34537 Bad Wildungen - Reinhardshausen Klinik Wildetal (Bericht aus dem Jahr 2010)

  • Link: http://www.kliniken-hartenstein.de/klinik-wildetal/


    Ich war vom 16.02. bis 16.03. 2010 ( 1 Woche Verlängerung) zur AHB in der Klink Wildetal in Bad Wildungen - Reinhardshausen. Die Familie Hartenstein betreibt in Reinhardshausen 4 Kliniken, die alle über 200 Betten in Einzelzimmern verfügen. Wildetal liegt mitten im Ort.

    Die Wege in alle Richtungen sind sehr kurz. Bad Wildungen hat einen mitReinhardshausen verbundenen Kurpark (laut Beschilderung der Gemeinde der größte Kurpark Deutschlands - oder Europas? -). Auch weitere Spaziergänge sind deshalb sehr gut möglich. Der Kurpark war 2006 Mittelpunkt der Landesgartenschau Hessens. Bei der Klinik Wildetal handelt es sich um ein 8-stöckiges Gebäude (hat den Charme der 70er Jahre), das ursprünglich mal aus 2 Häusern bestanden haben muss, denn die Verbindung innerhalb ist etwas gewöhnungsbedürftig.


    Einen Tag braucht man schon, um sich zurechtzufinden. Es herrscht den ganzen Tag im Haus reger Betrieb, wodurch die Fahrstühle lange Wartezeiten erfordern. Die Treppenhäuser sind deshalb immer durch ein reges Treiben gekennzeichnet. Allein ist man in diesem Haus niemals. Die Zimmer sind ausreichend groß und zweckmäßig eingerichtet. Etwas störend ist die Hellhörigkeit (Baujahr in den 70ern), besonders die Wasserspülung bzw. Duschen der Nachbarn sind deutlich hörbar. Das liegt aber auch an dem enormen Wasserdruck in diesem Haus. Und die Toilettengänge, auch nachts, sind bei diesen Krankheitsbildern nun mal recht häufig. Von den Zimmern hat man aufgrund der Höhe einen herrlichen Blick über das gesamte Tal und die angrenzenden ca. 500 m hohen Berge.


    Und eines vorweg: Von allen wurde die überaus große Freundlichkeit und Herzlichkeit aller Bediensteten gelobt. ("Das sei ein Grundprinzip des Hauses!")


    Ich war der einzige Neoblasen-Patient. Eine Frau hatte ein Stoma. Ca. 30 % aller haben eine Prostata - OP hinter sich.


    50 % der Patienten müssen orthopädisch betreut werden.


    Die ärztliche Betreuung ist für alle Bereiche gut. Ich war überwiegend mit den Prostataleuten in einer gemeinsamen Gruppe, wurde aber auch einzeln betreut. Die Therapien wurden allesamt kompetent und einfühlsam vorgenommen.Ich habe sehr viel gelernt, der Fortschritt z.B. in Sachen Kontinenz war schon während des Aufenthaltes deutlich spürbar.


    Ein guter Sportbereich mit ausreichend neuen Geräten ist vorhanden.


    Ganz ausgezeichnet ist die Verpflegung allgemein. Morgens und abends Buffets, mittags wird wird der Hauptgang gereicht. Allein in dieser Hartensteinklinik gibt eine Besonderheit: An einem Donnerstag, alle 3 Wochen, gibt ein Gala - Buffet zum Abend. Aber nur vom Feinsten!!


    Mein Fazit: Ich habe mir auch die anderen, teilweise neueren Kliniken (Birkental) angesehen. Ich würde wieder Wildetal bevorzugen. Ich habe mich sehr wohlgefühlt. Letztlich haben das Haus mit seinen Einrichtungen und Bediensteten, sowie auch meine netten Tischnachbarn (alles Prostataleute) dazu beigetragen, dass die Therapie gut angeschlagen hat. Bei uns allen wurde trotz der Krankeit Spaß und Freude nicht verdrängt. So hatten wir auch mit "nassen Hosen" täglich einen Zuwachs an Hoffnung und Zuversicht.

  • 2013


    Hallo auch ich war in Wildetal 2013...meine erste und einzige Reha. Ich war sehr zufrieden. Freunde von mir waren auch schon dort vor meiner Zeit oder danach und alle waren sehr zufrieden.

    Ich hatte eine radikale Zystektomie aufgrund einer Blasenkrebserkrankung bekommen. Heute geht es mir sehr gut!! Das Personal hat mir alles bei gebracht um als Stomapatient immer trocken zu bleiben.

    Das hat sich auch bewahrheitet ausser auf ein paar Wasserunfälle. Ansonsten bin ich ein sehr zufriedener Stomapatient wo Wildetal ein großes Stück dazu beigetragen hat.

