Nach TUR-B beginn einer BCG Initialtherapie

  • Vielen Dank für die Aufnahme in diesem Forum. Mein Name ist Ellen, 65 Jahre

    und ich lebe in München. Ich bin froh euch gefunden zu haben und freue mich

    auf den Austausch mit anderen Betroffenen.


    Viele Grüße

    Ellen

  • die begann am 28.07.2020 mit ziemlich viel Blut im Urin. Zuvor war mir nichts aufgefallen(trinke sehr viel) und Schmerzen hatte ich auch keine. Am gleichen Tag war ich bei meinem Urologen. Schock! Mindestens 3 unterschiedlich große Tumore in der Blase und eine starke Blasenentzündung. Die HWI's begleiteten mich bis Mitte November. Während dieser Zeit wurde ich mit Antibiotika behandelt.


    06.08.2020 TURB im Klinikum rechts der Isar. Lt. Arztbrief wurden intraoperativ mindestens 14 Tumore abgetragen.

    Histologie:

    1. PDD positiv flächiges Areal Ostiumregion: Chronische lymphofollikuläre Urozystitis. 2.-4. Exophytischer Tumor multifokal und Ostiumregion rechts sowie flacher

    breitblasiger Tumor: Jeweils exophytisch papilläres, nicht invasives Urothelkarzinom niedrigen Malignitätsgrades (low-grade, überwiegend G1, fokal G2 nach alter WHO-Klassifikation). Daneben chronische lymphofollikuläre Urozystitis.

    5. Flach papillärer Tumor: Exophytisch papilläres, nicht invasives Urothelkarzinom niedrigen Malignitätsgrades (low-grade, G1 nach alter WHO- Klassifikation). Daneben chronische lymphofollikuläre Urozystitis.

    TNM-Klassifikation (8. Auflage 2017): pTa (m), Low-grade.


    17.09.2020 TUR Blase Nachresektion.

    Lt. Arztbrief zeigte sich ein multifokales Tumorrezidiv (über 20 Tumorherde) die vollständig reseziert und koaguliert wurden. Intraoperativ zeigte sich ein aus dem Ostium wachsender exophytischer Tumor welcher ebenfalls rezensiert wurde.

    Histologie:

    1. Nicht invasives, papilläres Urothelkarzinom niedrigen Malignitätsgrades (low- grade, G2 nachalter WHO-Nomenklatur). Begleitend chronische Urocystitis. TNM-Klassifikation (8. Auflage 2017): pTa. low-grade.

    2. Kleines urotheliales Gewebsbiopsat mit ausgeprägter chronischer Entzündung, prominenten dystrophen Verkalkungen sowie im Randbereich spärlich miterfassten, stark artifiziell geschädigten und in Fragmenten vorliegenden urothelialen Gewebeverbänden mit papillärem Aufbau und verbreitertem Epistel ohne hochgradige Atypien, möglicherweise weiteren Ausläufern des exophytisch papillärem Urothelkarzinoms entsprechend. Ein invasives Karzinom lässt sich nicht nachweisen.


    29.09.2020 diagnostische Ureterorenoskopie, transurethrale bipolare Überresektion des rechten Harnleiterostiums sowie Einlage einer DJ-Harnleiterschiene rechts.

    Lt. Arztbrief erhärtete sich der Verdacht auf einen Ostiumtumor rechts. Es ergab sich kein Anhalt für eine Beteiligung des rechten Ureters.

    Histologie:

    Fragestellung: Tumorreste? NMIBC Ta / (G2) low-grade Resektat des rechten Ostiums: Harnblasenwandanteile mit chronisch resorptiver und teils riesenzelliger Entzündung, Das oberflächliche Urothel nur spärlich erfasst und großflächig ulzeriert. Kein Nachweis von Residuen des vorbekannten papillären Urothelkarzinoms. Die Blasenwandanteile

    reichen bin in die Muscularis propria. Am vorliegenden Material kein Anhalt von Malignität.


    Zytologie:

    Urothelverbände der Umbrella-Deckepithelzellschicht mit reaktiven Kernveränderungen. Kein Hinweis auf eine low-grade oder high-grade urotheliale Neoplasie. Diagnostische Einstufung: Negativ


    Die DJ-Harnleiterschiene wurde am 02.11.2020 entfernt. Mit der BCG Therapie sollte ich erst nach ca 2 Wochen beginnen, da die Wunde der OP vom 29.09. noch nicht komplett verheilt war.


