Mein Mann hat einen Harnblasentumor

  • Guten Morgen Ihr Lieben,
    ich schreibe als Angehörige. Mein Mann (55) hatte schon vor Jahren immer mal mit Nierensteinen zu tun und vor zwei Jahren an Silvester auch eine Nierenkolik.
    Jetzt fing es damit an, dass er tagelang Blut pinkelte, allerdings ohne irgendwelche Schmerzen. Nach vier Tagen ging er endlich zu seiner Hausärztin, die ihn sofort zum Urologen schickte. Dieser führte eine Urographie durch, bei der sich ein Nierenstein zeigte. Mein Mann bekam Blanel verschrieben, das den Stein wohl auflösen soll, und sollte drei Wochen später wieder zur Kontrolle kommen.
    Da er einen Tag später allerdings anfing, Koagel zu pinkeln, rief er seinen Urologen an, der ihn in die Praxis zu einer Blasenspiegelung einbestellte. Zu dieser kam es jedoch nicht, da der Urologe erneut einen Ultraschall fertige, auf dem er auf einmal am Blasenboden ein Gewächs erkannte, das da wohl nicht hingehört. => Überweisung in die Klinik. Dort teilte ihm der Oberarzt nach Blick auf den Ultraschall mit, dass mein Mann einen Tumor in der Blase habe und er eine OP brauche. Da dies alles wohl kein Notfall ist, und obwohl Männe privatversichert ist, wurde er unverrichteter Dinge wieder heimgeschickt. Er hat jetzt am 13. Mai einen Termin zur OP-Vorbesprechung und bekommt da erst den Termin für die eigentliche OP.
    Mir macht Sorge, dass das alles so lange dauert. Er pinkelt nach wie vor viel Blut mit Koageln und hat nun seit zwei Tagen auch phasenweise heftige Schmerzen in der Nierengegend. Kann das von dem Stein kommen? Oder hat der Tumor was damit zu tun? Seitdem das Wort "Tumor" gefallen ist, sind wir krank vor Sorge!
    Vielen Dank fürs zulesen und viele Grüße,
    Michaela

    "Wer fragt, ist ein Narr
    - für fünf Minuten.
    Wer nicht fragt,
    bleibt es immer."

  • Hallo Michaela,
    nun,,schon mal gut das man zumindest das ganze aufgedeckt hat. Jetzt kann man handeln und der Ursache auf den Grund gehen.


    Ich denke auch das das Blut vom Tumor stammt der eigentlich aber keine Schmerzen verursacht. Das könnte ein zusätzlicher Nierenstein sein.
    In einer Woche Vorbesprechung (ich weiss eigentlich gar nicht was da vorbesprochen werden soll) zur TUR- B. Also, in spätestens
    14 Tagen sollte das passieren, je früher desto besser. Bei der TUR-B wird mittelst eines flexiblen Instrument durch die Harnröhre
    unter Narkose die Blase begutachtet und gefundene Tumore soweit wie möglich entfernt.
    Dieses was man da rausholt wird histologisch begutachtet und erst dann wird die weitere Therapie festgelegt.
    Das muss man erst mal abwarten, das kann alles mögliche sein, von oberflächlich bis muskelinvasiv, hier kann man jetzt noch nichts genaues sagen, das zeigt erst die TUR-B.


    Was alles bei der TUR-B gemacht wird, wie das vor sich geht zeigt unser Video in unserem Lexikon.
    Klicke hier
    Und da ihr privat versichert seid, besteht gleich bei der ersten TUR-B auf den Einsatz von Hexvix, ein Mittel bei dem Tumore wesentlich besser in der Blase erkannt werden.
    Was Hexvix ist, Klicke hier
    Nach der Tur-B sollte innerhalb von 24 Stunden der Einsatz von Mitomycin, was das ist ? Klicke hier
    Dieses Mito verhindert das sich eventuell bei der TUR-B freigesetzte Krebszellen in die Wunde setzen und so über die
    Blutbahn eventuell Metastasen bilden können. Sprecht das alles bei der Vorbesprechung an und lasst Euch von nichts abbringen.
    Alles in allem solltet ihr mir 3 bis 5 Tage Krankenhausaufenthalt rechnen.
    Nach der TUR unbedingt auf Hygenie achten, vor und nach jedem Toilettengang immer !! die Hände desinfizieren, möglichst nicht den
    Katheder Schlauch nahe der Penisspitze anfassen. Darauf achten das das Pflegepersonal immer frische neue Gummihandschuhe anzieht. Nach diesen TUR's passiert es immer schnell das man sich eine Blasenentzündung zuzieht, das wird dann nicht lustig.