  • 2014:

    Ein Kommentar von Julson: ich bin seit 2 Tagen von der Reha in Bad Wildungen,Wildetal Klinik wieder zurück und kann dir nur zustimmen. Ich war sehr zufrieden.Das komplette Personal ist total nett und um deine Zufriedenheit bemüht.Besonders unsere Stationsschwester und das Servicepersonal waren sehr freundlich.Die Anwendungen waren nicht sonderlich viel aber haben zur Besserung meiner Gesundheit beigetragen. Meine Tischnachbarn waren sehr nett und eine Neoblase war darunter,so hatte man genung Gesprächstoff. Diesen Galama-Tee musste ich auch trinken und muss sagen so schlimm schmeckt der nicht.Ob er hilft kann ich noch nicht beurteilen.Habe ihn zwei Tage nicht getrunken und werde jetzt wieder damit anfangen, mal sehen ob ich was merke.

  • Ein Kommentar von Mette: Hallo Lupo, während Deiner Zeit in der Wildetalklinik warst Du nicht die einzige Neoblase, aber leider hat es die Klinik nicht geschafft, alle Neoblasen bzw Pouchies mal zusammen zu bringen. Ansonsten stimmt Dein Bericht, das Personal ist sehr nett und das Haus im Charme der 70 ziger Jahre Anwendungen waren aber etwas dürftig. Mein Mann war dort vom 24.2. bis 17.3., er hat einen Pouch , aber er traf keinen anderen Pouch. Nach einem Vortrag stellte sich dann heraus, dass zu dieser Zeit insgesamt angeblich 8 Neoblasen/Pouch in der klinik seien. Aber es gab keine Gruppe oder Zusammenkunft, so wie bei den Stomaleuten.


    An den Tisch kam dann aber noch eine Neoblase aus Ingelheim, ansonsten alles Prostata. Und abends in der Kneippe nach dem 2. Bier mußte mein Mann aufs klo zum Katheterisieren, ein Beuteltierchen zum Beutelleeren und ein Prostata- Operierter zum Vorlagenwechsel. Da wurde viel gelacht, denn keiner brauchte mehr das Pissoir. Leider gab es am Ende der Kur ein überstürztes Ende.


    Die Verlängerung war nach 1 1/2 Wochen beantragt worden und angeblich auch bewilligt. Die Therapiepläne zeigten schon die 4. Woche an und in der 3. Woche war kein Abschlußgespräch etc. vorgesehen. Einen Tag vor dem Ende der 3.Woche wurde meinem Mann dann nach dem Frühstück mitgeteilt, dass die Verlängerung leider nicht genehmigt worden sei und er am nächsten tag abreisen müsse. Ich telefonierte dann noch wild mit dem Leistungsträger hin und her, es gab wohl einige Missverständnisse und mir wurde gesagt, die Klinik (nicht der Patient) könne Widerspruch einlegen und es bestehe fast 100 % Sicherheit, dass die Verlängerung dann genehmigt würde.


    Nur macht das 20 Stunden vor Abreisetermin keinen Sinn mehr und die Verwaltung in der klinik hatte auch nichts davon erwähnt. Wir hätten am gleichen Tag keinen Bescheid mehr bekommen, ich mußte beruflich auch planen, denn ich gehe ja nicht auf Dienstreise ,wenn mein Mann nach 8 Wochen ( Kh und AHB) endlich nach Hause kommt. Also habe ich alles abgesagt und bin ihn holen gefahren. Er hatte dann noch ein schnelles Abschlussgespräch, aber keine Laboruntersuchungen mehr. Zuhause hatten wir dann das Problem, dass alle Ärzte in Urlaub waren, wir fanden zunächst keinen Arzt, der BG Analyse machte und da die Menge des Bicarbons erst kurz vorher geändert worden war, sollte das schon untersucht werden. Mein Mann war daher über das plötzliche Ende der Kur sehr sauer.


    Warum die Kommunikation so falsch gelaufen ist konnte nicht geklärt werden, der Leistungsträger hat die Ablehnung definitiv erst Montag nachmittags gefaxt. Wir hätten ja selber nachgefragt, aber uns war ja vermittelt worden, dass alles genehmigt sei. Dumm geloafe, wie man in Hessen sagt. Von daher nicht die volle Punktzahl für die Wildetal-Klinik, manches könnte besser organisiert werden.

  • 2014

    Ein Kommentar von Lupo: also über die Organisation im Haus kann ich nichts Negatives sagen. Bei mir lief das optimal. Mit den etwas dürftigen Anwendungen hast Du Recht, besonders - und das hat Dein Mann nun nicht erlebt - in der 4. Woche. Das war wirklich nur ein Hinhalten. Ich habe das auch in der Abschlussbesprechung angemerkt. Zum Beispiel hätte wenigstens einmal eine Rückenmassage zum Wohle des Patienten erfolgen können. Trägt sicher auch zum positiven gesunden bei. "Das sei Wellness" und werde leider von den Kassen nicht gewünscht. Das hat aber meiner Zufriedenheit keinen Abbruch getan. Nur ist es sehr schade, dass ich keinen Gleichbetroffenen gefunden habe. Nun bin ich nicht mit einem Plakat "Neoblase" herumgelaufen. Aber ich war zu einem Aufklärungsvortrag extra für Blasentumore. Dort saß ich mit einer Stoma- Patientin allein. Derzeit seien keine weiteren Betroffenen im Haus, so der Arzt. Gern hätte ich mich mit Gleichgesinnten ausgetauscht. Schade!