Hallo liebe Forumsmitglder,
ich bin nach einigen Wochen der Recherche letztlich auf dieses Forum gestoßen und habe mich dazu entschlossen, mich anzumelden.
Bereits bei meinem Weihnachtsbesuch fiel mir auf, wie dünn mein Opa aussah. Ich lebe im Ausland und sehe meine Familie deshalb nur alle paar Monate. Seitdem hab ich mir bereits Sorgen gemacht. Er war trotz zahlreicher Rückschläge in den letzten 15 Jahren (Schlaganfall, Prostatakrebs nach Bestrahlung „geheilt“, immer wieder Blasensteine und Katheter) sehr fit und lebensfroh. Im Februar sollte er sich erneut seiner schon gewohnten Operation unterziehen, da wieder Blasensteine entdeckt wurden. Dies wurde bei ihm ca. einmal im Jahr durchgeführt. Zunächst sah alles normal aus und er sollte recht bald entlassen werden. Dann kam er Schock, als statt das Entlassungsgespräch ein Befund besprochen werden sollte.
Um es abzukürzen: mein Opa hat ein muskelinvasives Harnblasenkarzinom, das auch bereits gestreut hat, vor allem im Beckenknochenbereich. Das alles zog sich enorm in die Länge, zunächst hieß es noch, man könne operieren und alles wäre okay. Doch es gibt diese Metastasen und der Tumor wird als nicht operabel bezeichnet. Als einzige Möglichkeit wurde ihm eine Chemotherapie vorgeschlagen, die er jederzeit abbrechen könne. Wir waren besorgt, da er bereits stark Gewicht verloren hatte. Der Professor wollte bei Abbruch über eine weitere Therapie nachdenken, die Immuntherapie. Mein Opa hat einen Zyklus der chemo überstanden, allerdings in denkbar schlechtem Zustand. Seit Mai sollte es nun mit der Immuntherapie weitergehen. Durch die starken Schmerzen und den starken Gewichtsverlust verzögert sich das Ganze nun weiter. Derzeit wurde er wieder im Krankenhaus behalten, diesmal zur Ernährung Er wiegt nur noch knapp über 50kg.
Ich mache mir so unglaubliche Sorgen und vor allem hier in der Ferne werde ich noch verrückt. Der nächste Flug ist bereits für Anfang Juli gebucht, aber ich habe Angst, dass auf einmal alles sehr schnell gehen wird und ich es nicht mehr rechtzeitig schaffe.
Da ich den Professor selbst kennenlernen konnte, setze ich großes Vertrauen in ihn und hoffe, dass er meinen Opa in seinem Sinne behandelt und ihm keine falschen Hoffnungen macht mit dem großen Wort der Immuntherapie. Hat hier bereits jemand Erfahrung damit gemacht? Ich kann leider keinen histologischen Befund mit Ihnen allen teilen, ich hab ihn mir im Mai nicht notiert, möchte aber in der derzeitigen Lage meinen Opa auch nicht damit belasten. Wir stehen uns sehr nahe und ich möchte ihn noch nicht gehen lassen, jedoch vorbereitet sein und ihm so gut es geht beistehen. Vielen lieben Dank im Voraus für Meinungen oder Erfahrungsberichte.