Möglicherweise neu Betroffene

  • Hallo zusammen,


    ich bin 27 Jahre und stelle mal meine Fragen vorab, falls jemand nicht alles lesen mag.

    Mich würde interessieren:

    wie ging es euch vor der TUR und welche Symptome hattet ihr, bevor eine Diagnose gestellt wurde? Ich weiß, dass ihr keine Ärzte seid, aber kennt ihr noch andere Erklärungen für Raumforderungen/entzündete Herde in der Blase?

    Ich habe hier im Forum gesehen, dass es auch sehr selten mal jüngere Menschen trifft und die Ärzte Blasenkrebs jedoch oft nicht vermuten.


    Zu meiner aktuellen Situation:

    Nachdem ich nun knapp 1 Jahr durchgehend eine Blasenentzündung habe, zweimal Antibiotika eingenommen und eine Nierenbeckenentzündung hatte, immer mal wieder Blut im Urin und auch lange versucht mit pflanzlichen Mitteln, Akupunktur etc. die Entzündung wegzubekommen, bin ich vor 4 Wochen zum Hausarzt. Ich wurde wieder zum Urologen verwiesen und dort ein neues Antibiotikum verschrieben sowie eine Blasenspiegelung angeordnet. Letzte Woche war die Blasenspiegelung, wobei ich leider ohnmächtig wurde und auffällige entzündete Raumforderungen festgestellt wurden. Während der Blasenspiegelung wurde mir mitgeteilt, dass es auffällig ist, aber es kein Blasenkrebs sei. Nachdem ich mich erholt hatte, gab man mir am Empfang eine Krankenhaus-Verordnung mit und ich wurde abgeholt, da ich noch zu erschöpft war zum selber fahren. Zuhause wurde ich von der Arzthelferin angerufen und mir mitgeteilt, dass ich in 5 Wochen einen Termin zur TUR in einem Krankenhaus habe. Für die Uniklinik müsste ich 2 Monate warten. Ich schaute nach dem Telefonat nach, was als Verdacht auf der Überweisung für das Krankenhaus stand. Malignom. Ich hatte keine Infos vom Urologen bekommen und dachte mir, was kann das wohl sein und habe bei Google geschaut. Das war erstmal ein kleiner Schock und beschloss aufgrund der Schmerzen am nächsten Tag in der Uniklinik mich vorzustellen. Glücklicherweise bekam ich dort einen OP Termin für den 11.06. Die Ärztin im KH heute hat mir in der Besprechung alles sehr gut erklärt und meinte, es wird zwar der Verdacht von Tumoren gestellt. Aber es nicht unbedingt so etwas sein muss und wir erstmal abwarten.

    Durch das Forum hier und die Infos im Internet, war ich bereits aufgeklärt was gemacht werden soll. Einerseits gut zu wissen, andererseits macht mir das Bevorstehende auch Sorgen.


    Ich möchte mich für diese Gelegenheit meine Bedanken hier äußern zu dürfen und eure Erfahrungen zu hören, bereits bedanken. :)


    Liebe Grüße

    Aloha

  • Hallo Aloha97,

    erst mal herzlich willkommen. Und gleich als Zweites: Gut, dass Du Dich in der Uni vorgestellt hast!

    Bei mir ging der Diagnose ein ca. 1,5 Jahre dauerhaft bestehender, absolut therapieresistenter Harnwegsinfekt voraus. Diverse Antibiosen hatten allesamt nicht geholfen; zumindest die Nebenwirkungen habe ich aber trotzdem brav in größerem Umfang mitgenommen - man gibt sich ja Mühe.^^
    Immer wieder (bzw. eigentlich dauerhaft) so ziemlich alles im Urin, was nicht reingehört - vor allem auch immer Blut - hat ärztlicherseits nicht dazu geführt, die Sache mal genauer zu beleuchten.


