DGMG: Testosteronbestimmung einheitlich anwenden

  • Erzeugt am : 15. März 2020

    Uhrzeit : 19:30

    Von : Blasenkrebs Online-Selbsthilfegruppe

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    Feed von : Urologie – Biermann Medizin

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    Titel : DGMG: Testosteronbestimmung einheitlich anwenden

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    Inhalt :

    Mithilfe einheitlicher Empfehlungen zur Testosteronbestimmung – erarbeitet mit Experten verschiedener Fachrichtungen – möchte die Deutsche Gesellschaft für Mann und Gesundheit (DGMG) dazu beitragen, künftig die Hypogonadismus-Diagnose zu erleichtern.

    Aufgrund verschiedener Messverfahren und Referenzbereiche ist eine zuverlässige Hypogonadismus-Diagnose anhand gemessener Testosteronwerte für viele niedergelassene Ärzte schwierig. Hier möchte die DGMG mit einheitlichen Empfehlungen Abhilfe schaffen. Dazu lud die Gesellschaft Experten verschiedener Schwerpunkte zum Round-Table-Gespräch „Testosterongrenzwerte“ ein. Gemeinsam wurden die wichtigsten Aspekte der Testosteronbestimmung in der urologischen, aber auch in der Hausarztpraxis sowie in Laboren erörtert, Probleme identifiziert und Statements zum künftigen Vorgehen festgelegt.

    Symptome versus Cut-off

    „Die hohe Varianz sowohl bei der Messung als auch bei der Beurteilung der zum Teil stark variierenden Referenzbereiche sorgt bei Ärzten für eine starke Verunsicherungen bei der Diagnosestellung des männlichen Hypogonadismus“, sagte Prof. Frank Sommer, Männerarzt und DGMG-Präsident. Auch Patienten wüssten oft nicht damit umzugehen, dass sich Symptome und vom Labor angegebene Testosterongrenzwerte manchmal nicht in Einklang bringen lassen.

    Einem Erfahrungsbericht aus der Männergesundheits-Sprechstunde des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf zufolge lagen von 10.000 Patienten 8,4 Prozent zwar im Normbereich für Testosteron, litten aber dennoch unter hypogonadalen Symptomen wie nachlassender Muskelkraft, zunehmendem Gewicht und/oder verminderter Libido – bis hin zu erektiler Dysfunktion. Daher werde es Gegenstand künftiger Untersuchungen sein müssen, ob die bisher in nationalen wie internationalen Leitlinien üblichen altersunabhängigen Cut-off-Werte dauerhaft Bestand haben werden, so Sommer.

    Funktioneller Hypogonadismus

    Die Leitlinie der European Association of Urology (EAU) empfiehlt, dass bei der Diagnostik ein funktioneller Hypogonadismus abgeklärt werden sollte, wenn Übergewicht, ein Typ-2-Diabetes oder ein metabolisches Syndrom vorliegen – da hierfür ein Testosteronmangel typisch ist. „Auch bei hohem Bluthochdruck und großem Bauchumfang sollte man Testosteron screenen“, meint Prof. Michael Zitzmann, Facharzt für Innere Medizin, Endokrinologie und Andrologie, Diabetologie und Sexualmedizin (FECSM) am Universitätsklinikum Münster. „Ist dieses niedrig und liegen hypogonadale Beschwerden vor, sollte für die betroffenen Patienten nicht nur eine Testosterontherapie in Betracht gezogen, sondern ihnen vor allem auch zu einer Lebensstil-Änderung geraten werden.“

    Der Hypogonadismus in der Hausarztpraxis

    „In der Hausarztpraxis muss darüber aufgeklärt werden, dass es entgegen der weit verbreiteten Annahme keine kontinuierliche Abnahme des Testosterons im Alter gibt, lediglich die Streuung der Werte nimmt zu“, sagte Prof. Kathleen Herkommer, Leiterin der Andrologie an der Klinik und Poliklinik für Urologie des Universitätsklinikums rechts der Isar in München und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Andrologie (DGA). Sie stellte zudem klar, dass die Testosterontherapie weder mit einem erhöhten Karzinom- noch mit einem höheren Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen assoziiert ist. Hausärzte sollten bei Patienten mit Risikofaktoren wie dem metabolischen Syndrom zumindest einmal das Testosteron bestimmen und mögliche Hypogonadismus-Symptome abfragen. Für die weitere Behandlung kann dann eine gute Zusammenarbeit mit einem Urologen/Andrologen oder Endokrinologen erfolgen.

    Individuelle Klinik versus fixer Cut-off

    Deutschlandweit gibt es viele verschiedene Assays und auch zahlreiche unterschiedliche Referenzbereiche. „Die Methoden sind aber durchaus vergleichbar und zuverlässig. Allerdings liegt der untere Wert des Referenzbereichs vieler Assays beziehungsweise eines Verfahrens, das in vielen Laboren eingesetzt wird, insbesondere bei über 50-Jährigen unter dem Cut-off der EAU-Leitlinie“, erklärte Dr. Kay-Nikolas Meyer, Facharzt für Laboratoriumsmedizin und Ärztlicher Leiter des LADR-Zentrallabors Dr. Kramer & Kollegen in Geesthacht. Daher sei es weiterhin fraglich, ob ein fixer Cut-off überhaupt Sinn habe beziehungsweise inwieweit ein Referenzbereich zuverlässig. Auch müsse eventuell hinterfragt werden, auf welcher Population der Referenzbereich basiert.

    Empfehlungen für die Praxis

    Im Rahmen der Abschlussdiskussion des Round Tables unter der Leitung von PD Dr. Tobias Jäger, Urologe und Vorstandsmitglied der DGMG, einigten sich die Teilnehmer auf relevante Statements , welche die Basis für einheitliche Empfehlungen für Praxen und Labore bilden sollen. Eine Sonderpublikation mit den Statements sowie einer Zusammenfassung des Expertengesprächs kann kostenfrei im Mitgliederbereich der DGMG unter www.mann-und-gesundheit.com abgerufen oder bei der Geschäftsstelle angefordert werden. Ärzte und Angehörige von Fachkreisen, die nicht DGMG-Mitglied sind, erhalten die Publikation auf Anfrage in digitaler Form.

    (DGMG/ms)

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    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • wolfgangm

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