Neudiagnose meiner Mutter

  • Guten Abend,


    am Montag hat meine Mutter, 63 Jahre alt und frisch in Rente die Diagnose muskelinvasiver Harnblasenkrebs erhalten. Vorerst nur vom Gynäkologen, die Bestätigung vom Urologen heute. Bei beiden Termin wurde jeweils nur ein Ultraschall gemacht. Mein Vater ist an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben. Ich habe mich hier angemeldet, um Fragen stellen zu können und auch um Hoffnung zu bekommen. Ich möchte meine Mutter bestmöglich unterstützen können, aber auch meinen Brüdern, die weit weg wohnen, auf ihre Fragen antworten können. Noch stehen wir unter Schock, die Einweisung ins Krankenhaus hat meine Mama bekommen. Durch Corona wartet sie jetzt auf einen Anruf des Planungszentrums. Ich bedanke mich schon hier für eure Hilfe in der Zukunft. Ich wünsche Euch eine gute Nacht.

  • Hallo @Steffie333,

    ich begrüsse dich, wenn auch aus keinem schönen Anlaß im besten Forum.

    Wir sind keine Ärzte, nur Betroffene oder Angehörige. Du mußt jetzt warten , bis die TUR B (transurethrale Resektion Blase) erfogt ist.

    Erst danach läßt sich der weitere Weg beschreiben.

    Die Wartezeit ist unerträglich, das kennen wir alle hier, aber es hilft nichts.

    Stell all deine Fragen, die du vielleicht schon im Vorfeld hast oder deine Mutti .

    Bis bald gruß Siggi

  • Hallo Steffie333,


    schön, dass Du Dich hier mit uns austauschen möchtest.

    Ich finde es sehr interessant, dass beide Ärzte aufgrund eines Ultraschalls gleich den muskelinvasiven Krebs feststellen konnten, aber außer der Einweisung ins KH nichts weiter veranlassen.

    In diesem Falle heißt "muskelinvasiv" eigentlich "mindestens muskelinvasiv", denn anhand eines Ultraschalls wäre die Diagnosenstellung zu einfach. Weitere Untersuchungen müssen folgen.

    Es muss mindestens ein CT vom Thorax und Abdomen (inklusive der harnableitenden Wege) möglichst bald angefertigt werden. Dazu kommt noch die Entnahme mehrerer Gewebeproben im Rahmen einer Transurethralen Resektion der Blase (die sog. TUR-B, die Deiner Mama bald bevorsteht). Nur so kann man erkennen, ob es tatsächlich nur ein pT2 (sprich muskelinavsiver Krebs) ist oder ob nicht noch mehr Strukturen durchbrochen wurden und der Tumor vielleicht sogar organüberschreitend ist, also mindestens ein pT3 oder ein pT4.

    Bereits beim pT2 steht Deiner Mutter wohl oder übel die Entfernung der Harnblase sowie eine zusätzliche Chemotherapie bevor. Lass uns hoffen, dass es "nur" ein muskelinvasiver Krebs ist, der noch nicht gestreut hat und der tatsächlich nur auf die Blasenmuskulatur beschränkt ist.

    Bitte nicht verrückt machen lassen bis die TUR-B nicht stattgefunden hat und der Pathologiebericht vorliegt, ABER keine Zeit verlieren und NICHTS aufschieben. Verlorene Zeit im Vorfeld kann später teuer werden, vor allem beim tückischen Harnblasenkrebs.

    Alles Gute und halte uns bitte auf dem Laufenden!


    Florian

  • Guten Abend und herzlichen Dank für die Antworten. Wir warten jeden Tag auf den Anruf, wann sie zu den ganzen Untersuchungen ins Krankenhaus kann. Wenn eine Diagnose da ist, werde ich mich melden. Viele Schicksale hier machen mir wirklich Hoffnung, dass sie auch ohne Blase und selbst mit Chemo / Bestrahlung erstmal ein großes Stück weiterkommt. Das war bei meinem Papa ja mit Diagnose Pankreaskrebs nicht der Fall. Vorerst alles Gute für Euch. Bis hoffentlich bald.