    17.11.2020 Beginn meiner BCG Initialtherapie.

    Nach der 2. Installation hatte ich das Gefühl das ich viel weniger Flüssigkeit ausscheide als ich trinke. Mein Urologe hat Nieren und Blase sonografiert und in der Blase am Ostium 2 kleinere Tumore entdeckt. Da er unsicher war ob er mit BCG weitermachen sollte, hat er mich zur Abklärung ins rechts der Isar geschickt, Hier hatte ich ein Gespräch mit

    dem OA der zu Fortführung der Therapie geraten hat. 6 Wochen nach der BCG Initialtherapie soll ich wieder zur TURB kommen. Insgesamt hatte ich 5 Installationen. Da ich nach der 5. eine großflächige Rötung am Rücken bekam und von Übelkeit geplagt wurde, wollte mein Urologe vor Weihnachten kein Risiko eingehen und hat die 6. weggelassen.

    Sonst hatte ich keine Beschwerden.


    Am 26.01.2021 habe ich den Termin für die TURB.


    Das alles belastet mich sehr. Ich habe während der schwierigen Zeit ziemlich abgenommen. Meine Fitness ist dahin und auch meine Seele ist krank geworden.


    Ich habe Angst das BCG nicht angeschlagen hat und weitere Tumore gewachsen sind. Wahrscheinlich muss ich mich langsam damit anfreunden das ich meine Blase verliere.


    Wie beurteilt Ihr meine Krankengeschichte?


    Leider kann ich die Histologieberichte nicht einscannen. Es sind sehr schlechte Kopien. Dadurch ist es sehr lang geworden.


    Viele Grüße

    Eleonore

  • Hallo Eleonore,


    Bin auch Münchner und wurde im Juli 2020 nach pT1G3 mit Cis von Prof. Karl im KH der Barmherzigen Brüder frühzystektomiert. Deine Ängste wegen dem BCG sind voll begründet. Der einzige, anständige Rat den ich Dir geben kann, ist Dir in München eine Zweitmeinung einzuholen. Warum nicht beim Prof. Karl? Alles andere ist beim Umfang deiner Diagnose mit Kaffeesatzlesen zu vergleichen. Vor allem weil der Harnblasentumor, auch wenn Low-Grade, dazu neigt zu progressieren.

    Das wäre mir zu riskant, um mit BCG weiter zu machen. Nur bin ich nicht OA im RDI....

    Viele Grüße

    Florian

  • liebe @ Ella22 ,

    da hast Du aber einen recht guten Befund (wenn man / frau bei unserer Erkrankung überhuapt von "gut" reden kann ...)-

    Bei mir sah es gleich viel schlechter aus und darum bin ich jetzt in einer längeren BCG-Therapie, die ich trotz einiger Nebenwirkungen nicht aufgeben sollte (bei mir: G3 - das ist schon recht bedrohlich).

    Wenn Du magst, kannst Du meine Berichte / Themen nachlesen.

    Alles Gute und mit herzlichem Gruß,

    Aretha

    04/2018/1. TUR: T1G3 mult. 06/2018/2. TUR: Cis mult. Ab 07/2018: BCG-Initialtherapie (6x). 09/2018/3. TUR: Tumorfrei. Ab 11/2018: BCG-Erhaltungstherapie, fortfolgend nach Leitlinie > Nebenwirkungen...

  • Lieber Florian, liebe Aretha,

    herzlichen Dank für Eure schnelle Antwort.

    @Florian

    Über eine Zweitmeinung habe ich auch nachgedacht.

    Eigentlich ist ja das RDI / Prof. Gschwend mit seinem Team eine gute

    Adresse. Ich bin allerdings total verunsichert. Momentan habe ich ja

    noch 3 Wochen BCG Pause. Was allerdings die TURB am 26.01. wieder ans

    Licht bringt...?????

    Ich werde doch versuche ob ich zeitnah einen Termin bei Prof. Karl

    bekommen kann.

    Aretha

    Deine Berichte schaue ich mir gerne an. Ich kenne mich im Forum

    zwar noch nicht so aus, aber das kriege ich bestimmt hin.

    Viele Grüße

    Eleonore

  • Liebe @ella ,

    schau einfach mal bei mir (meinem Atavar) unter Beiräge nach.

    Liebe Grüße, Aretha

    PS: Heißt Du Eleonore oder Ellen - ich heiße ellen ...?

    04/2018/1. TUR: T1G3 mult. 06/2018/2. TUR: Cis mult. Ab 07/2018: BCG-Initialtherapie (6x). 09/2018/3. TUR: Tumorfrei. Ab 11/2018: BCG-Erhaltungstherapie, fortfolgend nach Leitlinie > Nebenwirkungen...

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