Liebes Forum,
ich bin hier für meine Mutter seit drei Monaten angemeldet. Immer wieder lese ich mit und das ist mein erster Beitrag.
Im September hatte meine Mutter Blut im Urin und häufiger Blasenentzündung. Meine Mutter hat als Grunderkrankung Multiple Sklerose. Am 4. Oktober gab es eine urologische Untersuchung in einer urologischen Praxis. Dort wurde festgestellt, dass es sich wahrscheinlich um einen bösartigen Blasentumor handeln könnte. Sie wurde dann an das Prosper Klinikum in Recklinghausen überwiesen. Dann ging es sehr schnell und es wurde eine TURB gemacht im Oktober. Hier war schnell klar, dass es sich um einen fortgeschrittenen muskelinvasiven Blasentumor handelt: pT2 G3. Es wurde ein Behandlungsplan aufgestellt und es sollte eine Chemo erfolgen und dann die Blasenentfernung. Es wurde meiner Mutter im November ein Port gesetzt da gab es schon die ersten Schwierigkeiten und während der OP wurde die Lunge getroffen und es gab einen Pneumothorax. Meine Mama wurde dann nach wenigen Tagen entlassen und dann sollte zwei Wochen später die Chemo anfangen. Als meine Mutter dann ins Krankenhaus gekommen ist, hatte sie eine Entzündung im Körper. Dann wurde uns gesagt es kann keine Chemo mehr stattfinden und wir haben direkt für den 11. Dezember einen Termin zur Blasenentfernung bekommen. Am 11. Dezember wurde die Blase entfernt. Am Abend gab es dann aus dem Krankenhaus einen Anruf und Mama war auf der Intensivstation mit einem Herzinfarkt und einer Sepsis. Nach zwei Tagen wachte sie wieder aus dem künstlichen Koma auf. Mittlerweile ist eine starke Lungenentzündung dazugekommen. Vorgestern wurde sie an der Lunge operiert. In der Hoffnung, dass sie es hinbekommen, dass die Lunge sich wieder entfalten kann. Meine Mama hat in der ganzen Zeit eine nicht invasive Beatmung erhalten. Sie ist bei 8-12 l Sauerstoff pro Tag. Heute hat sie einen Tracheostoma erhalten und befindet sich seit der letzten Lungenop wieder im künstlichen Koma.
Am 23. Dezember hat mich der Chefarzt der Urologie angerufen, nachdem ich um Rückruf gebeten hatte. Er sagte mir, dass zwei Lymphknoten befallen gewesen wären, und er sagte, eine Chemo könnte in dem Zustand meiner Mama keine Option sein, aber vielleicht eine Immuntherapie je nachdem, ob sie sich von der Lungenentzündung erholen würde usw.. Ein Tag später sagte uns eine Ärztin der Intensivstation, dass 18 Lymphknoten befallen wären (es wurden wohl 19 Lymphknoten entfernt). Meine Schwester und ich wiesen dann darauf hin, dass ich vom Chefarzt eine andere Information erhalten hatte. Sie räumte dann ein, dass der pathologische Bericht, den ich bis jetzt noch nicht erhalten habe, aber auch am Montag umgehend anfordern werde, sich schwierig lesen würde und am Anfang zwei Lymphknoten und am Ende wohl 18 Lymphknoten stehen würden. Jeden Tag spreche ich mit einer anderen Ärztin oder einem anderen Arzt von der Intensivstation. Gestern sagte eine Ärztin auch von der Intensivstation, dass für meine Mama nicht mehr viel zu tun wäre. Nächster Schritt wäre der Tracheostoma und wenn sie nicht an der Lungenentzündung sterben würde, dann als bald an Krebs. Was mich hier sehr verstört, sind die unterschiedlichen Aussagen zum Befall der Lymphknoten und den Möglichkeiten der Therapie, da die Ärztin der Intensivstation sagte, dass Mama austherapiert wäre was den Krebs betrifft, wenn sie die Lungenentzündung überlegen würde, was sie nicht glaubt und eine Immuntherapie gar nichts mehr bringen würde (hier hatte der Chefarzt gesagt, dass man sehen müßte wie Mama sich nochmal erholen würde und vielleicht man über eine Immuntherapie nachdenken könnte. Gleich war die Aussage, dass bis jetzt noch nichts in Organe usw. gestreut zu haben scheint. Ach so ständig wird auch in der Intensivstation gesagt, mit MS als Grunderkrankung würde es eben auch die Atmungsorgane betreffen (wo ihr eigener Neurologe sagte, dass die Atmungsorgane bei MS eigentlich nicht direkt betroffen wären).
Ich bin sehr verzweifelt und weiß einfach nicht mehr, wie es weitergehen soll. Die Situation ist sehr belastend! Auch wurde gesagt, dass sie nie wieder vom Tracheostoma weg kommen könnte. Hat jemand von euch solche Erfahrungen gemacht sobald ich den Befund habe, würde ich den auch hier einstellen.
Liebe Grüße, Stephanie