Neu hier&verunsichert fast 16 Jahre nach TUR-B

  • Hallo,


    Ich bin neu hier und möchte mich kurz vorstellen.


    Ich bin 34 Jahre alt, weiblich und hatte schon als Kind oft Blasenentzündungen. Das ewige Brennen war mir seit ich denken kann ein absoluter Graus.

    2008, mit 19, hatte ich wieder einmal eine Entzündung mit sichtbarerer Blutung. Auf Drängen meiner Mutter ging ich zum

    Urologen. Dort wurden am selben Tag CT und Zystoskopie durchgeführt, bei der ich den Schock meines Lebens erhielt, Blasenpapillom, Notwendigkeit einer Elektroresektion. Diese sollte schon kurz darauf in PDA stattfinden; im Nachhinein gesehen stellte sich die Bitte um Vollnarkose als Glücksfall heraus: leider verletzte der Operateur mit der Elektroschlinge meine Blase sowie ein großes Gefäß im Bauchraum. Die dadurch entstandene Blutung konnte er nicht adäquat stillen, sodass ein Bauchschnitt vonnöten war. Unter dieser Notfallsituation kam das resezierte Papillom abhanden, eine histologische Beurteilung fiel also aus. Ich verbrachte einige Tage auf der Intensivstation, im Anschluss war ich viele Wochen nicht belastbar, war nicht kontinent(mit gerade mal 19..) und hatte Probleme mit dem großen Bauchschnitt.


    Eine weitere Betreuung durch den behandelnden Arzt kam für mich nicht in Frage, zum Glück fand ich einen sehr kompetenten, empathischen Urologen.Die ersten Jahre nach der Op war ich alle 3 Monate zur Zystoskopie, später dann alle 6 Monate, zuletzt nur noch jährlich und dann 2021, also 13 Jahre später, galt ich als geheilt und musste nicht mehr zur Untersuchung.


    In den vergangenen 3-4 Monaten hatte ich häufiger mal ein leichtes Brennen in der Blasengegend, zu einer diagnostizierten Entzündung kam es zuletzt vor etwa einem Jahr. Ich bin selbst Krankenschwester und beobachte mich natürlich genauer, nutze zuhause auch die Combur-Tests, die immer sauber waren/sind. Der Urin sieht unauffällig aus, riecht nicht, es besteht kein übermäßiger Drang. Da ich aufgrund der Op 2008 nicht mehr auf natürlichem Weg schwanger werden kann, befinden mein Mann und ich uns in Behandlung in einer Kinderwunschklinik. Gelegentlich überlege ich, ob das Brennen/unangenehme Gefühl vllt auch von der dortigen (Hormon-)Behandlung herrührt.


    Bei meinem Urologen habe ich leider erst für Mitte März einen Termin bekommen, bis dahin sitze ich auf glühenden Kohlen und habe Angst, nach fast 16 Jahren nun doch ein Rezidiv zu haben..


    Vielen dank fürs Lesen,

    Viele Grüße

    Kayana

  • Hallo Kayana,

    sei herzlich willkommen im besten Blasenkrebsforum. Hier bekommst du Antworten auf Fragen der Erkrankung von Betroffenen und Angehörigen.Wir sind keine Ärzte, trotzdem haben wir in den vielen Jahren ein enormes Wissen zusammengetragen.

    Du hast mit deiner Blase ja schon in jungen Jahren viele unschöne Erlebnisse eine unglaubliche Odyssee hinter dir. Aber jetzt auch einen Beruf, der mit vielen schon vertraut ist.

    Du hast keine direkte Frage gestellt, denke mir aber du willst hören ob es denn sein kann, nach so langer Zeit.


    Ich würde mich sehr mit dir freuen wenn sich das in Wohlgefallen auflösen würde. Aber leider, ja es ist möglich. Mir ist jetzt im Moment kein Mitglied im Kopf, aber wir raten generell immer zu lebenslanger Kontrolle.

    Du schreibst vor einem Jahr war es eine Entzündung, wurde da gespiegelt und nichts gefunden ?

    Es ist eine Krankheit, die mit viel " Warten " einhergeht, auf Termine beim Urologen, im KH zur TUR-B, auf Befunde des Pathologen usw.

    Aber es ist bis jetzt immer noch der einzige Weg um Klarheit zu erlangen und evtl. zu behandeln.


    Sicher melden sich noch Mitglieder und berichten von ihren Erfahrungen. Lese dich etwas durch die Berichte und wenn du Fragen hast, stell sie gerne hier ein.

    Und bitte bleib hier im Thema, zu gegebener Zeit wird von uns in ein passendes Unterforum verschoben.


    Alles Liebe, Ricka

  • Hallo ricka,


    Vielen Dank für deine Antwort und deine Begrüßung.


