Kritik an Krankenkassen

  • Montag, 31. August 2015
    Eschweiler Zeitung / Politik / Seite 2
    Kritik an Kassen
    Keine bedarfsgerechte medizinische Versorgung?
    Berlin. Die Grünen haben den gesetzlichen Krankenkassen (GKV) vorgeworfen, in vielen Fällen keine bedarfsgerechte Versorgung von Patienten mit medizinischen Hilfsmitteln sicherzustellen. Die Grünen-Gesundheitspolitikerin Maria Klein-Schmeink sagte der Deutschen Presse-Agentur (dpa): „Gerade Versicherte mit chronischen Erkrankungen oder Behinderte sind auf eine gute Hilfsmittelversorgung angewiesen.“


    Nach einem noch unveröffentlichten Jahresbericht der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD) behindern Krankenkassen in zahlreichen Fällen eine adäquate Versorgung mit Hilfsmitteln wie Einlagen, Prothesen oder Gehhilfen. In dem „Monitor Patientenberatung 2015“, der der dpa vorliegt, wird unter anderem beklagt, dass Anträge zunächst pauschal abgelehnt würden und danach eine Bewilligung bis zu zwei Jahre verzögert werde. Häufig hätten die Hilfsmittel auch eine schlechte Qualität.


    Die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion sagte dazu: „Wir erwarten von der Bundesregierung konkrete Maßnahmen zur Qualitätssicherung bei der Hilfsmittelversorgung, da die Zustände für die betroffenen Versicherten nicht akzeptabel sind.“
    Zudem kritisierte Klein-Schmeink Versuche der Krankenkassen, beim Krankengeld für Patienten zu sparen. „Das Krankengeld ist ein Bürgerrecht, das den Lebensunterhalt während der Krankheitsphase abdecken soll. Es ist keine Wohltat, über die die Krankenkassen frei befinden können.“ Die von der Bundesregierung zum Jahresbeginn eingeführten Zusatzbeiträge, die den Wettbewerb zwischen den Krankenkassen beleben sollen, sorgen für Fehlanreize zu Lasten der Patienten.
    Patienten unter Druck gesetzt.


    Laut UPD-Monitor spielte auch im abgelaufenen Berichtsjahr die Frage nach Ansprüchen gegenüber Krankenkassen bei der Beratung die größte Rolle. In 29 000 der insgesamt gut 80 000 Gespräche war dies das Thema. Wie in den Vorjahren fühlten sich wieder viele Patienten durch „Krankengeld-Fallmanager“ der Kassen unter Druck gesetzt. Das als Unterstützung gedachte Fallmanagement löse bei vielen Patienten Unsicherheiten und Ängste aus, heißt es in dem Bericht. (dpa)



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