Angst vor Blasenkrebs

  • Liebe Forumsmitglieder,

    ich hoffe ich darf auch ohne Diagnose meine Ängste hier kurz aufschreiben und vielleicht könnt ihr mir eine Einschätzung geben wie berechtigt meine Angst ist. Ich bin mittlerweile fast 44Jahre alt. Mit 17Jahren wurde das erste Mal Blut im Urin festgestellt, woraufhin ich eine Blasenspiegelung hatte, ohne Befund. Zwischen 30 und 38 hatte ich ständig Harnwegsinfekte. Mit Anfang 30 hatte ich nochmals eine Blasenspiegelung sowie eine CT der Nieren. Wieder ohne Befund. Bei jedem Arztbesuch wurde ich darauf hingewiesen, dass ich ziemlich viel Blut im Urin habe. Da dies jedoch abgeklärt und nichts gefunden wurde, machte ich mir darüber kaum mehr Gedanken. Die Harnwegsinfekte habe ich mit Hilfe einer Heilpraktikerin in den Griff bekommen und bis vor Kurzem auch jahrelang keine Probleme mehr gehabt. Manche Menschen haben wohl einfach Blut im Urin, außerdem habe ich Endometriose, was vielleicht als Ursache in Frage kommen könnte.

    Im letzten Jahr hatte ich nun wieder 2 Harnwegsinfekte. Die Ärztin meinte wieder, dass ich so viel Blut im Urin hätte. Ich sagte ihr, dass dies schon abgeklärt wurde und habe irgendwie verdrängt, dass seit der Abklärung schon 13Jahre vergangen sind.

    Seit einigen Monaten merke ich aber, dass mit meiner Blase irgendetwas nicht stimmt. Ich habe sehr häufigen Harndrang, besonders wenn ich mich ins Bett lege um zu schlafen muss ich zwischen 2 und 10x auf um überhaupt einschlafen zu können. Natürlich habe ich gegoogelt und bin auf das Thema Reizblase gestoßen. Damit war ich erstmals auch etwas beruhigt. Könnte ja sein, dass ich in die Wechseljahre komme wo eine Reizblase wohl vermehrt auftritt.

    Jetzt ist jedoch noch dazu gekommen, dass ich meine Blase spüre. Es sind keine Schmerzen aber ich spüre sie ganz deutlich. Nächste Woche habe ich einen Termin beim Urologen und mittlerweile auch schon ziemlich Angst, dass es doch Krebs sein könnte.

    Ich frage mich, wie lange es eigentlich dauert, bis sich der Krebs entwickelt. Ich meine wenn jedes mal Blut im Urin festgestellt wurde, mit Anfang 30 nichts gefunden wurde... kann dann trotzdem Krebs die Ursache für das Blut sein. Kann sich das so langsam entwickeln oder geht das eher schnell?

    Ich weiß, dass mir hier natürlich niemand eine Diagnose stellen kann. Aber vielleicht kann mir doch jemand eine Einschätzung geben oder ähnliches. Danke!

  • Hallo Mucki ,


    herzlich willkommen, auch ohne Diagnose.

    Die von Dir gewünschte Antwort auf die Frage, wie berechtigt Deine Angst ist, kann ich Dir nicht geben.

    Gut, Du hast zur Abklärung schon nächste Woche einen Termin.


    Was Du fütterst wächst. Deshalb bitte ich Dich: Halte Deine Angst hier bezüglich Lesefutter kurz.

    Ich weiß allerdings nicht, ob das Deine Vorgehensweise ist.


    Als Ursache gibt es für Harndrang nach dem Hinlegen auch die Möglichkeit, dass leichte Einstauungen in den Beinen ausgeschwemmt werden. Und Deine Endometriose kann natürlich eine Rolle spielen.


    Ich bin gespannt, melde Dich gerne nächste Woche mit dem Ergebnis.

    Ich schicke Dir eine große Portion Gelassenheit und Zuversicht.

    Partner UTUC UICC IVb Gem/Carb, Avemulab, Vinflunin, Enfortumab, Strahlen, Pacli, Sacituzumab ✝️

  • Liebe Mucki

    Willkommen bei uns, dem besten Forum überhaupt.

    Gut das du so schnell einen Termin bekommen hast, das ist nun erstmal der richtige Weg.

    Eine Einschätzung kann ich nicht geben, wünsche dir nur ein gutes Ergebnis nächste Woche

    Liebe Grüße von Bettina

  • Moin Mucki , sei herzlich begrüßt hier bei uns im Forum Blasenkrebs. Wir, das Forum Blasenkrebs, sind Betroffene und Angehörige von Betroffenen, keine Ärzte und keine medizinischen Fachkräfte. Lediglich die gesammelten Erfahrungen von mehr als 3000Mitgliedern stellen unseren Wissensschatz dar den wir seriös mit Neuerkrankten teilen.


    Nun ist es wichtig, was genau haben die Urologen bisher gemacht? Blut im Urin ist immer ein Ansatz zur Aufklärung weil es in der Tat ein Indiz für Blasenkrebs sein kann aber nicht muss.


