Mehr höhergradiger Prostatakrebs nach der USPSTF-Empfehlung gegen PSA-Screening

  • Erzeugt am : 9. November 2020

    Uhrzeit : 00:30

    Von : Blasenkrebs Online-Selbsthilfegruppe

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    Titel : Mehr höhergradiger Prostatakrebs nach der USPSTF-Empfehlung gegen PSA-Screening

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    Inhalt :

    US-amerikanische Wissenschaftler haben den Einfluss der Empfehlung der US Preventive Services Task Force (USPSTF) von 2012 gegen das PSA-basierte Screening auf onkologische und funktionelle Ergebnisse nach robotergestützter laparoskopischer Prostatektomie (RALP) untersucht.

    Sie analysierten retrospektiv Patienten, bei denen zwischen 2008 und 2018 eine RALP durchgeführt wurde, mit einer Nachbeobachtungszeit von mindestens 12 Monaten aus einer prospektiv gesammelten, vom Institutional Review Board genehmigten Datenbank.

    Der mittlere präoperative PSA-Wert stieg nach der USPSTF-Empfehlung von 6,0 auf 7,4 ng/ml. Die Mediziner stellten nach 2012 statistisch signifikante Änderungen fest, einschließlich eines Anstiegs bei Porstatakrebs (PCa) mit Gleason-Score ≥3+4 oder ≥pT3. Sie stellten einen Rückgang der bilateralen vollständigen Nervenschonung und eine Zunahme der partiellen Nervenschonung fest.

    Die Gesamtrate der positiven Resektionsränder (PSM) stieg nach der USPSTF-Empfehlung an. Die für jedes pathologische Stadium relevanten PSM-Raten änderten sich jedoch nach 2012 nicht signifikant.

    Es gab eine signifikante negative Trendänderung bei den postoperativen 12-Monats-Kontinenz- und Potenzraten, was auf einen Einbruch der funktionellen Ergebnisse nach 2012 hinweist. Zudem stellten die Autoren einen 1,7-fachen Anstieg bei den 12-Monats-BCR-Raten fest. Die 12-Monats-BCR-, Potenz- und Kontinenzraten wurden jedoch bei Patienten <55 Jahre mit einem Sexual Health Inventory for Men Score >22 und einer Erkrankung mit geringem Volumen beibehalten.

    Fazit: Seit der Empfehlung der USPSTF im Jahr 2012 wurde ein signifikanten Anstieg der Inzidenz von Hochrisiko-PCa festgestellt. Dieser zwang die Operateure, ihre Herangehensweise an das Verfahren und den Grad der verwendeten Nervenschonung zu ändern, was zu einer breiteren Resektion führte, um PSMs zu reduzieren. Dies wiederum hat zu einer Abnahme der postoperativen funktionellen Erholung geführt. Patienten mit günstigen Charakteristika hatten vor und nach der Empfehlung des USPSTF aber weiter gute Ergebnisse, was bedeutet, dass sich die Qualität der Operation im Laufe der Zeit nicht geändert hat.

    (ms)

    Publikation:

    Seetharam Bhat KR et al. BJU Int 2020 Jun;125(6):884–892.

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    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • wolfgangm

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