Vorstellung und Sorgen um mein Vater, 71, BCG Nebenwirkungen

  • Hallo Leute, ich würde mich gerne erstmal kurz vorstellen. Mein Name ist Linda, und es geht um meinen Vater. Er ist 71 Jahre alt und hat über 50 Jahre lang geraucht. Seit 10 Jahren ist er jedoch Nichtraucher. Er gehört auch zu der Generation, die ungerne zum Arzt geht, es sei denn, es gibt einen triftigen Grund. Dennoch habe ich ihn im März dazu gezwungen, einen Jahrescheckup zu machen. Der Arzt stellte dabei einen verdächtigen Hügel in der Blase fest und schlug vor, zur Sicherheit eine Zystoskopie durchzuführen. Im Mai war es dann soweit, und leider wurde ein nach seiner Erfahrung bösartiger Tumor festgestellt. Er überwies uns direkt an ein Krankenhaus und vereinbarte einen Termin für ein Vorgespräch zur TUR B-Operation. Aus dieser Operation wurden drei : 05.07., 24.08. und 29.09.


    - 05.07. Resektion oberhalb des rechten Ostiums: Zwei Teile, das größere mit maximal 4 mm. Beurteilung: Nicht-invasives, papilläres Urothelkarzinom (high grade) der Harnblase (Ostium rechts). Klassifikation: (ICD-O, 3. Auflage.) Lokalisation: ICD-O C67 Typisierung: ICD-O M8130/3 Differenzierung: high grade TNM (8. Auflage): Ta Kein Nachweis von invasivem Wachstum.


    - 24.08. Erneute Resektion zur Überprüfung, ob alles sauber ist, um eine BCG-Therapie zu beginnen. Leider ergaben sich folgende Ergebnisse: I. Nachresektat: Vier kleine Gewebeteile, das größte mit 5 mm Durchmesser. II. Tumor Blasenscheitel: Drei Teile, das größte mit maximal 6 mm Durchmesser. Beurteilung: I. Urocistytis cystica et glandularis mit reaktiver urothelialer Hyperplasie. II. Tumor nicht-invasives papilläres Uroth. (high grade) Lokalisation: ICD-O C67 Typisierung: ICD-O M8130/3 Differenzierung: high grade TNM (8. Auflage): Ta


    - 29.09. Erneute TUR B, dieses Mal waren beide Resektionen sauber, und der Arzt beschloss, dass am 06.11. eine BCG-Therapie beginnen soll. Mein Vater war jeweils nur 2 Tage im Krankenhaus nach jeder Operation und wurde ohne Komplikationen entlassen. Nach den ersten beiden OPs hat er auch eine Mitomycin-Spülung erhalten, nach der dritten nicht, da der Arzt meinte, es bestehe die Angst, dass es ins Blut gelangen könnte, da die Wand durch die drei Ausschaubungen dünn geworden ist.. Allerdings hat er seitdem zunehmende Probleme mit häufigem Urinieren, das immer noch andauert; er muss jede Stunde auf die Toilette. Der Arzt meint, dass dies leider normal sei und empfahl ihm, Tee zu trinken und viel Flüssigkeit aufzunehmen, da die verschriebenen Medikamente viele Nebenwirkungen haben könnten.


    Gestern erhielt er seine erste BCG-Therapie, er hatte keine Schmerzen, nur ein unangenehmes Gefühl, und könnte 2 Stunden lang aushalten. Wir waren etwas überrascht, dass wir ein Rezept erhielten, um die Medikamente, die ihm injiziert wurden, gegen eine Zuzahlung von 20 Euro von die Apotheke nebenan in die Praxis wieder gebracht wird. Diese Information wäre vielleicht im Voraus nützlich gewesen, ist jedoch kein Problem. Mein Vater fühlt sich heute, am zweiten Tag, relativ gut, muss aber weiterhin häufig auf die Toilette und trinkt fleißig. Was mir Sorgen macht, sind die Schmerzen, die er jetzt im unteren Rücken, im Knie und in der Schulter bzw. den Gelenken hat. Er sagt, er kann sich nicht bücken, da er dann nicht mehr hochkommt. Ehrlich gesagt, nach all den Nebenwirkungen, die ich gelesen habe, mache ich mir große Sorgen. Er hatte jedoch Glück im Unglück, dass wir den Tumor relativ früh entdeckt haben und dass er nicht invasiv ist. Dennoch ist es high grade und daher sehr hartnäckig. Ich habe bereits ein Abdomen-CT machen lassen, und es scheint momentan abgesehen von einem kleinen Fleck auf der Leber (die Radiologie vermutet eine Zyste, aber es ist nur eine Vermutung) sauber zu sein. Der Urologe meint, es sei zu klein, aber ich bestand darauf, dass sein Tumor auch so klein war. Er sagte, ich könne später zu einem bestimmten Spezialisten gehen, um die Sache genauer zu untersuchen, aber er denkt, dass es doch eine Zyste ist, da Metastasen in der Leber bei Blasenkrebs sehr selten sein sollen. Sollte ich mir Sorgen wegen der Gelenkschmerzen (er hat Gicht, die gelegentlich auftritt) und der vermuteten Leberzyste machen? Gibt es Tees oder pflanzliche oder andere Medikamente, die vielleicht eine Verbesserung seines ständigen Harndrangs und des Brennens bringen könnten? Mein Beitrag ist sehr lang geworden, das tut mir leid. Danke im Voraus.

