34537 Bad Wildungen Klinik Reinhardstal (Bericht aus dem Jahr

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    Ich war da in der Klinik Reinhardstal (Ein Örtchen was zu Bad Wildungen gehört)


    In Bad Wildungen angekommen, alles voller KLINIKEN da. Scheint ein Ort zu sein der von den Kliniken lebt. Rein äußerlich kam mir das wie ein Betonklotz vor. Unten die nicht enden wollende Aufnahme Prozedur. Da ist man gerade mal ein paar Tage aus der Klinik heraus und dann dieser Stress. Ab aufs Zimmer. Meine Frau half mir beim Auspacken. Dann kam schon eine Art von Stationspfleger und wollte das ich nach vorne komme zum Blutabgeben, Urin abgeben, Formulare ausfüllen.. und und und..

    Inzwischen hatte sich bei mir eine Art von Nadelallergie gebildet. Früher hat es mir absolut nichts ausgemacht wenn ich eine Spritze bekam oder mir Blut abgenommen wurde. Inzwischen hab ich aber durch die ganze Stecherei im Krankenhaus eine Art von Horror Allergie gegen Spritzen aller Art entwickelt. Wenn ich so ein Teil sehe, stellten sich bei mir die Nackenhaare auf, ich bekam Schweißausbrüche und darf nicht hinsehen. Da ich auch s.g. Rollvenen habe, ist es für die lieben Schwestern gar nicht so einfach, eine Ader zu treffen. Naja, egal, ich musste da durch.

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    Am zweiten Tag ging es erst einmal zum Stationsarzt. Alles wieder von vorne, Ausziehen, Untersuchung, Sono, Blahh Blahh Blahh. Und dann die alles entscheidende Frage / Herr Günzel: Sie haben eine sehr schwierige OP hinter sich, 3 Wochen Reha sind da zu kurz. Ich verschreibe Ihnen 4 Wochen, ich hoffe doch sehr, sie sind damit einverstanden ! Was sollte ich da auf Anhieb zu sagen ? schiebt der mir ein Formular rüber wo ich gleich unterschreiben sollte. Fertig. Nun hatte ich 4 Wochen vor der Brust.


    Dann ging es runter zu Anwendungs Behandlung. Name, Geburtsdatum, Zimmer Nummer ?? Ritsch Ratsch macht der Computer und ich bekam einen ellenlangen Ausdruck wann und wo ich die nächsten 4 Wochen zu erscheinen hatte.


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    Das ganze ging von Massage, Thermo Packungen, Wassertreten, Physiologie, Gymnastik, und was weiß der Geier noch. Die Vormittage von Montags bis Freitags waren voll verplant. 8 Uhr Wärmepackung, 8:30 Wassertreten, 9:30 Massage, 11:00 Gymnastik.


    Zum Glück war der Nachmittag immer frei, so konnte man sich ausruhen, spazieren gehen, ab ins Dörfli und mal ein Bierchen trinken. Die Zimmer dort sind zwar spartanisch aber zweckmäßig eingerichtet. Jeder Patient hat dort sein Einzelzimmer, TV und Telefon sowie Kühlschrank. Toilette und Dusche sind auf dem Zimmer untergebracht, Bett wird täglich gemacht, das Zimmer wird täglich gereinigt. Handtücher, Bettwäsche wird gestellt. Alles in allem, man kann es ganz gut aushalten.


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    Das Essen ist dort allererste Sahne. Morgens zum Frühstück gibt es zig Brot und Brötchensorten, über Marmeladen, Nutellas, Wurst, Käse, Eier, gebratene Eier mit Schinken über Kaffee, Milch, Kakao, Tee, Fruchtsäfte aller Art usw.. Mittags hat man 2 oder 3 Gerichte zur Auswahl, Abend ist das Essen noch besser wie zum Frühstück. Da gab es wirklich nichts zu meckern.


    In den ersten Tagen wird eine Messung der Urinausscheidung über einen ganzen Tag gemacht. Dafür bekommt spezielle Einlagen die man nach gebrauch in eine Tüte packt und diese dann am nächsten Tag abgibt. Die wiegen dann die tüte und können sagen was so tagsüber und nachts noch so in die Einlagen geht. Dann musste ich täglich genauestens darüber Buch führen wie oft und wie viel ich täglich auf der Toilette an Urin ausscheide. Man bekommt einen Messbecher und pinkelt erstmal immer da rein.


    In den ersten Tagen war ich so um die 10 mal täglich auf der Toilette. So konnte ich erkennen wie sich die Menge langsam…. Ganz langsam steigerte die ich in der neuen Blase halten konnte.

    Am Anfang waren es gerade mal 45 mml, dann nach bereits 4-5 Tagen so um die 90 mml, nach 12 Tagen so um die 180 mml, dann ging es rasant nach oben auf ungefähr 350 mml. Heute bin ich bei 600 – 700 mml.


    Das schärfste waren immer die Harnstrahlmessungen. Da setzt man sich auf eine Art von Toilettenstuhl und pinkelt in einem sich im Becken befindlichen Trichter. Das ganze ist Computermäßig verbunden. Anhand eines Ausdrucks erkennen die Experten da wie viel und mit welchem Druck in welcher Zeit man gepinkelt hat.. Was es nicht alles gibt.

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    Die Angestellten (vom Dok. Über das Pflegepersonal, Schwestern und Reinigungskräfte) sind dort alles sehr nett und hilfsbereit. Einzig und allein sind die Patienten manchmal sehr (vorsichtig ausgedrückt) gewöhnungsbedürftig weil dort alle soziale Schichten aufeinander treffen. Die Klinik ist absolut sauber, Fahrstühle sind vorhanden, die Umgebung ist sehr schön. Ausgiebige Parkähnliche Landschaft, Kurhallen, Sitzgelegenheiten im Park, Flamingos usw..


    Wichtig zu wissen:

    Handtücher und Bettwäsche werden ausreichend gestellt

    Kantine (ohne Alkoholische Getränke) ist voranden

    Cola /Fanta Automat im Haus

    Mineralwasser gibt es ausreichend umsonst.

    Vorlangen sollte man für 2-3 Tage mitnehmen da nicht gleich am ersten Tag eine Ausgabe erfolgt. Für die restlichen Wochen kann man sich Vorlangen aller Größen kostenlos abholen, soviel man eben braucht.

    Waschautomat im Haus vorhanden.


    Sollte man gerne ab und zu ein Bierchen mögen, nimmt man sich am besten eine Kiste seiner Lieblingssorte mit. Zum Transport seines Gepäcks bekommt man einen Handkarren. Dort die Kiste drauf und möglichst gut mit einem Mantel abdecken. Alkohol auf dem Zimmer ist verboten !! Dann die Kiste ab in den Kleiderschrank und drei vier Fläschchen in den Kühlschrank. Dort schaut keiner rein. Rauchen ist auf den Zimmer ebenso verboten. Wenn man sich aber abends auf dem Zimmer eine zieht, sehr gut lüften und mit einem Raumspray die letzten Nikotin Elemente vernichten, dann wird es kaum auffallen. Fällt es auf, gibt es mächtig Ärger.. Bei mir ist es nie aufgefallen !! R I S I K O


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    Alles in allem kann man sagen daß die Reha mir sehr geholfen hat. Innerhalb der 4 Wochen habe ich runde 12 Kilo zugenommen. Bei 192 cm Größe wog ich wieder mein altes Gewicht von 82 Kg.


    So ich hoffe doch sehr das ich hier einen Eindruck vom Alltag in so einer AHB (Anschlussheilbehandlung) darstellen konnte.


    Gruß Rainer