Angehörige hat Diagnose Blasenkrebs erhalten

  • Hallo,


    Erst einmal vielen Dank für die Aufnahme.


    Ich möchte mich gerne vorstellen.

    Ich selbst bin nicht von BK betroffen.


    Meine Schwester (erst 41 Jahre alt) hat nach einer Blasenspiegelung die Diagnose bekommen papilläres nicht invasives urotheriales high grade carcinom der Harnblase (pTa).

    Das hat der Urologe ambulant auf Grund einer bloßen Biopsie festgestellt. Ich denke, das ist noch nicht schon die endgültige Diagnose, denn dafür muss doch erst der komplette Tumor entfernt werden...


    Jetzt hat meine Schwester vom Urologen eine Überweisung in ein beliebiges Krankenhaus (Urologie) bekommen, ohne dass drauf steht, was von dort zu veranlassen ist.


    Wir vermuten, sie muss in einem beliebigen Krankenhaus (Urologie) erst einen Termin zur Besprechung vereinbaren? Oder kann man schon direkt sagen, dass die eine TuR-B braucht?


    Welche Kliniken in NRW sind empfehlenswert?

    Ideal wäre Nähe Dortmund, wir würden aber auch etwas weiter fahren, falls es irgendwo besonders gut ist.


    Empfohlen wurde bisher das Marien-Hospital in Herne. Gibt es noch weitere Empfehlungen?


    Hat jemand auch aktuelle Erfahrungen mit dem uniklinikum essen?


    Danke schon mal 🙂

  • Guten Morgen Rosalina und sei herzlich begrüßt hier bei uns im Forum Blasenkrebs. Das Forum würde gegründet von Betroffenen und deren Angehörigen. Keine Ärzte oder medizinische Experten. Die gesammelten Erfahrungen von mehr als dreitausend Mitgliedern und die gültigen Leitlinien bestimmen unser Handeln in Bezug auf die erbetenen Ratgelungen.


    Wie Du schreibst gibt es bereits eine Tumorklassifizierung in Form eines oberflächlichen Tumor pTa, Highlight Grade. Die geschilderte Biopsie kann ja nur eine TUR B (transurethale Resektion Blase) gewesen sein. Halt ein anderes Wort für die Entnahme der Proben zur pathologischen Befundung. Numehr steht eine Nachresektion auf dem Plan? Wann wurde denn die Probe entnommen welche den von Dir beschriebenen Befund ergeben hat? Es kann durchaus möglich sein, dass eine Nachresektion für notwendig gehalten wird. Diese kann aber in jedem KH mit urologischer Abteilung durchgeführt werden und die Proben an die Pathologie gegeben werden.


    Ein Tumor wie von Dir beschrieben ist nicht automatisch damit verknüpft eine größere OP ins Auge zu nehmen. Eher kommt hier die Instillationstherapie zum Tragen um zunächst organerhaltend zu therapieren.


    Lies Dich ein in den Foren und habe keine Scheu Fragen die Dir auf der Seele brennen zu stellen.


    Gruß wolfgangm

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Hallo Wolfgangm,


    Vielen Dank für die Antwort.

    Bei dem bisherigen Eingriff handelte es sich nicht um eine Tur-B.

    Es war eigentlich eine normale ambulante blasenspiegelung bei einem Urologen geplant wegen "Reizblase". Das hat ca. 20 Minuten gedauert. Während der Spiegelung wurde eine Anomalie entdeckt, und dann hat die Urologin entschieden, eine kleine Probe zu entnehmen welche eingeschickt wurde.

    Und daher haben wir nun diese "vorläufige" Diagnose.

  • Liebe Rosalina ,


    das ist ein eher ungewöhnliches Vorgehen, das der Urologe hier gewählt hat. Bei einem Tumor der Harnblase entnimmt man in aller Regel keine Probe, auch wenn der Tumor gutartig sein könnte (was ohnehin unwahrscheinlich ist). Grund ist der, dass man bei jeder Wucherung sowieso eine TUR-B veranlasst und in dieser der Tumor vollständig (soweit er nicht zu tief wächst) entfernt werden kann. Eine Probe ist an sich ein unnötiges Risiko. Es ist nun aber wie es ist, von daher ist der nächste Schritt eine TUR-B. Übrigens wird erst dann entschieden werden können, wie groß die Eindringtiefe ist. Das ein pTa vorliegt, steht noch nicht fest. Der Pathologe konnte ja nur das Material beurteilen, das er hat und da es vom oberflächlichen Teil des Tumors stammt, hat er "An diesem Material pTa" geschrieben.


    Nächster Schritt ist also nun die TUR-B. Zu den Kliniken in der Nähe von Dortmund melden sich bestimmt noch Mitglieder hier, da kann ich leider wenig beitragen. Lass Dir aber gesagt sein, dass die TUR-B ein Standardeingriff ist, den jede urologische Abteilung eines Krankenhauses anbietet und der auch nicht kompliziert ist. Sollte es, was wir nicht hoffen, nötig sein, die Blase zu entfernen, wäre die Wahl der passenden Klinik dann viel wichtiger.


    Ich drücke die Daumen, dass die TUR-B gut verläuft und ein möglichst gutes Ergebnis für Euch herauskommt. Besprecht am besten vor dem Eingriff, dass dieser unter Hexvix gemacht werden soll (gerade bei high grade droht auch ein CIS, das sonst schwer zu entdecken ist) und anschließend eine Spülung mit Mitomycin C gemacht wird (bei Kassenpatienten wird hier bisweilen an der falschen Stelle gespart).


    Alles Gute!

    JoFo76

    pTa G1 - inzwischen sind 8 Jahre ohne Rezidiv verstrichen :)

  • Ob es nun "Harnblasen - PE, kalte PE, Biopsie oder TUR B " benannt ist letztlich sekundär. Es gibt eine Probe und wie angegeben einen Befund. Jetzt stellt sich nur die Frage der zeitlichen Distanz zwischen der durchgeführten und der geplanten Maßnahme. Es sollte schon ausreichend Zeit dazwischen liegen um der Blase die Chance lassen komplett abzuheilen. Auch die Frage nach der PDD (PhotoDynamischerDiagnostik) und der Mitomycin Frühinstillation gilt es zu stellen. Einerseits durch die PDD das auffällige Gewebe deutlicher sichtbar zu machen und die Frühinstillation eben um ggfs freigesetzte Tumorzellen direkt zu bekämpfen.


    Gruß wolfgangm

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


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