pTa-G2 wie sicher ist der histologische Befund

  • Hallo,

    Frage steht ja schon oben. Kurz zur erklären. Mein Vater hatte im Dezember die 1. TUR-B, den Befund hänge ich mal an.

    Am Freitag fand dann die Nachresektion statt, schon vorher war klar dass wieder was in der Blase ist, dies wurde im CT gesehen.

    Der Operateur war am Abend nach der OP bei meinen Vater, er sagte er hat sich die Bilder von der 1.Op angesehen, da war wohl alles raus. Sprich es kann quasi nichts altes gewesen sein. Allerdings kann er sich bei einem G2 auch nicht vorstellen dass es in so kurzer Zeit nachgewachsen ist.

    Jetzt überlege ich natürlich ob der letzte histologische Befund richtig war, oder ob es sich so schnell verändert haben kann dass aus aus dem G2 schon ein G3 geworden ist?

  • Hallo und herzlich willkommen Nadine123 ,


    erst kurz eine Antwort zu Deiner Frage, dann eine Erklärung:


    Der histologische Befund ist mit ziemlicher Sicherheit richtig. Pathologen haben bei der Beurteilung eine sehr geringe Quote, falsch zu liegen. Was auch wichtig ist.


    Allerdings befürchte ich, dass Du etwas verwechselst. Bei der Klassifikation eines Tumors musst Du zwischen der Eindringtiefe (Ta, T1, T2, ...) und dem Grad der Entartung (G1, G2, G3) unterscheiden.

    Ein Eurem Fall war es die oberflächlichste Art eines Tumors (Ta) und der mittlere Grad der Entartung (G2).


    Ob "alles raus" ist, kann eine Histologie kaum sagen. Umgekehrt ist es leichter. Oft ist klar, dass nicht alles raus ist, dann steht es aber auch so drin. Durch die TUR-B werden die Randbereiche des Schnitts meist verbrannt und sind daher schlecht zu beurteilen. Oft wird dann noch ein zweiter oder dritte Schnitte gemacht (bei Euch wohl II. und III. in der Histologie), um zu sehen, ob alles erfasst wurde. Die Schnitte II. und III. waren ohne Befund, d.h. man konnte davon ausgehen, dass man den Tumor vollständig entfernt hat.


    Allerdings bleiben doch des öfteren mikroskopisch kleine entartete Zellen in den Randbereichen zurück. Deshalb gibt es die Nachresektion. Und wenn dann etwas gefunden wird, hat die Nachresektion ihren Zweck erfüllt.


    Bei Euch bin ich nun etwas am zweifeln, ob wirklich an der gleichen Stelle etwas gefunden wurde. Wenn man auf dem CT vor der Nachresektion schon erkennt, dass ein Tumor vorhanden ist, dann wäre dieser erstaunlich schnell gewachsen. Denn mikroskopisch kleine Tumore kann das CT nicht erkennen. Ein G3 muss dabei nicht schneller wachsen als ein G2. Gewissheit kann dabei aber nur der zweite Bericht der Histologie bringen. Derzeit können wir nur rätseln. Stell doch bitte dann die zweite Histologie ein, wenn sie da ist.


    Alles Gute!

    JoFo76

    pTa G1 - inzwischen sind 8 Jahre ohne Rezidiv verstrichen :)