nachweisen, außerdem eine vom Rauchen angegriffene Lunge. COVID hat der Lunge wohl zusätzlich zugesetzt, aber das kann man pathologisch hier nicht erkennen. Alles nicht schön, aber es sind keine Metastasen und das ist toll, weil Ihr Euch ja Sorgen gemacht hattet. Auf seine Lunge achten sollte Dein Mann trotzdem - eine gesunde Lunge schaut anders aus ;)


    Alles Gute weiterhin!

    JoFo76

    @derGraue1958


    Darüber brauchst Du nicht den Kopf schütteln. Datenschutz wird leider viel zu oft vorgeschoben, wenn man keine Arbeit haben will. Die richtige Antwort wäre gewesen, dass der Patient gerne den Befund persönlich im Krankenhaus abholen kann (ich hätte das als Patient getan). Der Arzt empfiehlt aber den zweiten Befund abzuwarten und er wird dann die Ergebnisse in einem Bericht zusammenfassen. Daher rät das KH davon ab, unkommentierte Befunde herauszugeben.


    Patienten und deren Angehörige abzufertigen mit "Datenschutz", halte ich für ein Unding und kann darüber nur den Kopf schütteln.


    Im Ergebnis sind wir uns aber schon einig: Dem typischen Patienten und auch Silke würde ich empfehlen, den Arztbericht abzuwarten.

    Hallo Peaksy ,


    leider kann ich wegen der doch recht pauschalen Aussagen des Krankenhauses nur mutmaßen, aber ich denke, dass die erste Probe die Lungenzytologie und die zweite die Lungenhistologie ist. Bei der Zytologie werden die Zellen untersucht, die durch Absaugen erhalten wurden. Wenn bei der Spiegelung die Rundherde nicht sichtbar waren, ist das m.E. schon die aussichtsreichere Untersuchung. Die Histologie untersucht die Gewebeproben. Hätte man die Rundherde gut gesehen, dann könnte man diese gezielt untersuchen. Sind sie - wie bei Euch - nicht sichtbar, muss man relativ blind bei dem Ort eine Probe entnehmen, wo das CT angeschlagen hat. Daher erscheint mir die Zytologie als besonders wichtig, weil bei einem Karzinom, wenn es nicht völlig abgekapselt ist, in der Zytologie meistes etwas zu finden sein sollte.


    Ich verstehe, dass der Arzt beide Ergebnisse abwarten will, ehe er etwas sagt. Datenschutz ist aber natürlich Quatsch. Der Patient selbst hat immer ein Recht darauf, die Ergebnisse zu erhalten. Zur Not ungefiltert ohne Bericht. Krankenhausverwaltung und Arzt wollen aber unnötige Arbeit vermeiden und Datenschutz versteht eh keiner - daher wohl diese Ausrede. Im Ergebnis würde ich aber tatsächlich noch ein paar Tage warten und dann aber mit Nachdruck die Ergebnisse verlangen. Ich drücke die Daumen, dass es sich um Covid-Spätfolgen handelt, die nichts mit dem Blasenkarzinom zu tun haben - was ich ja auch stark vermute.


    Herzliche Grüße

    JoFo76

    Liebe Renni ,


    auch von mir ein herzliches Willkommen. Ich kann mich ricka hier nur anschließen, wonach von einer RCT abzuraten ist. Natürlich muss man immer die Risiken abwägen, aber wenn Dein Mann einigermaßen fit ist und die Ärzte denken, dass sie die OP vertreten können, würde ich auf jeden Fall die Zystektomie nehmen.


    Ob adjuvante oder neoadjuvante Therapie - da scheiden sich die Geister. Das Bauchgefühl sagt oft, lieber schnell raus mit dem Tumor, dann kann er keinen Schaden mehr anrichten. Gerade bei größeren Tumoren ist allerdings statistisch ein klarer Vorteil bei der neoadjuvanten Therapie zu beobachten. Die 5-Jahres-Überlebensrate ist dort einfach höher. Statistik geht m.E. vor Bauchgefühl. ABER: Dein Mann hat anscheinend nur gerade so einen T2a. Ich denke, es müsste zunächst geprüft werden, ob denn wirklich in jedem Fall eine systemische Chemotherapie nötig ist. Bei einem "Gerade so T2a" ohne Venen- und Lymphbahnanschluss könnte es sein, dass man ohne Chemotherapie auskommt. Evtl. kann man dazu aufgrund der Bildgebung (CT oder MRT) eine Prognose abgeben. Wenn die Chance besteht, um die Chemo herumzukommen, würde ich möglichst schnell operieren lassen - also von der neoadjuvanten Therapie absehen und zur Not im Anschluss an die OP die adjuvante Therapie anschließen.


    Alles Gute!

    JoFo76

    Hallo Frank-Rosental und herzlich willkommen bei uns im Forum,


    Du hast ja schon ein paar Informationen bekommen. Zu Ursache und Ernährung kann ich Dir leider nicht groß helfen. Die Ursachenforschung ist in den meisten Fällen leider erfolglos. Fast jeder stellt sich die Frage, auch ich. Wenn Du keine berufliche, andauernde Exposition hattest, wirst Du aber kaum weiterkommen. Könnte es Glyphosat sein? Klar, nicht ausgeschlossen. Wahrscheinlich ist das m.E. aber nicht. Nachweisen kannst Du es ohnehin nicht. Und es gibt mit Sicherheit noch jede Menge andere Stoffe, von denen Du vielleicht nichts weißt. Hinzu kommt die Möglichkeit einer Spontanmutation ganz ohne Ursache. Mein Rat daher: Beschäftige Dich nicht mit der Ursache, sondern blicke nach vorne.


