Hallo liebe Forumsmitglieder,
Erst einmal möchte ich sagen, dass ich es toll finde, dass es ein solches Forum gibt, indem man neben zahlreichen Informationen auch den Austausch findet. Da ich von den ganzen Geschehnissen der letzten Wochen so übermüdet bin, hat es leider eine Weile gedauert, bis dass ich nun dazu komme, mich vorzustellen.
Ich selbst schreibe als Tochter. Mein Vater (Ende 60) und wir alle sind von der Diagnose Blasenkrebs überrollt worden. Wie sicherlich die meisten hier, fühlte er sich bis dahin gesund, bis plötzlich Blut im Urin war. Nach der TUR, auf die mein Vater 4 Wochen warten musste, war doch nicht alles so harmlos, wie der niedergelassene Urologe zuvor vermittelt hatte. Im Nachhinein habe ich mich oft gefragt, ob die 4 Wochen Wartezeit einen Unterschied gemacht haben.
Nach der TUR kam die Empfehlung zur radikalen Zystektomie wie ein Schock. Der histologische Befund erbrachte pT1, G2, high grade. Durch die Lage neben einem Harnleiter hatte eine Niere bereits gestaut. Über die makroskopische Einschätzung während der TUR war der Arzt bereits von einem wesentlich tieferen Eindringen des Tumors ausgegangen. Der Arzt informierte uns zwar darüber, dass auch eine weitere TUR möglich sei, dass er aber bei dieser Tumorart mit einer relativ großen Oberfläche das Risiko sehe, dass ein Rezidiv schnell in tiefere Schichten eingedrungen sein könne. Da eine Zweitmeinung die gleiche Empfehlung brachte, hat mein Vater sich schließlich zur Zystektomie mit Ileum-Conduit entschlossen und die OP fand Anfang August statt.
Die Zeit nach der OP war sehr anstrengend, da es zu starken Nachblutungen mit der Notwendigkeit weiterer Bluttransfusionen kam und tagelang die Frage im Raum stand, ob noch einmal operiert werden müsse. Dadurch musste mein Vater 1 Woche lang ausschließlich in Rückenlage verbringen und hatte ein kurzes Intensivdelir, war zwar räumlich und zeitlich orientierte, sah aber zwei Nächte lang Personen, die nicht da waren. So etwas tritt auf durch die große körperliche Belastung (insbesondere der des Gehirns) durch OP, Narkotika und Blutverluste, sowie die „verrückt“-machende Atmosphäre der Intensivstationen. Schließlich tauchte in der letzten Woche noch einmal die Frage nach einer weiteren Operation auf, da eine kleine Stelle der Wunde noch nicht geheilt war. Mittlerweile ist aber eine Besserung ohne OP eingetreten und mein Vater ist nun in der Reha. Sorgen macht mir aktuell, dass mein Vater seit der OP, die nun 4 Wochen zurückliegt, vergesslicher ist, was vorher kein Thema war.
Der Arztbrief nach der Zystektomie enthält diesen histologischen Befund: stomainvasives Urothelkarzinom vom high-grade-type, pT1, pN0, L0, V0, pN0, R0. Im gleichen Arztbrief steht unter Diagnose statt pT1 – pT1a und wieder G2, high-grade. Dieses pT1a habe ich bis jetzt in keiner Klassifikation gefunden. Weiß jemand etwas dazu? Ist das ähnlich der Einteilung von T2 in a und b zu sehen? Außerdem verstehe ich die Kombination von G2 und high-grade nicht. Mehrfach habe ich für Blasenkrebs die Zuordnung von G2 zu mittelgradig und von G3 zu high-grade gelesen. Weiß jemand etwas dazu? Vielen Dank schon einmal!