Allgemeinverständliche Kurzbeschreibung
Die operative Entfernung von Harnblasentumoren durch die Harnröhre (transurethrale Resektion von Blasentumoren, TUR-B)
erfolgt üblicherweise mittels einer stromdurchflossenen Schlinge. Sichtbares Tumorgewebe wird entfernt und für die Beurteilung durch den
Pathologen gewonnen. Für den weiteren Krankheitsverlauf ist eine vollständige Entfernung des Tumors von entscheidender Bedeutung.
Nachteile der bisherigen Technik:
Bei der Behandlung von Krebserkrankungen wird angestrebt, ein Freisetzen von Tumorzellen zu vermeiden, da diese sich wieder ansiedeln und zu
einem Nachwachsen von Tumorgewebe führen könnten (Tumorzellaussaat). Daher sollte jede unnötige Manipulation oder Zerteilung von Tumorgewebe
unterbleiben. Mit der Schlinge können aber nur kleine Wucherungen, nicht größer als der Schlingendurchmesser (~7 mm), in einem Stück entfernt
werden. Größere Tumoren müssen in mehreren Portionen abgetragen werden.
Diese Zerstückelung widerspricht dem oben genannten angestrebten Vorgehen underschwert die anschließende Beurteilung durch den Pathologen. dies kann
für die Planung der weiteren Therapie von Nachteil sein.
Idealerweise sollten auch größere Tumore als Ganzes und mit einem ausreichend großen Sicherheitsabstand entfernt werden. Eine Operationstechnik die dies
erlaubt, wird bereits seit einigen Jahren im Magen-Darm-Trakt angewandt und kommt in neuerer Zeit auch in der Blase zum Einsatz. Dabei wird
zuerst mit Hilfe eines sehr dünnen (0,12mm) Hochdruckwasserstrahls die Harnblasenschleimhaut mit dem Tumor zusammen angehoben. Dann wird mit
einer stromdurchflossenen, feinen Sonde um den Tumor herum eingeschnitten und anschließend wird der Tumor im Ganzen abgetragen. Das
durch den Wasserstrahl erzeugte „Flüssigkeitskissen“ unter der Schleimhaut dient als Schutz um eine Durchlöcherung der Blasenwand
(Perforation) zu vermeiden. Für den ganzen Eingriff wird ein endoskopisch eingebrachtes Kombinationsinstrument (HybridKnife®) verwendet.
Wissenschaftliche Kurzbeschreibung
Die transurethrale endoskopische Resektion von Blasentumoren (TURB) gilt derzeit als Goldstandard in Diagnose und Therapie des nicht-muskelinvasiven Blasentumors (NMIBC). Zur Resektion
wird üblicherweise eine elektrische Schlinge verwendet. Nachteil der Methode ist, dass Tumoren mit einem Durchmesser größer als der Schlingendurchmesser (~7mm) nicht mehr in einem Stück (en-bloc)
reseziert werden können sondern stückchenweise (piecemeal) abgetragen werden müssen. Dies widerspricht gängigen onkologischen Empfehlungen und
erschwert die histopathologische Befundung.
Vergleichbare Voraussetzungen führten im Bereich der Gastroenterologie zur Entwicklung der sogenannten “ESD”, der endoskopisch-submukösen Dissektion. Bei
dieser Technik werden erst um die Läsion herum Markierungen gesetzt, danach wird isotone Kochsalzlösung in die Submokosa unterhalb des Tumors injiziert und dieser angehoben. Nach Umschneiden des Tumors
außerhalb der Markierungen wird er durch Dissektion der Submukosa en-bloc reseziert. Mittels ESD lassen sich gastrointestinale Tumore mit
einem Durchmesser > 2cm entfernen. Alle für die ESD nötigen Einzelschritte können mit einem endoskopischen Kombinationsinstrument,
bestehend aus Wasserstrahlapplikator und HF-Sonde (HybridKnife®) durchgeführt werden. Entsprechend der ESD im Gastrointestinaltrakt
können größere NMI Tumore der Blase en-bloc reseziert werden. Durchführbarkeit und Sicherheit der Methode wurden in zwei klinischen
Studien nachgewiesen.
Einschlusskriterien
Geschlecht: Beide, männlich und weiblich
Mindestalter: 18 Jahre
Höchstalter: kein Höchstalter
Weitere Einschlusskriterien
Verdacht auf papilläres, nicht-muskelinvasives Blasenkarzinom.
Nachweis durch mindestens ein bildgebendes Verfahren wie Zystoskopie, Sonographie, Röntgen oder Abnahme einer Blasenzytologie.
Bei der TURB-Zystoskopie: Mindestens eine Läsion > 0,5 cm
Ausschlusskriterien
- Alter unter 18 Jahren.
- Nicht einwilligungsfähige Patienten.
- Schwangerschaft.
- Muskelinvasiver Tumor.
- Multifokale Tumoren > 5 Läsionen mit je > 0,5 cm.
- Tumoren, die aus technischen Gründen nicht mit beiden Techniken reseziert werden könnten.
- Tumoren, die aufgrund ihrer Größe nicht mehr im Ganzen (unzerteilt) geborgen werden können.
- Bei Vorliegen von großflächigem CIS Tumoren, die endoskopisch nicht vollständig entfernt werden können.
- Kürzlich (letzte 6-8 Wochen) erfolgte Instillationstherapie mit Mitomycin oder BCG,
- starke Fibrosierung der Blase (Schrumpfblase)
- Patienten bei denen eine Sofortinstillation im Anschluss an die TURB durchgeführt werden soll.
Adressen
Universitätsklinik für Urologie
Herr Prof. Dr. med Arnulf Stenzl
Hoppe-Seyler-Str. 3
72076 Tübingen
Deutschland
Telefon: +49 (0) 7071 2985092
Fax: +49 (0) 7071 295092
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URL der Einrichtung:
http://www.medizin.uni-tuebing…en/Kliniken/Urologie.html
Kontakt für wissenschaftliche Anfragen
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Klinik für Urologie der Universität Regensburg
Caritas-Krankenhaus St. Josef
Herr Dr. med. Hans-Martin Fritsche
Landshuter Str. 65
93053 Regensburg
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Telefon: +49 (0) 941 782-3511
E-Mail: hans-martin.fritsche at klinik.uni-regensburg.de
URL der Einrichtung: http://www.caritasstjosef.de/content/node_10007.htm
Urologische Universitätsklinik Erlangen
Waldkrankenhaus St. Marien
Herr Prof. Dr. med. Bernd Wullich
Rathsbergerstrasse 57
91054 Erlangen
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Telefon: +49 (0) 9131/822 3178
Fax: +49 (0) 9131/8223 179
E-Mail: Bernd.Wullich at uk-erlangen.de
URL der Einrichtung:
http://www.waldkrankenhaus.de/…um/fachbereiche/urologie/
Klinikum der Universität München Klinikum Großhadern
Urologische Klinik und Poliklinik
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Marchioninistraße 15
81377 München
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Telefon: +49 (0) 89-7095-3530
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Charité - Universitätsmedizin BerlinCC 8: Chirurgische MedizinKlinik für Urologie
Herr Prof. Dr. med Kurt Miller
Hindenburgdamm 30
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Fax: 030/8445 4448
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URL der Einrichtung: http://urologie.charite.de/
Urologische KlinikDiakonissenkrankenhaus und Paulinenhilfe gGmbH Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Tübingen
Herr Dr. med. Jens Mundhenk
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