Ich möchte mich nur kurz vorstellen

  • Hallo,
    ich heiße Andreas bin 58 Jahre verheiratet mit einer sehr tollen Frau und wir haben 4 Kinder , die jüngste ist 5 Jahre , unsere Nachzüglerin.
    Trotz lückenloser urologischer Überwachung immer im Juni (Jährlich wegen erhöhten PSA Wert) , wurde jetzt im September per Ultraschall was entdeckt und bei
    einer Spiegelung ein Korallenähnliches Ding festgestellt.
    Am Montag habe ich eine TUR B in der Klinik. Mehr weiß ich nicht auch die ganzen Fachausdrücke kenne ich noch nicht.
    LG
    Andreas

  • Hallo Andreas,
    sei herzlich willkommen hier bei uns im Forum. Auch wenn die Besorgnis Dich hierher geführt hat.


    Es wird nun davon abhängen was die TUR-B und die pathologische Auswertung ergibt. Es wird einige Tage dauern bis der Befund vorliegt. Oftmals eine quälende Zeit des Wartens aber unumgänglich. Nur auf der Basis dieser Befundung ist die Einleitung einer leitliniengerechten Therapie möglich. Jedoch auch für uns unabdingbar wichtig um seriös zu raten.


    Du hast nun die Möglichkeit dich hier einzulesen und Fragen zu stellen. Ein umfangreiches Paket an gesammelten Erfahrungen steht zur Verfügung.


    Liebe Grüße
    Wolfgang

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Hallo Andreas (Namesvetter),
    jetzt erstmal Willkommen in unserem Forum, auch wenn der Anlaß auf dem ersten Blick besorgniserregend ist.


    Die Harnblase ist in mehrere Schichten aufgebaut und deshalb unterscheidet man in oberflächliche und muskelinvasive Tumore.



    2657-Blasenkrebs-JPG
    Zu den oberflächlichen Tumoren zählen:
    - CIS
    - pTa
    - pT1


    zu den muskelinvasiven Tumoren zählen alle ab einem Stadium von pT2x


    Bei einer Blasenspiegelung kann man oftmals nicht einschätzen, um welches Tumorstadium es sich handelt, deshalb kommt es jetzt auf die Histologie der anstehenden TUR-B an. Erst danach wissen wir, welche Behandlungsmöglichkeiten sich daraus ergeben.


    Weiterhin gibt es dann noch das Grading, welches angibt, wie nah die Tumorzellen noch an den Orginalzellen sind.
    Dabei gibt es zwei unterschiedliche System, laut WHO z.b. nur noch in low risk oder high risk oder die Bezeichnung G1, G2 oder G3.


    Bei G1 (low risk) - Tumoren, sind die Tumorzellen noch relativ nah am Orginal und somit noch nicht so stark mutiert. G2 - Tumoren können als low bzw. high risk eingestuft werden, hier ist die Zellveränderung schon deutlich zu sehen. Bei G3 - Tumoren erkennt man kaum noch die Origenalzelle.


    Gruss
    AndreasW

    22.06.2012 erste [lexicon='TUR-B'][/lexicon] apfelgrosser [lexicon='Tumor'][/lexicon] wurde soweit wie sichtbar entfernt
    03.07.2012 Tumorklassifikation:
    ICD-0: C67 M8130/21 G1 pTa pNx pMx l0 v0 Rx
    22.10.2012 zweite [lexicon='TUR-B'][/lexicon], diesmal ohne Befund
    16.12.2013 dritte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], 5 rezidive wurden entfernt. high grad (rpTa)
    24.06.2016 vierte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], ein [lexicon='rezidiv'][/lexicon] pTa G1

    „I am the master of my fate, I am the captain of my soul“

  • Guten Morgen,
    ich habe morgen um 11 meine erste TUR B und verfalle in Panik, ich habe mich für die Vollnarkose entschieden.
    Habt ihr hier im Forum ein paar Tipps wie ich das ganze einigermaßen überstehen kann l?
    Meine Gedanken kreisen darum, dass es vielleicht zu spät entdeckt wurde und nicht zu beseitigen ist.
    Ich habe gemerkt das was nicht stimmt weil ich sichtbares Blut im Urin hatte. Das war vor 13 Tagen, die Urlaubsvertretung
    meines Urologen hat sofort auf dem Ultraschall was bemerkt , bei einer Spiegelung sah man dann ein Korallenriff.
    und der Arzt sagte noch zu seiner Sprechstundenhilfe "schauen Sie mal das sieht man ganz selten", was immer das
    für mich heißt.Bei meinem regulären Urologen war ich im Juni wegen PSA Wert überprüfen (einmal im Jahr) und es wurde auch
    Ultraschall von Blase und Nieren gemacht, alles ohne Befund. Auch Blut wurde im Urin nicht nachgewiesen.
    Deshalb war ich so geschockt das nur 3 Monate später so ein Befund zu Tage kommt.
    Ich habe auch Angst vor dem Unbekannten, dass die ganze Prozedur ab jetzt eine riesige Quälerei ist mit schmerzen und Ängsten,
    vielleicht kann mir eín TUR B erfahrener darüber was erzählen ?