    Erst als ich insgesamt dauernd krank war, jeden Infekt mitnahm, der sich irgendwo im Umlauf befand und nur noch schlapp und dauererschöpft war und darauf pochte, dass man doch jetzt bitte mal schauen möge, was mit mir los sei, weil ich mich so nicht kannte, kam zumindest mal dahingehend Bewegung in die Sache, dass der Hausarzt ein großes Blutbild anordnete, was aber - bis auf erhöhte Entzündungswerte, die dem HWI zugeschrieben wurden und daher "normal" seien - nichts Auffälliges hergab, so dass der Doc damit dann auch gleich wieder mit der Diagnostik fertig war und mich einfach noch mal eine Woche krankschreiben wollte, damit ich mich mal gründlich ausschlafen und erholen könne. Ich sei wahrscheinlich einfach nur überarbeitet.
    Es wurde aber nicht besser und ich pochte darauf, dass man mich bitte gründlich auf den Kopf stellen möge. Herr Doktor fragte mich, wo er meiner Ansicht nach denn anfangen solle? Das Blutbild habe nichts Auffälliges ergeben und eigentlich glaube er nicht an eine organische Ursache. Man müsse eventuell auch einen psychosomatischen Hintergrund in Betracht ziehen. (Ich wäre fast geplatzt!)

    Ich hab dann auf eine Überweisung zum Urologen gepocht, um mal irgendwo anzufangen. Außerdem war die Blase ja seit geraumer Zeit dauerhaft entzündet und da bot sich das m. E. an - und danach hätte ich dann versucht, Stück für Stück weitere Verdächtige zu finden. Aber der Ultraschall beim Urologen (der mich auch erst mit einem Antibiotikarezept abspeisen wollte) war dann der Volltreffer: "Da ist eine Raumforderung in der Blase, die da nicht hin gehört. Das müssen wir näher abklären. Lassen Sie sich vorne an der Anmeldung einen zeitnahen Termin für eine Zystoskopie geben."
    Der "zeitnahe Termin" wäre in dieser Praxis dann gute 6 Wochen später gewesen, weshalb ich die als Harnblasenkrebszentrum zertifizierten Kliniken in halbwegs erreichbarer Nähe abtelefonierte und in einer Uniklinik dann auch gleich einen Termin für 3 Tage später bekam. Dort dann noch einmal Ultraschall, zwei weitere Tage später Zystoskopie und die Aussage, dass man letztendlich nur im Rahmen einer TUR-B klären könne, ob es sich um ein Harnblasenkarzinom oder einen harmlosen Befund (Zyste) handeln würde. Mehr Auswahl an Alternativdiagnosen hat man mir nicht in Aussicht gestellt.
    Blöderweise wars bei mir die unerfreulichere Diagnose.

    Es kann bei Dir aber auch wirklich was Harmloses sein! Gewissheit hast Du einige Tage nach der TUR-B. Dafür drücke ich Dir ganz fest die Daumen!

    VG Amy


    Jan. 2024 Zystektomie (daVinci), pT3a G3, Neoblasenanlage, keine Chemo

  • Hallo Aloha97 ,

    herzlich willkommen im Forum, hier antworten dir Betroffene und Angehörige.

    Eine Raumforderung muss abgeklärt werden und mit dem 10.6. hast du jetzt einen zeitnahen Termin bekommen. Nach der TURB wirst du nochmals die Wartezeit auf den Befund vor dir haben. Jetzt heißt es für dich warten und die Ruhe bewerten. Wir hatten hier 3 oder 4 mal den Fall dass die Betroffenen verkünden konnten dass das was gefunden wurde harmlos ist, aufgrund deines Alters besteht auch bei dir die Hoffnung dass man was harmloses findet.

    Lese hier noch nicht zu viel, zu unterschiedlich sind die verschiedenen Behandlungsoptionen je nach dem was vorgefunden wird.

    Alles Gute und melde dich wenn du den Befund hast wieder, lasse dir den Befund aushändigen er steht dir zu.

    Gruß Dirk

    19.1.21 TURB pT1G3, 60% kleinzellig

    8.2.21 TURB pTaG2

    14.4.21 Zystektomie, Blase o. Befund, k. Chemo

  • Hallo Aloha97

    Eine Raumforderung und optisch ähnliche Bilder von fibrinösen Veränderungen können auch bei hochgradigen chronischen entzündlichen Veränderungen auftreten