Neuropathie als Folge der Chemotherapie / EMS/TENS-Gerät von der KK übernommen

  • Guten morgen zusammen,


    wie schon an anderer Stelle geschildert hab eich an beiden Füßen und den Fingerspitzen eine Neuropathier als Folge der Cisplatin-Chemotherapie entwickelt.

    Derzeit nehme ich diverse Therapie-Angebote in Anspruch wie z.B. Ergotherapie mit manueller Massage der Füße, Elektrostimulation, Hyperschall usw. Die Elektrostimulation soll z.B. die die zerstörten Nerven wieder anregen. Mein Onkologe und auch der Angiologe/Neurologe haben mir den Zahn gezogen das die Neuropathie wieder komplett verschwindet, mit Therapie sich das aber verbessern kann.


    Da ich gerade die EMS-Stimulation als sehr angenehm empfinde ich aber im bevorstehenden Winter nicht ständig 20 km in die Ergo-Praxis fahren möchte, habe ich bei meiner Krankenkasse nach einem EMS/TENS-Gerät nachgefragt. Hier das postive Ergebnis:


    Ein professionelles EMS/TENS-Gerät ist verordnungsfähig und kann mit der Verordnung bei einem mit der Krankenkasse kooperierenden Unternehmne bestellt werden.

    Gesagt - getan und innerhalb ein paar Tagen bekam ich vom Dienstleister das besagte Gerät zugeschickt. Laut Krankenkasse zwar als Leihgerät deklariert, geht aber dauerhaft in mein Eigentum über.

    Ds gelieferte neue Gerät kostet im Laden ohne Pads so um die 65 Euro - ich muss lediglich 5 Euro Zuzahlung leisten.


    Habe es gerade ausprobiert und bin schon sehr zufrieden. Werde ich heute beim abendlichen fernsehen gleich mal etwas länger einsetzen.


    Grüße

    PetAir

  • Hallo @PetAir,

    habe meine Neuropathie als Folge der Cisplatin-Chemotherapie ja schon seit dem Frühjahr 2023.

    Nach meinen Erfahrungen lässt sich die Neuropathie nur etwas lindern oder ein Fortschreiten der vorhandenen Beschwerden verhindern, Verbesserungen sind überhaupt nicht eingetreten, nicht durch Tabletten, Ergotherapie, Bewegung oder Stachelmatte!

    Übrigens, zerstörten Nerven lassen sich nicht wieder anregen oder reparieren, Nervenbahnen die Tod sind bleiben auch Tod.

    Das ist nicht schön, aber damit müssen wir wohl leben.

    Grüße Znoeff13

  • Servus znoeff13 ,


    ja, soweit weiß ich das wohl, doch ich will die Hoffnung noch nicht aufgeben.


    Am kommenden Montag habe ich noch einen Termin beim Neurologen. Damit und dem darauf folgendem CT und Knochenzintigraphie will man ausschließen das meine Beschwerden sozusagen "wirklich" vom Cisplatin kommen und nicht von z.B. Knochenmetastasen die auf Nervenbahnen drücken.


    Die Missempfindungen an den Füßen durch die Neuropathie und die Lymphödeme in den Beinen machen mir gemeinsam schon zu schaffen. Auf der einen Seite soll ich durchaus "Laufbewegungen" wegen der "Muskelpumpe" machen, auf der anderen Seite jedoch nicht zu viel weil dann die Beine sofort massiv anschwellen. Ich wollte das so erst nicht wahrhaben und war vor zwei Wochen mal eine für mich "normale Wander-Tagesetappe" in der Ebene mit so 28 km Gesamt-Tagesstrecke unterwegs. Ich habe die Aktion tagelang gebüßt. Der Angiologe hat mir da die Zusammenhänge dann ganz gut erklärt.


    Unterm Strich kann ich damit meine Pläne für weitere Etappen auf dem Jakobsweg, längere Bergwanderungen oder wirklich längere Radreise-Strecken begraben. Ich weiß das ein Überleben der BK-Erkrankung das wichtigste ist, dennoch hadere ich noch mit der Situation und greife nach jedem Strohhalm.


    Da mir Hotel-/Badeurlaub ohne Aktivität spätestens am 3ten Tag dermaßen fad wird muss ich meinen Drang nach Outdoor-Aktivitäten neu definieren.

    Mit meinem Boot (kleiner Katamaran zum slippen) ziehe ich wohl in ein anderes Liegeplatzgelände mit flacher Wiese, kürzeren Wegen und einer flacheren betonierten Sliprampe um. Mein Wander-Kajak werde ich dann wohl zum Hauptsportgerät erheben. Da brauche ich weniger die Beine/Füße und kann dennoch recht ausgesetzte Flußwanderungen fahren. Mal sehen was mir da noch einfällt.


    Wie gehst Du mit den Einschränkungen um?


    PetAir

  • Hallo @PetAir,

    ja da liegen wir sowas von dicht beieinander!

    Mein Leben bestand nur aus Arbeit, Sport und Bewegung (Fußball, Triathlon, Marathon, 3xmal Urlaub im Jahr, zum Glück die letzten 15 Jahre vor der Pandemie, rund um die Welt)

    Ich wollte die Einschränkungen nachdem ich die Chemo ganz gut überstanden hatte, auch nicht wahr haben, aber der Körper hat mich da schnell eines besseren belehrt.

    Ich bin jetzt froh, da einen Mittelweg gefunden zu haben.

    Die großen Sachen sind vorbei, ich beschränke mich jetzt auf täglich leichte Arbeit am Grundstück und im Haushalt, so 2-3 Stunden am Tag, halt ein bisschen in Bewegung bleiben.

    Und ich muss auch ein bisschen überlegter an viele Sachen heran gehen, da durch die Neuropathie mir auch mal schneller Sachen unbewusst aus den Fingern gleiten.

    Das schlimmste für mich ist das unbewusste Stolpern beim Gehen, brrrrrrrr!

    Aber wie Du so treffend gesagt hast, beim BK ist das wichtigste, noch so lang und so gut wie möglich zu überleben.

    Und da hat die Immuntherapie ja noch etliche Jahre für uns drauf gelegt, hoffe ich jedenfalls!

    Grüße Znoeff13

  • Lieber znoeff13 , lieber PetAir ,

    ich bin nicht betroffen, wundere mich aber aus anderer Erfahrung über die Aussage zur Regeneration von Nerven. Selbstverständlich wachsen und regenerieren sich Nerven im Normalfall. Bei der Chemotherapie wird aber häufig der Nervenzellkörper zerstört, aus dem sich der Nerv regeneriert, dann ist eine Heilung nicht sicher. Aber ich würde die Hoffnung auf Besserung nicht aufgeben. Finde, das ist ein interessanter Artikel dazu.

    Neuropathie - Nervenschäden bei Krebs | DKG

    Drücke Euch die Daumen!

  • Hallo Feuerpferd

    ich sehe leider in dem Artikel nicht, wo hier Nervenbahnen nachwachsen oder sich erneuern sollten.

    Man braucht eigentlich nur den letzten Abschnitt lesen, das ist zwar hart aber jeder Arzt vom Fach, wenn er ehrlich ist und nichts schön reden will, wird das auch so bestätigen.


    "Abgesehen von körperlicher Ertüchtigung und den entsprechenden Vorkehrungsmaßnahmen um schädlichen Reizeinflüssen zu entgehen können Patient*innen leider nur wenig tun."

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