    Du sagst es. Das damals war natürlich ein Schock, in dem Alter fühlt man sich unsterblich. Meine Berufswahl ist Fluch und Segen zugleich, manchmal wüsste ich gerne weniger, dann wäre ich vielleicht entspannter.


    Ja, du hast recht. Ich frage mich, ob es nach so langer Zeit sein kann. Tief in mir weiß ich, ja es kann. So richtig wahrhaben möchte ich das nicht, kann aber auch nur schwerlich gedanklich Abstand nehmen gerade, aus diesem Grund habe ich mich hier auch angemeldet.


    Die Entzündung vor einem Jahr diagnostizierte mein Hausarzt. Zuvor war ich beim Gynäkologen, da wurde nichts gefunden. Am darauffolgenden Tag beim Hausarzt waren dann Leukos, Nitrit und Erythrozyten im Urin. Ich bekam ein Antibiotikum und die Entzündung legte sich. Daran, zum Urologen zu gehen dachte ich ehrlich gesagt garnicht, das Thema war weit weg.


    Ich werde die Zeit bis März irgendwie rumbekommen, Warten war noch nie meine Stärke. Bis dahin werde ich mich hier einlesen.


    Ganz liebe Grüße

  • Hallo Kayana,

    Auch von mir ein herzliches Willkommen, jetzt hast du schon einiges durch die schief gelaufene TUR-B durchgemacht, in deinem Fall handelte es sich vermutlich? Wie du schreibst, um ein gutartiges Blasenpapillom (bis zu einer Dicke von sechs Zelllagen, gilt es noch als gutartig, ab sieben wird es als frühe Form des Blasenkarzinoms bezeichnet und entsprechend behandelt (vermutlich hattest du deshalb die vielen Spiegelungen/Kontrollen), da man es ja nicht mehr bestimmen konnte.Urothelpapillome haben zwar auch eine große Rezidivrate von ca. (Ohne Gewähr) 70 Prozent und auch ein erhöhtes Entartungsrisiko, aber die Rezidive sind meist niedriger differenziert als das Ursprungspapillom. Ich würde mir jetzt bis zu deinem Termin nicht so große Gedanken machen. Du kannst natürlich versuchen, einen schnelleren Termin zu bekommen, dafür müsstest du aber wahrscheinlich den Urologen wechseln und ob das Sinn ergibt, musst du entscheiden. Es gibt hier unter (erste Schritte für neue Mitglieder) einige hilfreiche Videos zur Forennutzung, die du dir mal anschauen solltest, macht es einfacher. Du wirst bemerkt haben, dass du nicht alles lesen kannst(du benötigst 70 Punkte), die hasst du aber schnell mit einigen wenigen Beiträgen etc. erreicht. Wenn du jemanden persönlich anschreiben bzw. möchtest das derjenige benachrichtigt wird, wenn er sich anmeldet/einloggt musst du das @Zeichen vor dessen Namen setzen (Also, Hallo dann Leerzeichen TomTom ) der Name muss Blau sein siehst du dann an der Auswahl der Namen. Lese dich ein und stelle ruhig alle Fragen, die du hast...

    Hier der link

    Alben - Blasenkrebs Online-Selbsthilfegruppe

    LG Thomas

  • Hallo TomTom


    Vielen Dank für deine Antwort, das hilft mir gerade sehr, mich hier einzufinden und etwas klarzukommen.


    Genau, leider konnte man es nicht differenzieren. Ich erinnere mich auch nicht so ganz genau mehr, weil das alles so dramatisch ablief. Mein Vater meint sich zu erinnern, dass man von einer erbsengroßen „Auffälligkeit“ resp. Papillom sprach. Alles andere weiß ich leider nicht, bzw konnte ja dann auch nicht geklärt werden. Man hat es mir auch genau so erklärt, dass ich deswegen engmaschig kontrolliert wurde, und tunlichst genau auf jegliche Symptome achten sollte.

    Ein neuer/anderer Urologe kommt aktuell(noch) nicht in Frage. Es hat ein bisschen gedauert bis zu dem derzeitigen ein Vertrauensverhältnis bestand und er kennt mich und die Geschichte nun schon lange. Dann nehme ich die Warterei vorerst in Kauf.. :)

    Vielen dank für die guten Tipps, ich werde mir die Videos anschauen.


    Liebe Grüße

  • Kayana

    Ja, mit dem Urologen ist es oft so eine Sache für sich :) , wenn du zufrieden bist und Vertrauen aufgebaut hast (zumal er mit den häufigen Kontrollen) alles richtig, gewissenhaft gehandelt hat, würde ich auch nicht wechseln, ich denke da bist du gut aufgehoben. Versuche das bis zum Termin auszublenden und wenn die Hütte brennt, kannst du dich jederzeit mit fragen oder auch Sorgen, die du hast an uns wenden und wir versuchen dann dich wieder in die richtige Richtung zu schubsen ;)..

    LG Thomas

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