Früherer Generalsekretär kritisiert COVID-19-Brandbrief der DGU

  • Erzeugt am : 19. April 2020

    Uhrzeit : 21:30

    Von : Blasenkrebs Online-Selbsthilfegruppe

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    Feed von : Urologie – Biermann Medizin

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    Titel : Früherer Generalsekretär kritisiert COVID-19-Brandbrief der DGU

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    Inhalt :

    Prof. Michael Stöckle, Ex-Generalsekretär und -Präsident der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU), kritisiert das Vorgehen seiner Fachgesellschaft im Umgang mit der Corona-Krise.

    Der Direktor der Klinik für Urologie und Kinderurologie am Universitätsklinikum des Saarlandes zeigt sich von dem offenen Brief der DGU an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) “irritiert” und “befremdet”, wie er im Editorial der April-Ausgabe des von ihm herausgegebenen “Kompakt Urologie” schreibt. In dem Brief forderte die Fachgesellschaft den Minister auf, sofort umzudenken, nachdem er die Kliniken aufgefordert hatte, durch Verschieben elektiver Eingriffe Ressourcen für die Versorgung von COVID-19-Patienten bereitzustellen (wir berichteten).

    Der Brief richte sich an eine Regierung, “deren Land durch rechtzeitige Interventionen, vielleicht auch durch Glück, besser als jedes andere westliche Industrieland durch die Krise zu kommen scheint”, wundert sich Stöckle. “Gerade dort, wo die Politik nicht frühzeitig interveniert hat oder intervenieren konnte, ist die Versorgung von Tumorpatienten komplett zusammengebrochen”, erinnert er. Deutschland sei im Moment von einem solchen Kollaps noch ein gutes Stück weg. “Warum sollte der Minister also umdenken, noch dazu ‘sofort”?”, fragt Stöckle.

    Risiko “überschaubar”

    Das von der DGU beschworene Risiko einer „Metastasierung auf der Warteliste“ hält ihr Ex-Generalsekretär für “mehr als überschaubar, weil die Aggressivität vieler urologischer Tumoren niedrig ist”. Ausnahmen seien etwa die seltenen großen und symptomatischen Nierentumoren. “Mir wäre nicht bekannt, dass irgendeine Klinik bisher daran gehindert würde, Notfälle adäquat zu versorgen”, entgegnet er aber. Wohl sei bei invasiven Urothelkarzinomen ein längeres Hinauszögern vital bedrohlich. Stöckle rechnet jedoch anhand aktueller Zahlen vor, dass für deren rechtzeitige Versorgung 1,5 Operationen pro Klinik und Monat nötig sind. “Wollen wir wirklich behaupten, dass wir es nicht schaffen, diese Eingriffe so zu priorisieren, dass niemand Schaden erleidet?”, fragt der Kompakt-Herausgeber rhetorisch und berichtet aus seiner eigenen Klinik, dass “alle anstehenden Zystektomien vorgezogen und konzentriert abgearbeitet” worden seien. “Noch kann ich das Risiko einer Tumorprogression auf der Warteliste beim besten Willen nicht erkennen”, resümiert Stöckle und betont – dann wieder in Einklang mit seiner Fachgesellschaft – “die Notwendigkeit von Priorisierungen und von adäquatem Zupacken”.

    (ms)

    Lesen Sie das vollständige Editorial von Prof. Michael Stöckle in Kompakt Urologie 4/2020, das als Teil der April-Ausgabe der Urologischen Nachrichten am 30.04.2020 erscheint.

    Der Beitrag Früherer Generalsekretär kritisiert COVID-19-Brandbrief der DGU erschien zuerst auf Biermann Medizin.
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    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • wolfgangm

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