Papa, 94 Jahre, mit aktueller Diagnose Blasenkrebs

  • Guten Tag an alle, mein 94-jähriger Vater (geistig und körperlich bis auf „kleine“ Alterswehwehchen noch fit, versorgt sich in seiner Seniorenwohnung noch weitgehend alleine) hat nach einer wegen Blutungen durchgeführten TUR-Blase die Diagnose „Muskelinvasiver Blasentumor“ erhalten. Ein jetzt durchgeführtes CT hat ergeben, dass blasennahe Lymphknoten und wohl auch der rechte Ureter infiltriert sind. Termin für Arztgespräch steht noch aus. Mein Vater sagt allerdings, dass er keine große OP mehr mit Entfernung der Blase und allen Begleiterscheinungen machen möchte. Zur Überlebensrate ohne OP kann wohl konkret nichts gesagt werden. Gibt es hier jemanden, der/die selbst oder Angehörige schon ein höheres Alters haben und nicht operiert wurden und über den Verlauf der Erkrankung berichten können / wollen?

  • Hallo Vero55 und sei herzlich begrüßt im Forum Blasenkrebs. Nie eine erstrebenswerte Begrüßung aber manchmal schwer vermeidbar.


    Nun sind wir hier keine Ärzte sondern durchweg Betroffene und Angehörige von Betroffenen. Die gesammelten Berichte sind häufig geeignet, eine hilfreiche Begleitung in der Phase der Erkrankung an Blasenkrebs zu sein.


    Muskelinvasiver Blasenkrebs mit 94 Jahren und dem nachvollziehbaren Wunsch nicht mehr eine so große Operation zu haben ist eine schwierige Kombination. Ohne den genauen Befund zu kennen sieht es hier nach einer palliativen Variante aus. Ohne medizinische Hilfe und Begleitung wird es nicht gehen weil es ansonsten eine blutige und schmerzhafte Phase wäre die Dein Vater ertragen müsste. An dieser Stelle kann ich nur empfehlen, gemeinsam mit dem behandelnden Arzt zeitnahe ein SAPV Team zu kontaktieren. Wie gesagt, das aktuelle Tumorstadium ist unbekannt und auch wenn im hohen Alter die Zellteilung wesentlich langsamer verläuft wird es ohne begleitende Hilfe ein unwürdiger Weg sein.


    Es tut mir leid, keine hilfreiche Nachricht geben zu können aber der Wunsch der Patienten ist zu respektieren



    Gruß wolfgangm

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Hallo Vero55 , ich bin leider in der gleichen Situation. Auch mein Vater (89) hat einen muskelinvasiven Blasentumor und kann/möchte keine Zystektomie durchführen lassen. Er hat kommende Woche die zweite TUR-B. Wie es danach weitergeht, muss mit den Ärzten besprochen werden, gegenwärtig lässt sich noch nichts sagen. Das CT war bei ihm ohne Befund.

    LG

    Claudia

    Zystektomie 22.3.21. pT3b pN2 (4/23) L1 V0 Pn0 R0 G3.4 ZyklenCis/Gem. Zufriedenes Beuteltier.

  • Vero55

    auch ich begrüße dich herzlich.

    Das ist leider eine schlimme Situation in der sich dein Vater und du befinden. Helfen, wo Hilfe recht schwierig ist, ist eine große Belastung.

    Der Vater wird Angst haben, Angst vor einer Operation und Angst davor was wird, wenn nicht operiert wird.

    Zur Überlebenschance ist tatsächlich nichts zu sagen, da es bestimmt recht unterschiedliche Gründe und Situationen gibt.

    Vorerkrankungen und evtl. auch begonnene Behandlungen, müßten verglichen werden.

    Denke, wir sollten gemeinsam das Arztgespräch abwarten, sowie den Befund des Pathologen kennen.


    Bitte teil uns beides mit, dann können wir gemeinsam schauen, was für den Vater machbar wäre.


    Alles Gute dir und dem Papa, Gruß Ricka

  • Vero55 , auch ich habe Papa, 92 Jahre, seit Freitag im Krankenhaus, ich lese bei dir mit....Er ist seit Freitag mit Blutungen im Krankenhaus, kannst du bei mir nachlesen...am Montag wird erst reingeschaut und ich zittere schon sehr was dabei rauskommt....Im allerbesten Fall ist es nur eine Entzündung, im anderen Fall kann es wie bei euch sein....

    pTaG2 Urothel-Ca der Blase multifokal

  • Danke an alle, die bisher geantwortet haben. <3


    Mein Vater lässt sich nicht anmerken, ob und wie nahe ihm die Diagnose geht. Seine größte Sorge ist eher, dass er evtl. nun vor seiner Frau gehen muss. Ja, ich habe auch noch eine 90-jährige Mutter, die nach einem Schlaganfall vor 1 ½ Jahren im Pflegeheim lebt. Mein Vater ist deswegen im hohen Alter aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen und konnte eine kleine Seniorenwohnung in Sichtweite des Pflegeheimes (und auch in absoluter Nähe zu mir) beziehen. So kann er jederzeit seine Frau besuchen und wenn sie nicht gut „drauf“ ist auch nach 10 Minuten wieder in seine Wohnung gehen.


    Sein Hausarzt hat ihm angeboten, mit ihm über die Krebserkrankung zu sprechen. Normalerweise will er mich bei den Arztgesprächen dabeihaben. Ich werde ihn mit dem Hausarzt aber alleine reden lassen, weil ich den Eindruck habe, dass er mir gegenüber stark sein will um mich nicht zu sehr zu belasten. Vielleicht spricht er dann mit seinem vertrauten Arzt über seine Ängste. Ich melde mich wieder, wenn es urologischerseits neue Erkenntnisse gibt.


    Ich habe zwei Anhänge mit den uns vorliegenden Befunden angehängt.


    Viele Grüße

    Veronika

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