    LG
    Andreas

  • Lieber Andreas,


    Blut ist ein sehr sehr guter Farbstoff, kleinste Mengen davon reichen aus, aus Urin "Kirschsaft" zu machen. Dies ist immer ein deutliches Zeichen, das etwas mit den Harnableitenden Wegen nicht stimmt (Nieren, Harnleiter, Blase usw.).
    Die Urlaubsvertretung hatte schnell reagiert und eine Spiegeung gemacht, das ist erstmal vorbildlich, denn oftmals erleben wir es, das Betroffene erstmal über Monate hinweg auf einen Harnwegsinfekt (Blasenentzündung) behandelt werden.


    Ob der Tumor vor 3 Monaten noch nicht da war, läßt sich schwer abschätzen - denn Tumoren in der Blase bluten nicht immer und auch auf den Ultraschall sind sie nicht immer zu erkennen. Gerade kleiner Tumoren sind darauf kaum bis garnicht erkennbar.
    Wichtig ist jetzt, das man den Tumor erkannt hat, somit kennt man den Feind und kann in bekämpfen. Der erste Schritt ist eben die TUR-B, bei dieser wird man versuchen den Tumor vollständig zu entfernen. Dies gelingt bei oberflächlichen Tumoren sehr gut.
    Nach der OP wirst du mit einem Katheder erwachen über diesen Katheder wird die Blase mit Kochsalzlösung gespült um gelößte Tumorzellen, Gewebe aber auch Blut nach aussen in einen Urinbeutel abzuführen.
    Je nachdem wie schnell dein Urin wieder klar wird, kann diese Spülung bis zum nächsten Morgen andauern. Den Katheder selbst wirst du wahrscheinlich bis Mittwoch oder Donnerstag tragen und dann spätestens am Freitag aus dem Krankenhaus entlassen.
    Danach folgt die Befundbesprechung mit deinem Urologen, laß Dir bitte den "histlologischen Befund der TUR-B" aushändigen, darauf hast du ein anrecht. Von diesem histologischen Befund hängt dann die Weiterbehandlung ab - erst dann weiss man, was man tun muss.


    In den ersten Wochen nach der TUR-B solltest du dich auch etwas schonen, nicht schwer Heben und Tragen und vorallem solltest du viel trinken.


    Gruss
    AndreasW

    22.06.2012 erste [lexicon='TUR-B'][/lexicon] apfelgrosser [lexicon='Tumor'][/lexicon] wurde soweit wie sichtbar entfernt
    03.07.2012 Tumorklassifikation:
    ICD-0: C67 M8130/21 G1 pTa pNx pMx l0 v0 Rx
    22.10.2012 zweite [lexicon='TUR-B'][/lexicon], diesmal ohne Befund
    16.12.2013 dritte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], 5 rezidive wurden entfernt. high grad (rpTa)
    24.06.2016 vierte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], ein [lexicon='rezidiv'][/lexicon] pTa G1

    „I am the master of my fate, I am the captain of my soul“

  • Lieber "neuer" Andreas,


    auch ich möchte dich hier in unserem Forum herzlich begrüßen.


    Du hast Angst vor der morgigen TUR B und verfällst in Panik - und das wiederum ist ganz normal. Alle betroffenen hier hatten Angst, denn alleine schon die Krebsdiagnose macht einen total fertig. Und die Ungewissheit, was auf einen zukommt, verstärkt das Ganze noch.


    Der "alte" Andreas hat dir ja nun schon ziemlich genaue Informationen gegeben - und Wissen ist schon mal ein guter Helfer gegen die Angst. Deshalb rate ich dir auch, dir hier im Forum viel durchzulesen und damit dein Wissen über den Blasenkrebs zu erweitern. Wir haben hier einen ganzen Lexikon-Bereich und unter Foren viele Diskussionen über verschiedene Themen und du wirst sehen, dass du die Fachbegriffe schon bald kennen wirst.


    Schön, dass du so gute Unterstützung von der Familie hast. Zumindest nehme ich das an, wenn du von deiner "tollen Frau" schreibst. Es wäre für eure Beziehung gut, wenn du dich nicht "einigelst", sondern deine Frau "mitnimmst" durch die Krankheit... denn erfahrungsgemäß leiden die nahen Angehörigen genauso wie die Patienten - nur anders. Sie sind viel hilfloser, haben aber auch schreckliche Angst. Wenn du es schaffen würdest, mit deiner Frau zu reden, wäre das wunderbar. Auch mit den Kindern sollte man - altersgerecht - über die Erkrankung sprechen, denn sie spüren ja sowieso, dass etwas nicht stimmt. Wir haben hier mal eine Diskussion darüber gehabt, die findest du (bei Interesse) hier: Wie sage ich es Kindern?


    Vielleicht mag sich deine Frau ja auch hier anmelden (oder über deinen Account hier einsteigen) und mitlesen und sich Trost und Rat holen? Viele Angehörige fühlen sich hier gut aufgehoben, weil hier nicht nur Betroffene, sondern eben auch viele Angeörige schreiben. Das könnte ihr gut helfen.


    Nun wünsche ich dir für den morgigen EIngriff alles Gute und dass nur etwas "harmloses" oder zumindest nicht sehr aggressives in deiner Blase gefunden wird. Du scheinst ja wirklich insofern Glück zu haben, dass relativ schnell reagiert wurde.


    Trost##002



    Liebe Grüße


    Christina

    Ich habe für meine Mutter geschrieben, bei der im Jahr 2008 Blasenkrebs diagnostiziert wurde. Am 10.01.2015 ist sie im Alter von 80 Jahren daran verstorben.

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