Diagnose Blasenkarzinom

  • Guten Abend,


    bei meinem Vater wurde ein Blasenkarzinom NMIBC pTis high grade diagnostiziert. TURB fand Ende Juli statt… Ende August URS der rechten Niere und Harnleiter, da hier eine nierenabgangsenge vorlag. Auch hier wurde eine Probe entnommen und leider kam der Befund letzte Woche, das hier der rechte Harnleiter auch betroffen sei. Dh. rechte Niere und Harnleiter entfernen und anschließend BCG Therapie für die Blase.

    Im letzten Entlassungsbrief nach der URS stand übrigens „keine papilläre Tumormanifestationen“ und eben „unklare Rötung im mittleren harntrakt“.


    Die Angst ist groß, wir wissen nicht wie es mit einer Niere ist… plus Krebs.. Prognose … dann auch noch pTis high grade

    Im Internet liest mal viel..manchmal viel zu viel. Stimmt es, dass ein pTis nicht streuen bzw metastasen bilden kann da es lokal begrenzt ist? Auch wurde im Krankenhaus kein CT oder Mrt gemacht…im Befund finde ich nämlich nichts zu lymphknoten oder metastasen.

    Ich freue mich auf eure Antworten.


    Liebe Grüße


    Sara

  • Hallo Sara Sara_56 ,

    herzlich willkommen im Forum, hier antworten Betroffene und Angehörige, wir sind alle keine Ärzte. Fast immer wird das Forum als sehr hilfreich empfunden.

    Ein Tumor im Harnleiter kann kaum behandelt werden und mit BCG gar nicht werden, also war die Nierenentfernung incl. Harnleiter erforderlich.

    Die weitere Behandlung der Blase mit BCG ist auch nach Leitlinie S3 Blasenkrebs, welche im Internet verfügbar wäre.

    Cis ist immer ein G3, welcher anfangs oberflächig bleibt und mit BCG behandelt werden kann, es muss aber während der Behandlung durch regelmäßiges Mapping der Blase kontrolliert werden ob die BCG Behandlung anschlägt und ob nicht was Neues nachwächst. Während der BCG Therapie ist auf strenge Hygiene zu achten.

    Sehr interessant wäre der Befundbericht, es ist nicht so häufig das ein Cis ganz alleine vorhanden ist, oft wird parallel auch schon ein pT1 gefunden. Solltest du den Befund einstellen, dann bitte alle persönlichen Daten vorher unkenntlich machen.

    Gruß Dirk

    19.1.21 TURB pT1G3, 60% kleinzellig

    8.2.21 TURB pTaG2

    14.4.21 Zystektomie, Blase o. Befund, k. Chemo

  • Guten Abend Sara Sara_56


    zu später Stunde heiße ich dich herzlich Willkommen. Wenn du schon etwas gelesen hast hier, weißt du, wir sind keine Ärzte.

    Hier beraten Betroffene und Angehörige nach gemachten, erlebten Erfahrungen.

    Gestatte mir bitte einige Fragen.

    Wie alt ist dein Vater ? ( denke die hinterlegte Alterangabe ist deine )

    Eine Nierenbeckenabgangsstenose wird normalerweise mit Nierenbeckenplastik behoben. Das geht heute meist schon minimalinvasiv.

    Nur wenn Nierenbecken und Harnleiter betroffen sind wird eine Nephroureterektomie gemacht.

    Gibt es dazu ein pathologisches Staging ?

    Es sind hier einige Mitglieder bei denen eine Niere entfernt wurde und trotzdem gut therapiert wird. Sicher melden die sich noch.


    Zum Tis oder CIS, nicht muskelinvasiv aber sehr aggressiv und nicht zu unterschätzen. Es sitzt meist oberflächlich in der Schleimhaut

    und wird mit BCG behandelt. Die ständige Kontrolle ist ganz ganz wichtig.

    Diese Instillationen werden mal mehr und mal weniger gut von den einzelnen Mitgliedern akzeptiert. Die Schmerzgrenze ist eben unterschiedlich.

    Die jeweiligen Erfahrungen der Mitglieder kannst du dann im Unterforum Instillationstherapie nachlesen.


    Ist von der unklaren Rötung keine Probeentnahme erfolgt ?


    Mir ist schon klar, daß euch das alles Sorgen und Angst macht. Aber mit einer guten Urologischen Praxis und entsprechendem Krankenhaus geht das nacheinander und dein Vater wird das schon gut schaffen. Es sind immer Erholungsphasen dazwischen.


    Wie gesagt, lese dich durch die Berichte der Mitglieder und wenn du noch Fragen hast stell sie ungeniert.


    Alles Liebe, Ricka


    Was ich noch beantworten wollte, da bis jetzt kein CT gemacht wurde. ( kommt bestimmt noch)

    Aber geh mal nicht von Lymphknotenbefall oder gar von Metastasen aus.



  • Guten morgen,


    vielen Dank für die Antworten. Mein Vater ist 65 Jahre alt und hat zusätzlich auch Diabetes. Ein pathologisches staging liegt mir bzgl des Harnleiters nicht vor. Bei der URS im August wurde eine Probe aus der rechten Harnleiter entnommen (unklare Rötung). Es kam letzte Woche der Anruf vom Urologen, das er den Befund vom Krankenhaus erhalten hat… und dieser leider positiv sei.


    Wie ist die Prognose Diabetes und eine Niere? Man hört ja viel, das Diabetes langfristig die Nieren schädigt.


    Wenn die Harnleiter mit der Niere entfernt werden, ist dann das Problem mit dem Harnleiter Krebs erstmal vorbei? Konzentriert man sich dann nur noch auf die Blase?


    Was wäre wenn die Blase irgendwann doch entfernt werden soll? Was hat man mit einer Niere für Möglichkeiten als blasenersatz? Neoblase?


    Vielen Dank schon mal im Voraus und LG


    Sara

  • Hallo Sara_56 , Sara,

    es gibt einige Forenmitglieder die nur noch eine Niere haben und eine neue Harnableitung. Die verbliebene Niere muss natürlich " gepflegt" werden, aber grundsätzlich ist das kein Problem. Sollte es sich was in der Blase zeige was die Entfernung der Blase doch noch nötig macht, so ist aus meiner Sicht eindeutig ein Urostoma zu wählen. Der Blasenersatz mit Neoblase oder Pouch belastet die Niere stärker als ein Urostoma. Neoblase soll nur bei gutem eGfr gemacht werden, möglichst über 80.

    Gruß Dirk

    19.1.21 TURB pT1G3, 60% kleinzellig

    8.2.21 TURB pTaG2

    14.4.21 Zystektomie, Blase o. Befund, k. Chemo

  • Hallo Sara_56


    Danke fürs beantworten. Denke nicht, daß eine besondere Maßnahme erforderlich ist. Meines Wissens haben einige Mitglieder Diabetes und ne funktionierende Ableitung.

    Es wird schon vom Alter her, ein Urostoma sinnvoller sein.

    Ob es nach der Nierenentfernung incl. Harnleiter eine weitere Behandlung gibt, weiß man erst nach der Entfernung.

    (Pathologischer Befund)

    Ist dieser i.O, wird nur kontrolliert und ja dann konzentriert man sich auf die Blase.


    Alles Gute und Grüße, Ricka

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