Erzeugt am : 29. März 2020
Uhrzeit : 21:00
Von : Blasenkrebs Online-Selbsthilfegruppe
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Feed von : Urologie – Biermann Medizin
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Titel : Krebs: Höheres Alter und Polypharmazie erhöhen Hospitalisierungsrisiko
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Inhalt :
Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit chronischer Erkrankungen und damit auch die Anzahl der regelmäßig verwendeten Medikamente. Ältere Patienten nehmen zwischen fünf und 15 Medikamente pro Jahr ein, was das Risiko für Wechselwirkungen erhöht. Ältere Patienten machen auch die Mehrheit der Krebspatienten und die Mehrheit der Krebstoten aus. Was geschieht nun, wenn eine Krebstherapie zu einer großen Menge von Medikamenten noch hinzu kommt?
In der nach Angaben der Autoren bislang größten retrospektiven bevölkerungsbasierten Studie haben Forscher der Thomas Jefferson University gezeigt, dass Hospitalisierungen bei Patienten mit Brust-, Prostata- und Lungenkrebs um bis zu 114 Prozent zunehmen, wenn diese Patienten vor der Chemotherapie 15 oder mehr Medikamente einnahmen.
„Die umfassenden Daten aus der realen Welt, die wir uns angesehen haben, geben uns einen Eindruck davon, was heute passiert, und liefern uns Hinweise darauf, wie wir Krankenhausaufenthalte bei älteren Krebspatienten reduzieren können“, sagt Seniorautorin Grace Lu-Yao vom Sidney Kimmel Cancer Center (SKCC) des Jefferson Health.
„Je älter die Patienten werden, desto komplexer wird in der Regel ihre Versorgung. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Krebsbehandlung mit bereits bestehenden Erkrankungen kombiniert wird“, sagt Koautor Andrew Chapman vom Senior Adult Oncology Center und Leiter der Cancer Services des SKCC.
Die Forscher identifizierten 13.959 Patienten mit Prostata-, Lungen- und Brustkrebs aus einer nationalen Datenbank von Medicare-Krebspatienten. Sie teilten die Patienten nach der Anzahl der Medikamente, die diese in den sechs Monaten vor Beginn einer intravenösen Chemotherapie eingenommen hatten, in Gruppe ein. „Durch die Betrachtung der Krankenhausaufenthaltsraten in den sechs Monaten vor Beginn der Chemotherapie erhielten wir einen Daten-Ausgangspunkt für diese Patienten. Diesen konnten wir dann mit den Krankenhausaufenthaltsraten nach der Chemotherapie vergleichen“, erläutert Lu-Yao.
Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln treten fast sicher auf, wenn Patienten acht Arzneimittel gleichzeitig einnehmen. Die Forscher stellten fest, dass die untersuchten Krebspatienten bereits mit einer hohen Anzahl von Medikamenten in die Untersuchung einstiegen. Lungenkrebspatienten nahmen im Median elf Medikamente ein, Prostatakrebspatienten zehn und Patientinnen mit einem Mammakarzinom erhielten median sechs Therapien.
„Polypharmazie, definiert als die Einnahme von fünf oder mehr Medikamenten ist ein ernstes Problem bei Patienten“, sagt Ginah Nightingale vom College of Pharmacy der Thomas Jefferson University. „Ältere Patienten suchen mehrere Spezialisten auf, und diese diese schließen sich selten kurz, um sicherzustellen, dass die Medikamente absolut notwendig sind oder dass auf Prioritäten Rücksicht genommen wird. So sammelt sich dann am Ende mehr bei den Patienten an, als sie unbedingt einnehmen müssen.“
Die Forscher fanden heraus, dass Lungenkrebspatienten, die zwischen fünf und neun Medikamente einnahmen, eine um 42 Prozent höhere Hospitalisierungsrate hatten. Bei denjenigen, die zehn bis 14 Medikamente einnahmen, war die Rate im Vergleich zu Patienten mit höchstens fünf Medikamenten um 75 Prozent erhöht und bei jenen, die vor der Chemotherapie sogar mehr als 15 Medikamente einnahmen, um 114 Prozent.
Die Forscher sahen ähnliche Erhöhungen sowohl bei Brust- als auch bei Prostatakrebspatienten. „Die Frage ist, ob wir mit Patienten und ihren verschiedenen Ärzten zusammenarbeiten können, um Medikamente wegzulassen, die möglicherweise nicht mehr unbedingt erforderlich sind und die Krebsbehandlung beeinträchtigen“, sagt Nightingale. „Wir sind dabei, eine randomisierte Studie zu entwerfen, um zu testen, ob wir die Outcomes von Krebspatienten verbessern können, indem wir die Anzahl der Medikamente in der älteren Patientenpopulation reduzieren.“
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