Hallo zusammen und Grüße aus Österreich,
bei mir wurde im Januar 2022 ein kleiner Blasentumor festgestellt. Mir wurde vom Urologen gesagt, dass ich mir keine großen Sorgen machen soll, es ist ein Standardeingriff (TUR). Dieser wurde Mitte Februar durchgeführt. Leider war der Blasentumor nur die Spitze des Eisbergs... in der Histologie wurde festgestellt, dass ich höchstwahrscheinlich ein Urachuskarzinom habe, das in die Blase eingewachsen ist. Das darauffolgende CT (gesamter Oberkörper inkl. Lunge) ergab einen sehr lokalen im Blasendach verwachsenen Tumor. Also wurde ich am 16.3.2022 erneut operiert. Das Blasendach, der Urachus, Lymphknoten und umliegende Gewebe wurden entfernt und natürlich der Tumor. Nach einer Woche wurde ich entlassen und nach einer (durch den entfernten Katheder bedingten) Harnwegsinfektion geht es mir mittlerweile, den Umständen entsprechend nach so einer doch großen OP recht gut. Nächste Woche möchte ich auch wieder zu arbeiten beginnen.
Mein histologischer Befund lautet: pT3b L0 V0 Pn0 N0 mit dem Zusatz "wenn cM0 Stadium III nach UICC/R0-Resektion" (was auch immer der Zusatz genau bedeutet). Alles entnommene Gewebe und die Lymphknoten waren unauffällig und tumorfrei.
Die Nachsorge besteht aus einer Blasenspiegelung alle 3 Monate (1. Termin im Juni) beim Urologen und CT alle 6 Monate, keine Chemo.
Die Operation wurde in der Klinik Favoriten (ehem. KFJ) in Wien von Prof. Madersbacher durchgeführt. Die Urologie gilt dort als ausgezeichnet. Er und auch mein Urologe sagen aber, dass es eigentlich wenig Erfahrungswerte mit dieser Tumorart gibt, weil eben so selten. Zusätzlich und auf Eigeninitiative beginne ich mit einer präventiven Misteltherapie bei Dr. Christian Kellner K Internist und Onkologie) , der mir wiederrum von einer Bekannten mit Brustkrebs empfohlen wurde.
Ich bin auf diese Seite durch googeln gestoßen und die Forumsbeiträge über das Urachuskarzinom verunsichern und beängstigen mich jetzt doch sehr. Bis jetzt war ich eigentlich vom positiven Verlauf meiner Krankheit durch die vollständige Entfernung überzeugt. Ich bin 47 Jahre, männlich und habe Familie. Eigentlich fühle ich mich noch nicht bereit mich mit einer Lebenserwartung von 5 Jahren auseinanderzusetzen....
Ich bin kein Mediziner und etwas überfordert mit den ganzen Fachausdrücken, ganz zu schweigen von der mentalen und psychischen Belastung. Deshalb
freue ich mich über jeden Erfahrungsaustausch und vor allem Tipps, ob ich auf dem richtigen Weg bin wieder ganz gesund zu werden. Gerne auch über Info ob es in AT Spezialisten etc. für dieses seltene Urachuskarzinom gibt.
Viele Grüße aus Wien
Kölli