Liebe Forummitglieder!
Ich bin 48 Jahre alt und mein Papa (71 Jahre) bekam kurz vor Weihnachten 2019 Probleme mit der Blase: Inkontinenz in der Nacht, starker Harndrang, Blutbeimengungen... Nach einer Blasenspiegelung war klar "da ist etwas in der Blase, was da nicht hingehört", er wurde zur TUR B auf der Klinik angemeldet. Am 20.12.2019 war dann die TUR B. Wir mussten über die Feiertage sehr lange auf den Histo-Befund warten, obwohl uns natürlich klar war, dass es Krebs ist und wir nur abwarten müssen, wie schlimm es tatsächlich ist.
Es wurde letztendlich ein sehr ausgedehnter Tumor (Blasenboden, hintere Blasenwand) so klassifiziert:
"oberflächlich invasives Urothelkarzinom, zumindest T1, G2 (fokal G3), high risk, vorliegende Anteile der Tunica Muscularis tumorfrei" Der Operateur sprach von einem "sehr großen" Tumor, der schon sehr lange geblutet haben müsste.
Therapieempfehlung am Arztbrief: Nachresektion (TUR B) nach ca. 6 Wochen und danach für 1 - 3 Jahre Instillationstherapie mit BCG oder Mitomycin
Soweit war mir das einigermaßen klar und nachvollziehbar (Dank Dr. Google....). ABER jetzt wird von einer eventuellen TUR P gesprochen, je nach dem, wie der histologische Befund nach der Nachresektion ausfällt. Anscheinend ist es möglich, dass nach der 2. TUR B der Histobefund schlechter ausfällt?! Und man dann doch radikaler therapieren muss???
Ich hab überall gelesen, dass T1 ein Grenzfall ist, bei dem noch blasenerhaltend therapiert werden kann und ab T2 auf alle Fälle Blase, Prostata, Lymphknoten etc... entfernt werden müssen.
Ich habe aber nie wo gelesen, dass Blase erhalten wird und eine TUR P zusätzlich gemacht wird. Die Prostata wird auf jedem Befund als unauffällig beschrieben.
Ich verstehe nicht, warum die zusätzliche Entfernung der Prostata ohne Zystektomie einen Sinn machen soll? Kann die Lage des Tumors der Grund sein? Aber, wenn angeblich die Muskelschicht (noch) nicht betroffen ist??
Ich bin jetzt verunsichert, was das bedeutet.
Vielleicht hat jemand dazu ähnliche Erfahrungen und kann es mir erklären?
Außerdem klingt alles was ich zu BCG Instillation gelesen habe, sehr beunruhigend...
Zusätzlich hat mein Vater noch vor der 1. TUR B einen Dauerkatheter bekommen, mehrere Versuche ihn wieder zu entfernen scheiterten, weil er eine Harnsperre hat und die Blase nicht selbstständig entleeren kann.
Ich habe jetzt Befürchtungen, dass er den Katheter gar nie mehr loswerden kann. Hat jemand dazu auch Erfahrungen?
Derzeit gibt es ganz viel Verunsicherung. Mein Vater und die ganze Familie müssen diesen Schock erst einmal verdauen und uns in dieser neuen Situation orientieren.
Morgen steht die 2. TUR B an, wenn nicht zu viele Notfälle dazwischen kommen...
LG und einen schönen Abend euch allen, Doris