Hallo Zusammen,
ich möchte mich euch kurz vorstellen:
Im Dezember 2018 wurde von meinem Urologen bei mir ein papillärer Tumor festgestellt. Mein Urologe hat mich gut aufgeklärt und schon vor der OP darauf vorbereitet das der Tumor höchstwahrscheinlich bösartig sein wird und welche Therapiemöglichkeiten bestehen.
Darauf erfolgte die erste TUB mit Instillation 20 mg MMC am 4.1.2019, die ich ohne Probleme gut überstanden habe. Ich war eine Woche Arbeitunfähig und danach ging es mir wieder sehr gut.
Die Nachresektion fand am 15.2.2019 also vor über zwei Wochen statt. Die OP + Katheder habe ich ganz gut überstanden (nur eine kurzzeitige Verstopfung des Katheders durch Gewebefetzen) und wurde bereits nach zwei Tagen entlassen weil der Urin wieder klar war. Mir ging es den Umständen entsprechend ganz gut, aber zu Hause ging es mir dann von Tag zu Tag schlechter. Ich hatte Schmerzen und ein Druckgefühl im Unterleib und an meinen Genitalien. Einen permanenten Harndrang, Blut und Gewebefetzen im Urin sowie die typischen Schmerzen und Krämpfe beim Wasserlassen durch die Wunde.
Darauf ging ich zu meinem Urologen und schilderte ihn meine Symptome, weil ich das Gefühl hatte das es immer schlimmer wurde. Er legte eine Urinkultur an und meinte ich hätte evtl. eine bakterielle Infektion und verschrieb mir ein Antibiotikum und gegen den ständigen Harndrang Spasmex. Er meinte das diesmal die Wundfläche viel grösser ist und daher mehr Zeit zum Heilen braucht... Ich nahm das Antibiotikum und Spasmex, aber habe überhaupt keine Besserung verspürt, eher das Gegenteil. Zu den anderen Symptomen kam jetzt auch noch ein unerträgliches Brennen beim Urinieren und an den Genitalien hinzu. Also bin ich wieder zum Arzt und er verschrieb mir ein stärkeres Antibiotikum und lt. der Kultur ist noch ein Pilz hinzugekommen. Wahrscheinlich durch das Antibiotikum. Dafür bekam ich eine Salbe.
Zum jetzigen Zeitpunkt geht es mir zwar etwas besser und ich fühle mich nicht mehr so schwach, aber die Schmerzen und Blasenkrämpfe beim Urinieren sind geblieben. Auch der ständigige Harndrang ist noch da und belastet mich sehr. Erstaunlicherweise ist es an manchen Tagen etwas besser und ich schaffe 30-45 min ohne einen Toilettengang und an anderen wieder schlechter und ich muss alle 10-20 min zum WC. Ich kann nachts nicht mehr durchschlafen und muss alle 2 Stunden zu WC, aber manchmal schaffe ich auch mal 4 Stunden durchzuschlafen und das finde ich merkwürdig diese Unterschiede von Tag zu Tag.
Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht oder ist das häufige Wasserlassen und sind die Schmerzen/Blasenkrämpfe jetzt meine ständigen Begleiter für die Zukunft? Bin ich vlt. nur zu ungeduldig? Habt ihr Ideen wie ich den Heilungsprozess noch unterstützen könnte?
Ich bin jetzt in der dritten Woche der Krankschreibung und möchte gerne ab nächste Woche wieder arbeiten gehen und hoffe das ich das mit den Toilettengängen hinbekomme.
Das histologische Gutachten ist jetzt auch endlich da (nach 2 Wochen!!), aber ich habe leider erst am Donnerstag einen Termin zur Auswertung. Mal sehen wie es weitergeht mit mir, ich werde euch das Ergebniss dann auf jeden Fall mitteilen.
Ich stelle euch mal die Diagnose und den OP Bericht ein:
Harnblasentumor-ED 01/2019: TUR-B + 20 mg MMC: pTa lowe grade, unifokal, cm, rechte Ureterleiste oberhalb der Ostiums
Nach Team-Time-Out, Steinschnittlagerung. Genitale Desinfektion mit Octenisept sowie sterile Tur-Abdeckung.
Urethrapassage unter Sicht: unauffällige Harnröhre. Inspektion der gesamten Harnblase: vor dem rechten Ostium bullöse Schleimhautaufwerfung, Ostium mit regelrechter Urinejektion. Lateral und cranial des rechten Ostiums fibrinbedeckte Narbe, hier erfolgt die Nachresektion unter Schonung des rechten Ostiums (Histo 1), medial des rechten Ostiums ebenfalls Nachresektion der scheinbar bis hier verlaufenden Narbe (Histo 2). Gewebeabgabe zur Histologie. Koagulation der Resektionsränder und Kontrolle unter ablaufendem Spülstrom
Einen schönen Tag an alle und viele Grüße aus Brandenburg von Anja