  • Akiko84

    Hat den Titel des Themas von „Vorstellung von mein Vater“ zu „Vorstellung und Sorgen um mein Vater, 71, BCG Nebenwirkungen“ geändert.
  • Hallo Linda, Akiko84


    ich kann leider nichts zum Thema Metastasen sagen.


    Bezgl. der Nebenwirkungen kann ich aber sagen, dass Gelenkschmerzen ganz typische Beschwerden sind.


    Bei uns war zum Glück nur die linke Schulter und der linke Arm betroffen. Das aber so schlimm, dass er ihn nicht bewegen konnte.


    Ihn hat nur Wärme geholfen. Er hat sich also ein Wärmekissen auf die Schmerzen gelegt und mit einer wärmenden Arnika-Salbe eingecremt.


    Der Arzt hat ihn auch Ibu 600 verschrieben.

    Ich habe auch gelesen, wenn man schon eine Vorbelastung mit Gicht oder Rheuma hat, dass auch neue Schübe auftreten können.


    Hier gibt es einige Mitglieder, mit ähnlichen Nebenwirkungen die bestimmt noch weitere Tips haben.


    Schöne Grüße

    Rebecca

    01.2021 Tur-B mit pTa G1 Mito

    01.2022 Tur-B pTa G1 weiter Mito

    05.2023 Tur-B pTa G1 Umstellung auf BCG

  • Danke für deine Antwort Rebecca2008 . Ja, er hatte auch zuvor Probleme mit der Schulter. Der Orthopäde hatte ihm Ibu 600 verschrieben, die auch seinen Harndrang gemildert haben. Da er jedoch Hypertonie hat, müssen wir immer seine Blutdruckmedikamente einstellen, um sehr hohe Werte zu vermeiden. Ich werde mich um eine Arnika wärmende Salbe kümmern. Danke dir!

  • Hallo Akiko84 Linda,

    herzlich willkommen hier bei uns im Forum Blasenkrebs. Es gibt sicher schönere Momente, sich kennenzulernen, wir sind hier alle Betroffene und Angehörige von Betroffenen, keine Ärzte, aber sehr wohl in der Lage zu schauen, ob S3-Leitlinien gerecht behandelt wird.

    Dass er nach den beiden OPs (TUR-B) eine Frühinstillation mit Mitomycin bekommen hat, spricht für das KH und dies sollte, wenn möglich, immer passieren (sie dient dazu, die beim Abtragen des Tumors freigesetzten Zellen zu vernichten bzw. ein Anheften in der Schleimhaut der Blase (Urothel) zu verhindern) bei der dritten OP war es, aufgrund dessen, das wahrscheinlich zu tief gegangen wurde, nicht möglich auch das ist ok so und darf auch nicht anders sein (Mitomycin darf nicht in den Blutkreislauf gelangen). Es sind hier einige Mitglieder, die sich in der BCG Therapie befinden und sicher etwas dazu sagen können. Bis dahin kannst du dich, wenn du magst, etwas einlesen.

    Ich füge dir unten einen Link zur Forennutzung ein, hier findest du alle wichtigen Videos zur Nutzung, es empfiehlt sich hier mal drüber zu schauen.

    Alben - Blasenkrebs Online-Selbsthilfegruppe

    LG Thomas

  • Hallo Akiko84 , Linda,

    herzlich willkommen im Forum.

    Dafür dass du erst seit gestern hier angemeldet bist hast du die schon sehr viel Fachwissen angeeignet, Respekt.

    Nichts ist wirklich unmöglich, aber der pTa streut mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht. Bei 50 Jahren rauchen kann man das natürlich trotzdem abklären, wahrscheinlich wird man warten und später Kontrollaufnahmen machen, um zu schauen ob es Veränderungen gibt.

    Ich habe in den letzten 2,5 Jahren sehr viele CTs machen müssen und häufig wird was entdeckt oder vermutet, was sich schlussendlich dann doch nicht bestätigt hat.

    Auf jeden Fall läuft es bei euch alles richtig.

    Gruß Dirk

    19.1.21 TURB pT1G3, 60% kleinzellig

    8.2.21 TURB pTaG2

    14.4.21 Zystektomie, Blase o. Befund, k. Chemo

  • Danke EZTU999 Ich lese schon länger darüber, und ich möchte sicher sein, dass ich alles richtig verstehe und mache. Sein Urologe freut sich immer, wenn ich da bin. Letztens fragte er mich, wann ich dort anfangen möchte 😅. Mir fehlt die Erfahrung, die so viele tolle Menschen hier mitteilen. Ich habe dieses Forum erst vor kurzem entdeckt und wollte unbedingt die Geschichte meines Papas teilen, um sicherzustellen, dass wir alles richtig machen. Nach der zweiten Operation, gerade mal zwei Monate später, und dem erneuten Tumor war ich sehr traurig. Jetzt, wo wir mit der BCG-Therapie beginnen können, bin ich erleichtert. Dennoch habe ich Angst, dass ein ansonsten so fitter Mensch wie mein Vater aufgrund der Nebenwirkungen nicht mehr so aktiv sein kann. Ist es eigentlich üblich, drei TUR-Operationen in so kurzer Abfolge zu haben? Und du sagst, dass sich der Tumor nicht verbreitet, aber was ist, wenn durch eine mögliche Verletzung der Blase bei der letzten Operation Tumorzellen in Kontakt mit dem Blut gekommen sind und sich verbreitet haben? Es sind einfach viele Gedanken, die in meinem Kopf herumschwirren. Es tut mir leid, wenn meine Posts ein wenig unorganisiert sind. 😅

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