Hallo ,
nachdem ich seit länger stille Leserin war und das Forum einfach super gelungen und informativ finde habe ich mich entschieden euch an unsere Geschichte teilhaben zu lassen. Vorab möchte ich mich für die vielen Fehlern entschuldigen, da deutsch nicht meine Muttersprache ist.
Mein Mann ist der Betroffene und jetzt sind es 6 Monate her , seitdem wir die Diagnose erhalten haben.
Nichts ahnend hat mein Mann Anfang März Checks Up gemacht. Das macht er jährlich. Einfach ein Kontrolltermin.
PSA Test usw. Dabei sagte der Urologe wir machen mal einen Ultraschall der Blase, das kostet aber 30 Euro.
Tja , jetzt im Nachhinein natürlich sehr gut, dass der Arzt so gewissenhaft war. Nur in dem Moment sagte der Urologe das er was sieht , was dort nicht hingehört. Bis dato hatte er keinerlei Symptomatik . Gleich zwei Wochen später folgte die Blasenspiegelung und da kam raus was wir nie gedacht hatten.
PT2a ; G3 neuroendokriner Tumor
Mein Mann ist 48 im Januar geworden , sehr sehr sportlich , nicht Raucher.
Es kann sich jeder denken wie wir uns gefühlt haben. Wünsche ich niemanden. 30 Jahre zusammen , zwei Kinder , da denkt man ....so das war es !!!! Grausam. Soviel wie wir geweint haben .....
durch Bekannte ( Vitamin B ) wurde er zwei Wochen später in München vom Chefarzt operiert. Der Arzt sagte wortwörtlich: wollen Sie leben ???? Dann muss die Blase raus. Wenn Sie eine andere Alternative möchten, dann sind sie hier in der Klinik falsch.
Also wurde ihm eine Neoblase eingesetzt.
Alles ging super , leider waren vom 20 Lymphknoten 2 befallen. ...einer mit 2mm und der andere mit 5 mm. Sonst war aber alles gut.
Der Tumor konnte im ganzen entfernt werden vO; N0 usw. CT vorher war nichts keine Metastasen und da haben wir begonnen zu kämpfen.
Nach drei Wochen wurde er entlassen mit eine neue Blase.
Alles schien gut aber...... mein Mann nimmt alles mit was man mitnehmen kann
D. H. Drei Tage später wurde er wieder im Krankenhaus eingeliefert , da die neue Blase ein zu hoher Restharn aufwies. Mein Mann konnte nicht richtig alles entleeren. Und leider stieg der Urin hoch zu den Nieren. Die Folge waren Nieren Sepsis. Also Antibiotika , DK , Spüllung der Blase ( da kam noch sehr viel Schleim ) usw.
Leider wurde ihm nicht gesagt , dass man die neue Blase spülen muss , weil gerade am Anfang noch sehr viel Schleim produziert wird.
Das Prozedere Krankenhaus rein und raus wegen Sepsis hat er noch 2 mal mitgemacht.
Also insgesamt 3 mal.
Dann kam ein Arzt auf die Idee den DK drin zu lassen bis nach der Chemo und Langzeitantibiotika ( Nitrofurantin ) um meinem Mann und den Nieren die nötige Ruhe zu geben damit sich beide erholen.
Im Krankenhaus wurde ein CT gemacht - ohne Befund
Und siehe da , es ging vorwärts.
Er konnte die adjuvante Chemo machen ( die ersten zwei Zyklen gingen noch irgendwie ) bei der dritten und vierten , es war schlimm. Trotz Tabletten gegen Übelkeit , hat er sich sooooo oft übergeben das wir nicht zählen konnten. Aber auch das ging vorbei und mit DK ging es auch. So konnte er nachts schlafen und musste nicht alle 2-3 Std raus.
Haare fielen aus. Aber wir dachten einfach nur leben.
Sprung zum heutigen Zustand:
CT 4 Wochen nach der Chemo - immer noch alles super. Der Onkologe sagte ja das er zwar nicht denkt das was zurückkommt, er hat die Chemo als Prophylaxe gemacht falls sich eine mikrozelle verirrt haben sollte
Wir glauben und hoffen !!!!!
So jetzt zum Gesundheitszustand: für alle hier im Forum die denken mit Neoblase ist das Leben vorbei. Nein nein
Meinem Mann geht es richtig richtig gut.
Er war und ist immer noch sehr sehr sportlich. Täglich macht er Sport. Läuft 11 km 2 mal die Woche , plus 3 mal die Woche kraftsport usw. er ist komplett kontinent. Er verliert keinen einzigen Tropfen. Weder beim Joggen, noch beim plötzliche Bewegungen noch nachts. Er hat sehr hart dafür aber trainiert. Und es lohnt sich. An alle die hier in Forum Angst haben. Wir hatten auch so großen Angst. Mein Mann sagt , das die neue Blase besser funktioniert als die „alte“
Er geht auch nicht nach der Zeit auf die Toilette. Sondern er verspürt einen Druck auf dem Bauch und dann weiß er , dass er muss. Er muss sich auch nicht mehr selbstkathetiriesieren. Weil er kaum Restharn hat. Nieren haben sich komplett erholt.
Ihm geht es richtig richtig gut.
Seit zwei Wochen bin ich in psychologischer Betreuung, weil ich glaube schon dass man so eine „Geschichte „ verarbeiten muss.
Herzliche Grüße
Ellie