Der Einfluss des Darmmikrobiom auf Immuncheckpointinhibitoren

  • Liebe Mitglieder,


    diese Nachricht aus der Forschung finde ich sehr interessant, ggf. können das Moderatoren gerne in die Rubrik Nachrichten oder Forschung verschieben.


    Quellen:

    Twitter-Account von Prof. Dr. Martin Smollich "@ErnMedBlog" unter:

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    Nature Medicine: https://www.nature.com/articles/s41591-022-01965-2


    Immuncheckpointinhibitoren (ICI) kennen wir hier in Forum gut und teilweise werden spektakuläre Ergebnisse damit erzielt. Konkret bei Blasenkrebs geht es um die PD-L1-Inhibitoren Ipilimumab, Nivolumab, Pembrolizumab, Atezolizumab.


    Nun bin ich über obigen Tweet von Prof. Smollich gestoßen, den ich sehr interessant fand und Euch nicht vorenthalten will. Demnach implizieren Studienergebnisse, dass die Ernährung einen doch wesentlichen Einfluss auf die Wirksamkeit und auch Verträglichkeit der Therapie haben könnte. Konkret: Ballaststoffen und Omega-3-Fettsäuren wirken sich positiv auf. Umgekehrt: Zu wenig davon in der Nahrung ist kontraproduktiv!


    Hintergrund: Ballaststoffe und Omega-3-Fettsäuren verändern das Darmmikrobiom und dieses wiederum ist wesentlich für den Wirkmechanismus obiger Inhibitoren. Wenn das so ist, steckt noch einiges an Forschungsarbeit in dem Thema, denn man müsste den Zustand des Darmmikrobioms vor Beginn der Therapie bestimmen und während der Therapie überwachen. Das ist aufwendig und kompliziert. Dennoch schadet es sicher nicht, auf eine entsprechende Ernährung zu achten.


    Generell bin ich beim Thema Komplementärmedizin und Ernährung als "Mittel gegen Krebs" ja sehr vorsichtig. Hier aber sehe ich einen sehr vielversprechenden Ansatz, um eine Therapie mit PD-L1-Inhibitoren bzw. generell ICI optimal wirken zu lassen. Eine Mikrobiomfreundliche Ernährung während der Therapie ist sicherlich nicht schädlich, möglicherweise aber recht nützlich. Auf der anderen Seite könnte es sein, dass Patienten mit einem völlig zerstörten Mikrobiom (z.B. als Folge von Chemotherapie mit begl. Antiobiotikatherapie) nicht für einen PD-L1-Therapie geeignet sind.


    Beste Grüße

    JoFo76

    pTa G1 - inzwischen sind 8 Jahre ohne Rezidiv verstrichen :)