Erfahrungen

  • hallo an alle,

    Als Neubetroffener habe ich mich gerade in diesem Forum angemeldet.

    Bei steht am 18.7.17 die Blasenentfernung mit Neubildung einer Neoblase an.

    Durchgeführt wird sie in der Paracelsus Klinik Golzheim in Düsseldorf

    Hat jemand Erfahrung mit der Klinik? Auch über Infos über die Zeit direkt nach einer solchen Op würde ich mich freuen

    Grüße an alle

  • Hallo und guten Tag Kabizz1,

    zunächst begrüße ich Dich recht herzlich bei uns im Forum obwohl der Anlass nicht erfreulich ist. Zum Thema Kliniken ist es wie eine unendliche Geschichte. Jeder nimmt die Dinge unterschiedlich wahr und hat unterschiedliche Schwerpunkte. Es wäre schön, wenn Du ein wenig zu Deiner Person und dem bisherigen Verlauf der Erkrankung berichten würdest. Dadurch wird die Thematisierung vereinfacht und präzisiert. So wie zum Beispiel die "Neoblase". Im Grunde sind das alle Harnableitungen welche nach der Zystektomie von den Ärzten angelegt werden. Die orthotope Neoblase ist die einzige Variante, bei welcher über den natürlichen Weg der Hanrnröhre die Ableitung erfolgt. Dies aber nur grundsätzlich, denn über die Anlage der orthotopen Neoblase wird in letzter Konsequenz immer erst während der OP entschieden. Lies Dich in dem Unterforum "Neoblase Männer" ein wenig ins Thema ein und mach Dir ein Bild davon. In jedem Fall wird zukünftig vieles anders sein. Stelle einfach konkret Deine Fragen und richte Dein Augenmerk auch auf die Frage der Kontinenz nach der OP. Die zu erlangen wird einiges an Übung und Disziplin von Dir fordern.


    Zum Thema Klinik schau einfach mal hier:

    https://www.forum-blasenkrebs.…lzheim-paracelsus-klinik/

    Gruß Wolfgang



    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Hallo Kabizz1,


    noch 5 Tage die alte originale.. dann ist sie weg auf immer und ewig..


    Nach 13 Jahren Neoblase sag ich dir, ich merk schon gar keinen Unterschied mehr ob original oder Dünndarm (Neoblase) . Ein Vorteil hat das Teil, es geht nach einiger Zeit mehr rein als in die Originale alte.. das heißt, an der Theke musst du nicht nach 3 Bier wie alle anderen sondern erst nach 7 Bier den Gang (Wegbier) machen.


    Wenn Du spezielle Fragen hast, dann frage.. bitte, ansonsten gibt es reichlich Lesestoff in unserem Neoblasen Forum Männer.

    Klick hier oder auch Erfahrungsberichte


    Gruß Rainer

  • Lieber Kabizz,

    auch von mir herzlich willkommen!

    Du fragst nach der ersten Zeit nach OP - nun ja, dass fällt immer wieder etwas anders aus. Im Großen und ganzen aber so: eventuell 1-2 Tage Intensivstation mit vorsichtigem Kostaufbau - heute fährt man oft das Fasttrack Protokoll - bedeutet, man bekommt sofort wieder Nahrung auf normalem Weg, nicht über die Sonde. ..und man wird schon am ersten Tag nach OP auf die eigenen Füße gestellt. Das soll den Darm, der fast immer beleidigt reagiert, schneller wieder in Gang bringen. Nach und nach werden die Schläuche weniger, die schmerzpumpe ins Rückenmark kommt nach 4-7 Tagen weg. Nach ca 10-12 Tagen wird die Neoblase mit Kontrastmittel gefüllt und geschaut, ob sie dicht ist - dann wird der dauerkatheter gezogen und sie wird in Betrieb genommen. Dann beginnt das Kontinenztraining, dass dich dann eine ganze Weile begleiten wird. Alles in allem ist vor allen Dingen Geduld gefragt und der Willen, wieder auf die Beine zu kommen. Ich denke, bei uns findest du eine Menge optimistischer Verläufe.

    Du solltest dich vorsichtshalber auch mit den anderen Ableitunegen - Pouch (entleeren via Katheter über einen Eingang am Nabel) und Stoma (Ausgang auf dem Bauch mit Beutel) befassen. Manchmal stellt man erst während der OP fest, dass es nicht wie geplant klappt.

    Bitte stell uns doch noch kurz deine Diagnose ein, die zur Zystektomie führt, ein - das hilft uns dich besser zu beraten. Ansonsten lies und frag, wir versuchen dir zu helfen - auch für die Seele!

    Einstweilen lieben Gruß von Barbara

    Berliner (netzgestützte) Neoblase seit 4.9.2015 wegen BCG resistentem CIS, entdeckt 2014 durch NMP22 (IGEL beim Gyn)

    "Alles hat einen Zweck, selbst wenn es uns nur an das erinnert, was wir nicht tun sollten." Catherine Ryan Hyde

  • Danke für die Antworten,

    Aus dem Bericht der Klinik für meinen Urologen entnehme ich folgende Diagnose:

    Rezidiv des bekannten Urothel-CA der Harnblase min. pT2 G3

    ED 05/2017 pT1 G3

    Therapie:

    TUR-B am 4.7.17

    Dann steht da noch u.a.:

    Der postoperative Verlauf gestaltet sich komplikationslos. Nach Entfernung des DK kam es zur spontanen und restharnfreien Miktion. In der abschließenden sonographischen Kontrolle zeigten sich beide Nierenbeckenkelchsysteme zart, die Blase unauffällig.

    Wiedervorstellung zur Cystektomie mit Anlage einer Neoblase.


    Ach ja, mündlich würde mir noch mitgeteilt, die erfolgte CT sei unauffällig.

  • Hallo Kabizz,

    danke für die zusätzlichen Informationen. rainer und bar65 haben als Neoblasenträger bereits geschrieben. Es ist und bleibt ein schwerer Eingriff und es wird seine Zeit brauchen um sich davon zu erholen. Auch wenn ich mich wiederhole, das Problem mit der Kontinenz wird Dich treffen ebenso wie die Darmprobleme und ggfs Restharnentleerung. Du bist gut beraten, in den Beiträgen der "Neoblasen" einzulesen. Man kann dem Eingriff zwar nicht ausweichen aber eine gute Information macht manches verständlicher.


    Gruß Wolfgang

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"