Hallo dego60,
Dein Darm war vor der OP total leer, Du hast auf der Intensiv nichts zu Essen bekommen. Der Darm ist sensibel und noch ist Dein Zustand "normal".
Lass Dir auf der Station keinen Druck machen wegen der täglichen "Erfolgsmeldung" aus dem stillen Örtchen. Und Vorsicht mit en Abführmitteln, je mehr Du davon nimmst, umso schlimmer werden die Bauchschmerzen.
Deine Schilderungen erinnern mich sehr an meine Zystektomie. Die Angst vor einer Darmlähmung oder einem Verschluss hat mich ständig begleitet so das ich auch weniger gegessen habe was natürlich völlig falsch war. In den 21 Tagen Klinikaufenthalt habe ich zwei nasse Kleckse fabriziert und war in Panik. Ich bin den zweiten Tag nach Entlassung wieder in die Klinik und habe mir einen Einlauf verpassen lassen. Das war bei mir totales Kopfkino und hat sich erst in der Reha bei mir gebessert.
Ich denke Dir geht es ebenso. Tu nichts erzwingen, lass es kommen, sei aber trotzdem Wachsam.
Du kannst Dir ja meine Geschichte mal durchlesen, eventuell findest du dich dort wieder-
Gruß Balu
Hallo dego60,
erstmal Glückwunsch zur erfolgreichen OP.
Bei Deinem Darm sehe ich 1:1 Parallelen zu mir. Letzten Oktober.
Ich war 7 Tage auf der ITS und außer Blubbern und hier und da ein Geräusch ging darmmässig gar nichts. Die mit den Medikamenten verabreichten Abführmittel haben nix bewirkt, außer leichte Panik im Kopf, weil so nix gehen wollte.
Am Tag 6 hat mich dann eine Schwester erlöst mit 2 Zäpfchen. Nach 2h war dank Bettpfanne mein Darm leer und ich glücklich.
Das hatte allerdings noch nicht gereicht. Auf Normalstation wieder das gleiche Bild, nix wollte. Ich bekam dann schon 4 Packungen von dem Pulver (Name mir gerade entfallen), aber nix ging. Der Darm wollte, konnte aber nicht, weil der Stuhl fest wurde und nicht durch passte. Das ging 6 Tage so. Auf mein Bitten bekam ich dann 2 Milax 1.0 und hatte Erfolg. War zwar ein ganz schöner Kampf und Krampf, aber am Ende Darm leer.
Ab da habe ich alle Mittelchen abgesetzt, die „von oben“ kamen und mir eine Milax Packung mitbringen lassen und regelmäßig eingesetzt wenn ich das Gefühl hatte, der Darm will, kann aber vielleicht nicht.
Und seither war das Thema im Kopf bei mir raus.
Ich habe auch nur noch 4 Milax Zäpfchen zur Unterstützung gebraucht, den Rest hat mein neuer Darm dann alleine hinbekommen. 
Hallo Detlef,
vorab meine besten Genesungswünsche nach Dresden.
Wie so oft sind gesundheitliche Probleme sehr individuell, so auch in deinem Fall.
Allein die Tatsache, dass sich über 160 verschiedenartige winzige Darmbakterienarten im Darm befinden, die bei jedem unterschiedlich zusammengesetzt sind, macht dies deutlich. Treten Veränderungen ein, reagieren die über 100 Billionen Bakterien (2Kg) explosionsartig. Hinzu kommt, dass bei Schmerzmitteln die Peristaltik passiv wird, der Verdauungsbrei im Dickdarm verharrt und trocknet. Das kann zu Kotsteinen führen, die sich u.U. zu Ballen zusammenfügen, vorrangig bei vorhandenen Divertikeln.
Mein eindringlicher Rat: Keinesfalls beim Stuhlgang heftig pressen!
…brachte 6 Tage nach OP wegen Ungeduld 2 Wochen Intensivbehandlung anno 1996…
Manchmal lassen sich die Kotsteine ertasten bzw. im Ultraschall erkennen.
Falls du Behandlung von einer Physiotherapeutin bekommst, solltest du sie fragen, ob eine sanfte Colonmassage möglich wäre, allerdings nur nach Rücksprache mit den behandelnden Ärzten.
Ein allgemeines natürliches nebenwirkungsfreies Hausmittel wäre ein Glas lauwarmes mit etwas Salz nüchtern zu trinken.
Damit der Stuhl weich und gleitfähig wird, sollte man tgl. 30 Ballaststoffe verzehren. Wie allgemein bekannt, sind in jeweils 100 Gramm Flohsamenschalen bis 85 Gramm Ballast. enthalten, in Weizenkleie 45 gr., in Leinensamen ca. 40 gr., in Trockenobst 14 bis 19 gr.
Bei akuten Problemen hat sich ein Einlauf (Irrigation) mit erwärmtem Wasser und Ballonkatheder praktisch bewährt.
Grüße vom Hasen
Hallo dego60 ,
aufrechtes Sitzen ohne die von Dir genannten Beschwerden hat bei mir relativ lange gedauert bis das wieder ging.
Das normale aufrechte Sitzen drückt ordentlich auf die grosse innere Wunde.
Deswegen soll auch mit dem Fahrrad fahren gewartet werden (4 Monate sagte man mir) und dort auch ein Sattel verwendet werden, der keinen Druck mittig ausübt.
VG Alpinator