    So, dies alles als erste Info, jetzt müssen wir erst das Ergebnis der TUR abwarten. Es kann was kleines oder auch was grosses sein. Ich weiss die Zeit des Wartens zerrt an den Nerven, aber das haben wir alle hier durchgemacht, da muss man durch.
    Falls weitere Fragen da sind, fragt uns Löcher in den Bauch.
    Gruss Rainer aus Aachen.

  • Guten Morgen, Michaela,


    das ist natürlich immer keine schöne Ansage Tumor oder Krebs. Keine Frage, es geht auf die Psyche. Wir alle hier kennen das und vor jeder Nachsorgeuntersuchung kommt wieder das negative Gefühl. Aber man lernt irgendwie damit umzugehen, denn nur positive Gedanken können Abhilfe bringen. Nun ist es wichtig Ruhe zu bewahren. Nach der OP werdet ihr erst genauer wissen, was es mit dem Tumor auf sich hat. Da muss dein Mann erst mal durch und erst danach werdet ihr einen genauen Befund bekommen, durch den dann eine Therapie gegen das Krabbeltier gemacht werden kann. Dein Mann soll beim Gespräch alle seine Veränderungen angeben. Wurde denn schon ein CT gemacht? Vor meiner OP wurde erst mal ein CT gemacht und alle weiteren Untersuchungen wie Herz und Blut und auch Lungenfunktionstest. Dann gab es das Gespräch wegen der OP. Dies passierte alles an dem Tag vor dem OP Termin. Ich hatte auch Nierenschmerzen, da durch den Tumor eine Niere einen Nierenstau hatte. Da bekam ich bei der OP eine Schiene, die den Ablauf wieder richtete. Wir haben hier viele Themen und viele eigene Geschichten. Mir haben die damals sehr geholfen und ich konnte mit einem Zettel vieler Fragen schon in das OP Gespräch gehen.
    Ich wünsche dir und deinem Mann viel Kraft und alles Gute, positiv rangehen. Und wenn es dir doch mal wieder sehr schlecht geht, hier findest du immer jemanden, der dir zuhört und neue Kraft gibt.
    Alles Gute euch beiden, ich lese dann weiter <3

    Mein Befund: Stand 18.7.2013 Urothelcarcinom der Harnblase multilokulär, pT2 G3 pNO Gef:23 pos. 0, R0

  • Lieben Dank Rainer, für Deine schnelle und ausführliche Antwort!


    Das Warten und die Ungewissheit sind das allerschlimmste, aber das brauche ich hier wohl niemand zu sagen...


    Männe ist ja eigentlich Optimist, aber jetzt ist er so down, wollte gestern nicht mal mit seinen Kumpels auf den Vatertagsausflug und faselt ständig was von "Testament", "bald bist Du mit den Kindern alleine" etc.


    Gibt es ne Chance, dass das Ding in seiner Blase evtl. nur ne Zyste oder was ähnlich harmloses ist?


    LG Michie

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    - für fünf Minuten.
    Wer nicht fragt,
    bleibt es immer."

  • Zyste ? Das glaube ich weniger, hab ich hier noch nie erlebt. Blut im Urin ist immer Alarmstufe Rot. Jetzt heisst es abwarten und hoffen das es nicht ganz so hart kommt.
    Trotzdem, immer optimistisch an die Sache gehen, leicht gesagt, aber nur so übersteht man das am besten.


    Gruss

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