    Ebenso wäre es euch zu wissen ob es bereits eine Zweitmeinung gibt. Der relativ große Zeitraum der geschilderten Probleme lässt mich zunächst nicht zwingend an ein Blasenkarzinom denken weil es vermutlich inzwischen durch ein Fortschreiten eines Tumors sichtbar wäre bei einer Zystoskopie und zur Probenentnahme per TUR B (,transurethale Resektion Blase) geführt hätte.


    Nun also bitte Schritt für Schritt weiter vorgehen um der Ursache auf den Grund zu gehen.


    Gruß wolfgangm

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Vielen Dank für eure Antworten! Ich werde, den Rat beherzigen, mich nicht zu sehr hier einlesen und erstmal den Termin nächste Woche abwarten. Versuche mich nicht verrückt zu machen.

    Wasseransammlungen in den Beinen (bzw. nur einseitig) habe ich tatsächlich. Das ist ungefähr zeitgleich aufgetreten mit dem häufigen Wasserlassen. Der Hausarzt hat mich deswegen im Sommer wegen Verdacht auf Thrombose ins Krankenhaus überwiesen. Thrombose wurde ausgeschlossen und damit war das Thema irgendwie erledigt. Er meinte, dass er auch nicht weiß woher das kommt. Mittlerweile ist es besser aber nicht weg.

    Was genau der Urologe vor über 10J gemacht hat, weiß ich nicht mehr. Ich weiß nur noch, dass mich damals der Frauenarzt überwiesen hat, weil er so schockiert war, dass so viel Blut im Urin ist. Er meinte ich solle noch am Wochenende zum Urologen. Also war ich beim erstbesten Urologen, der offen hatte. Der hat dann auf jeden Fall eine Blasenspiegelung gemacht, was super schmerzhaft war, mit einem langen Metallstab. Daran erinnere ich mich noch. Auch Tage danach hatte ich noch Schmerzen. Und irgendeine Flüssigkeit hat er reingelassen. Schien alles in Ordnung zu sein. Dann wurde ich noch zur CT der Nieren und Harnwege überwiesen. Da auch dort alles ok war, meinte der Hausarzt, dass es einfach Menschen gibt, die Blut im Urin haben. Später habe ich irgendwo gelesen, dass auch Endometriose dazu führen kann und mich nicht mehr damit beschäftigt.

    Erst jetzt ist die Angst wieder gekommen, seit ich die Blase immer wieder so deutlich spüre und ständig aufs WC muss.

  • Liebe Leute, ich wollte mich auch mal wieder melden. Die geplante Blasenspiegelung im November konnte ich nicht machen, da ich damals Corona hatte und wieder verdrängt.

    Im Juni hatte ich allerdings wieder Symptome eines Harnwegsinfekts, allerdings ohne Bakterien dafür mit Fieber. Antibiotika haben nicht geholfen. Die Hausärztin war ziemlich alarmiert und ich war natürlich auch wieder schwer beunruhigt. Der Urologe konnte wegen den Entzündungssymptome keine Spiegelung machen, Ultraschall war unauffällig. Termin für Blasenspieglung erst in 4 Wochen, da Urlaub. Er vermutet, dass die Symptome durch Endometriose in der Blase verursacht werden (was auch nicht gerade eine Kleinigkeit wäre).

    In der Zwischenzeit habe ich immer wieder hier im Forum gelesen. Da mich das Warten und die Ungewissheit schon ganz verrückt gemacht haben, war ich heute bei einem anderen Urologen, der dann gleich die Spiegelung gemacht hat. Scheint alles unauffällig zu sein (Urethra, BSH, SH, kein pap TU zu erkennen, UO: bds. reguläre Lage, klare Propulsion) außer Fibrinbelag am Blasenboden (er meinte, das komme durch die alten Harnwegsinfekte). Nierenleerröntgen wurde heute auch gleich gemacht, ebenfalls alles gut.

    Er versicherte mir, dass man Blasenkrebs ausschließen kann. Nächster Schritt wäre wohl CT um Harnleiterkrebs und irgendwas bei den Nieren auszuschließen, was jedoch wohl sehr selten vorkommt.

    Ich bin natürlich erstmal schon sehr erleichtert, frage mich aber was es mit dem Fibrinbelag auf sich hat (kennt das jemand?) und auch, ob der Arzt heute Endometriose in der Blase erkannt hätte oder ob es dazu die Bauchspiegelung benötigt. Ich war nach der Spiegelung so durch den Wind, dass ich nicht mehr klar denken konnte, wollte auch noch nach IC fragen. Da ich am 25. sowieso den geplanten Termin bei den anderen Urologen habe, kann ich das dann nachholen.

    Wollte mich nur auch noch mal melden, da ich gemerkt habe, wie ärgerlich es ist, wenn man im Forum liest (vor allem bei ähnliche Symptome) und man nicht mehr erfährt, was rausgekommen ist.

    Liebe Grüße und alles Gute euch allen

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