Nebenwirkungen von einer Instillationstherapie / Blut im Urin ?

  • Guten Morgen !

    Ich bin neu hier und frage eigentlich für meinen Vater. Kurz zur Vorgeschichte:

    Vor zwei Jahren wurde bei ihm ein Urothelkarzinom im linken Nierenbecken festgestellt. Ihm wurde die Niere, samt Harnleiter entfernt. Er brauchte keine Chemo - zum Glück. Ein Jahr später, die Diagnose Blasenkrebs. Zweimal wurde innerhalb von einem halben Jahr eine TUR-B vorgenommen. Alles kleine winzige Karzinome, ebenfalls oberflächlich.

    Sein Urologe hat ihm dann die Instillationstherapie verschrieben, aufgrund unseren Drängens, dass es nicht sein kann das man alle 3-4 Monate eine TUR-B macht. Die ersten Therapien hat er sehr gut vertragen. Dann war die Pause. Die zweite Therapie war ein Horror, es kamen gleich nach Schüttelfrost, Grippeähnliche Symptome usw. dazu. O.k., mit dem hatten wir gerechnet.


    Unser Problem ist eigentlich, dass es jetzt 8 Wochen her ist seit der letzten Therapie und vor 4 Wochen kam Blut im Urin, Schmerzen beim Wasserlassen, stündlicher Toittlettengang. Wir haben den Urologen gewechselt, da ihm der "alte" immer nur Antibiotika gegeben hat und Novalgin.


    Vor 10 Tagen waren wir dann bei einem neuen URologen. Mein Vater nimmt auch Blutverdünnte Tabletten Eliquier, weil er vor Jahren eine Schlaganfall hatte. Mit denen hat er mal ausgesetzt und Trombose gespritzt. Super, 10 Tage kein Blut im Urin, Schmerzen waren fast weg und aufs WC musste er auch nicht mehr so oft.


    Jetzt hat er wieder die Blutverdünner genommen und zack, wieder Blut im Urin, was uns jetzt natürlich beunruhig. Wir müssen eine CT der Abdomen machen.


    Meine Frage hier an alle Betroffen: Sind das Nebenwirkungen der Instillationstherapie ???? Das man Wochen danach Blut im Urin hat. Nicht immer, aber meisten Vormittags. Oder kann sich wieder ein Turmor irgendwo gebildet haben ?

    Der neue Urologe hat ihn vorige Woche mit einer Blasenspiegelung wieder untersucht. Die Blase ist etwas gerötet, aber er hat keine Tumore gesehen. Auch der Harn was eingesendet wurde, wies keine Tumorzellen auf.

    Sind diese Nebenwirkungen so agressiv ?? Vielen, vielen Dank für eurer Forum und hoffentlich auf Antworten.

  • Guten Tag und herzlich willkommen im Forum Blasenkrebs trotz der bedrückenden Ausgangslage. Wir sind keine Ärzte sondern Betroffene und Angehörige von Betroffenen. Die in den Jahren zusammengetragenen Daten und Erfahrungen versetzen uns in die Lage an vielen Stellen seriös raten zu können.


    Die Instillationstherapie unterscheidet sich in der Gabe von entweder Mitomycin (Chemotherpeutikum) oder BCG (abgeschwächte Tuberkulosebakterien). In beiden Fälle ist das Ziel, innerhalb der Blase eine "Entzündung" auszulösen bzw. Tumorzellen abzutöten und auszuscheiden. Die dabei auftretenden Nebenwirkungen sind sehr individuell und weichen stark ab von Fall zu Fall. Durchaus können in dieser Phase auch Blutbeimengungen ausgeschieden werden. Ohne besseres Wissen kann ich mir schon vorstellen, dass Blutverdünner mit zu diesen Blutungen beitragen können.


    Vielleicht sagst Du uns, welche Therapie bei Deinem Vater angewendet wird. BCG oder Mitomycin?.


    Gruß wolfgangm

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Hallo !


    Vielen DANK für deine Antwort - ich bin so froh, in diese Gruppe gestoßen zu sein. Wir sind da im völligen Neuland und müssen alle mit dieser Krankheit leben und vorallem umgehen zu können.


    Papa bekommt eine BCG Therapie. Ja, das wissen wir auch, dass es Blasenentzündungen auslöst und das es zu Nebenwirkungen kommt. Alle sagen aber dass es nur die nächsten Tage ist ... Aber das es wochenlang erst nach der Injektion noch immer blutet ? - Nicht viel, meistens in der Früh, beim 1. WC-Gang. Im Laufe des Tages wird es dann wieder besser. Die Ärzte meinen, dass er nichts schweres heben soll, viel trinken soll ... All das macht er auch.


    Gestern war er wieder beim Urologen wie gesagt, er hat Montag einen CT Termin um die Abdomen abklären zu lassen. Er muss sich jetzt wieder Spritzen anstatt den Blutverdünnungstabletten. Und siehe da. Wieder ist der Urin schön, kein Blut.