    Das tust Du ja mit der Ernährung, wobei hier gilt: Es gibt m.E. keine echte "krebsvermeidende" Ernährung, abgesehen von den allgemeinen Erkenntnissen, die Dir Ricka schon gesagt hat. Alles an Vitaminpräperaten, Krebsdiäten und sonstigen würde ich vermeiden - außer natürlich, evtl. vorliegende Mängel zu beheben. Hier hilft ein großes Blutbild.


    Was mich aber noch mehr interessieren würde und für Dich sicher auch nicht unwichtig ist, ist die Klassifikation Deines Tumors. Üblicherweise gibt es hierzu die TNM-Klassifikation und das Grading, die Du bei vielen Mitgliedern des Forums in der Signatur finden wirst. Bei den oberflächlichen Tumoren, wie bei Dir, wird meist von TNM meist nur das "T" (Tumorgröße bzw. bei uns Eindringtiefe) angegeben, gefolgt von einem Grading "G". Bei mir heißt es daher: Ta G1. Ta bedeutet, dass der Tumor nur sehr oberflächlich war. G1 bedeutet, dass er noch gut differenziert ist, also wenig aggressiv.

    Vor das T wird oft noch ein Kleinbuchstabe gesetzt, meistens ein c oder p. Nach einer TUR-B ist das meistens das p, d.h. dass der Pathologe den Tumor untersucht und bestimmt hat.


    Du hattest einen "mpTa G1". Das "m" vor dem "p" ist ungewöhnlich und mir nicht geläufig. Es könnte für "multifokal" stehen, ist aber wie gesagt eine nicht sehr gebräuchliche Abkürzung. Evtl. findest Du im pathologischen Bericht eine Erläuterung dazu. Wenn dort etwas von multifokal steht, soll das m wohl die Abkürzung dafür sein. Es würde bedeuten, dass Du an mehreren Stellen der Blase Tumore hattest.


    Was ich auch nicht verstehe ist das "initial T1". Das ist nicht eindeutig. Evtl. ist damit gemeint, dass zu Beginn, also klinisch (Bildgebung) ein T1 vermutet wurde. Das wäre dann ein cT1. Dieser hat sich dann in der TUR-B aber nur als pTa bestätigt. Es könnte aber auch sein, dass der initiale T1 aus einer ersten TUR-B stammt und der Ta aus der Nachresektion.


    Wichtig ist das alles für Dich, da dieses Staging und Grading für die weitere Behandlung ausschlaggebend ist. Ein einzelner pTa G1, wie bei mir, bedarf, wenn er eine gewisse Größe nicht überschreitet, oft weder einer Nachresektion noch einer weiteren Behandlung. Lediglich die Nachsorge ist wichtig. Bei einem pT1 G1 hingegen müsste weiter mittels Mitomycin-Spülungen therapiert werden. Gleiches gilt für multifokale pTa G1.


    Ich hoffe, ich habe Dich jetzt nicht mit zu viel Erklärungen erschlagen. M.E. ist es momentan für Dich aber wichtiger, Dich mit dem Tumor selbst und der weiteren Behandlung auseinanderzusetzen als mit Ursachenforschung und Ernährungsfragen.


    Alles Gute!

    JoFo76

    Hallo Defender ,


    das klingt schon mal gut. Ich kannte nämlich Deine Ausgangsbasis bisher nicht so genau und ich wollte das mit der partiellen Zystektomie noch einmal klarstellen. Wenn das so ist, bedeutet das im Umkehrschluss, dass Du ein so genanntes "lokal begrenztes Urachuskarzinom" hattest, das sehr gute Heilungs- und Überlebenschancen hat. Denn nur bei einem solchen ist meines Wissens eine Teilzystektomie sinnvoll. Nach den S3-Leitlinien, Langversion, dort S. 159, die wiederum auf eine Studie verweisen, beträgt die 5-Jahres-Überlebensrate in diesen Fällen 93 % und ist damit viel besser als bei vielen anderen Harnblasentumoren, die eine Zystektomie erforderlich machen. Insofern eine gute Ausgangslage!


    Leider machen nun die Metas auf dem Bauchfell Sorgen, auch wenn diese offenbar nur oberflächlich bei der OP "übertragen" wurden. Wie gesagt, das ist momentan Dein primärer Gegner. Danach würde ich trotzdem fragen, ob eine systemische Chemotherapie nicht sinnvoll wäre. In den Leitlinien ist zwar auch aufgeführt, dass eine adjuvante systemische Chemotherapie beim lokal begrenzten Urachuskarzinom keinen Vorteil bringt. Ich denke, dass das Tumorboard trotzdem abwägen müsste, ob das ursprüngliche Urachuskarzinom Venen- oder Lymphanschluss hatte (das steht in Deinem pathologischen Bericht von der Zystektomie) und zum anderen, wie tief die Bauchfellmetastasen gehen. Diese verändern die Ausgangslage.


    Ich denke schon, dass die Ärzte das richtig beurteilen und Du scheinst bei guten Ärzten zu sein - aber einmal nachfragen schadet nicht.


    Alles Gute weiterhin!

    JoFo76