    Vielleicht ist die Blase so gereizt durch diese Therapie das es in Kombination mit den Tabletten zum Blut im Harn führt ? Da hätte mich interessiert ob jemand ERfahrungen hat bzw. ob jemand WOCHENLANG nach der Therapie hin und wieder Blut im Urin als Nebenwirkung noch hat ?!

  • Hallo Karin,

    sei auch von mir begrüßt. Leider ist das Befinden bei einer BCG -Therapie selten auf eine andere Person übertragbar. Einem geht's besser, dem anderen schlechter. Der nächste muß die Therapie beenden.

    Du schreibst, dein Vater war bei einem anderen Urologen.

    Was sagt der denn, was hat er gemacht, untersucht ? Außer der Anforderung eines CT's. Setzt er die Therapie fort..?


    Die Diagnose ist eine sehr grenzwertige. Und ich bin fast sicher, so wie sich das zeigt bzw. du es beschreibst, kann der Tumor nicht bekämpft werden.

    Das wird eine langwierige und immer schmerzhaftere Therapie werden. Ich will die Therapie nicht schlecht reden, hat durchaus auch schon geholfen, nur das ist ein schwieriger lebenslanger Weg. Und im Hinterkopf bleibt die Angst, ob wieder was gefunden wird.

    Wenn die Therapie zu anstrengend wird für deinen Vater, solltet ihr mal über eine Blasenentfernung nachdenken.

    Noch ist dein Vater in einem Alter wo er den Umgang mit einem Blasenersatz gut lernt. Hat das einer der Urologen schon mal angesprochen?

    Es sind hier einige Mitglieder, auch jüngere die sich diese Strapaze nicht antun wollten und sich zur Blasenentfernung

    entschieden haben. Sie leben alle gut damit. Vorallem schmerzfrei.

    Überdenkt das mal, es ist ja eine weitreichende Entscheidung und dein Vater muß das entscheiden.


    Alles Gute für deinen Vater und dir liebe Grüße

    Ricka

  • Hallo Ricka !


    Vielen Dank für deine Antwort. Der neue Urologe hat jetzt mal anstatt der Blutverdünner-Tabletten auf Tromobse Spritzen umgestellt und ihm etwas für die Prostata gegeben, damit sie nicht drückt. Diese ist soweit auch gut, altersgemäß halt etwas vergrößert hat er gesagt.


    Er kann sich auch nicht erklären, warum er blutet wenn er die Tabletten nimmt und wenn er spritzt es nichts ist. Drum will er jetzt ein CT der Abdomen machen ob vielleicht durch die Nierenentfernung vor zwei Jahren der Stumpf der noch zum Harnleitern drinnen ist, verletzt wurde oder ob die gesunde Niere vielleicht etwas hat.


    Über eine Blasenentfernung sind wir noch weit weit weg, hat er gemeint, da keine Blasenkarzinome da sind und die kleinen Tumore nur oberflächig waren und immer bei der TUR B entfernt worden sind. (3x hat er eine TUR B gehabt - 2x mit kleinen oberflächigen Turmoren, 1x haben sie gedacht das es wieder ein Tumor ist, war es aber nicht, war nur eine Wucherung, Entzündung)


    Vorige Woche war bei der Blasenspiegelung soweit alles o.k., keine Tumore nur Rötungen und Entzündungen (wahrscheinlich von der Therapie).


    Er hat uns aber definitiv nicht gesagt, dass das Blut im Urin eine Reaktion war auf die Therapie.


    Papa hat die nächste Therapie wieder im Februar. Er will ihm dann weniger Dosis geben, vielleicht ist das besser meint er. Aber Papa überlegt überhaupt noch weiterzumachen, wenn das mit dem Blut ständig ist und er den starken Harndrang stündlich hat.

  • Liebe Karina

    Zitat

    Über eine Blasenentfernung sind wir noch weit weit weg, hat er gemeint, da keine Blasenkarzinome da sind und die kleinen Tumore nur oberflächig waren und immer bei der TUR B entfernt worden sind. (3x hat er eine TUR B gehabt - 2x mit kleinen oberflächigen Turmoren, 1x haben sie gedacht das es wieder ein Tumor ist, war es aber nicht, war nur eine Wucherung, Entzündung)

    Schön, daß du gleich antwortest, aber sei nicht beleidigt deine Darstellung gefällt mir ganz und gar nicht.

    Auch bin ich der Meinung, so eine Aussage hat, kann kein Urologe getroffen haben.


    Es ist ein pT1 G1 diagnostiziert. Das ist /war ein Blasenkarzinom. Und auch die kleinen Tumore sind Blasenkarzinome.

    Gottseidank noch oberflächig. 2x TUR-B und was gefunden, bedeutet bereits Rezidive.


    Meine Anregung mal über eine Entfernung nachzudenken verstärkt sich durch die Aussage, der Papa überlegt ob er überhaupt weiter macht. Was macht er dann anstatt der BCG Therapie ? Irgendwas muß dein Papa ja planen.

    Denke wir warten mal auf das CT, da nehm ich an, wird hoffentlich nichts sein.

    Ein schönes Wochenende euch und liebe Grüße, Ricka

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