Fragen über Fragen

  • Hallo,

    erstmal vorweg es geht nicht um mich persönlich sondern um meinen Vater.

    Der Spuk fing an mit Blut im Urin. Der Urologe sagte: Blasen Polyp, lassen sie den Mal entfernen. Inzwischen steht er vor der Entfernung der Blase und der Entscheidung neoblase oder stomalösung.

    Er selbst ist immer noch ein wenig in Schockstarre.

    Zu ihm er ist 67 steht mit beiden Beinen im Leben. Fährt mit meiner Mutter viel in den Urlaub geht spazieren. Ist immer bedacht auf " was die Leute denken"

    Zuerst tendierte er zur stomalösung, hat aber Wahnsinns Respekt vor dem Umgang hier mit und die große Angst das er damit nicht richtig 'dicht' ist.

    Jetzt tendiert er zur neoblase hat aber Respekt vor der komplizierteren OP, dem neuen erlernen des Blase entleeren, Rest Urin in der Blase und daraus resultierende Entzündungen und vor allem davor wie damit umgegangen wird wenn man mal nicht mehr so fit ist.

    Meine große Angst ist das er wenn er das Gefühl hat er ist nicht dicht nicht mehr vor die Tür geht und quasi aufgibt.

    Also her mit Erfahrungsberichten, haben die neoblasen tatsächlich ständig Entzündungen. Wie ging es euch nach den OP s. Wie kompliziert ist der Umgang mit beiden Lösungen nach einer Eingewöhnungszeit wirklich.

    Vielen Dank im voraus

  • Hallo andrroeh

    Ich begrüße dich im allerbesten deutschprachigen Blasenforum. Hier beraten dich Betroffene und ihre Angehörigen keine Ärzte.

    Nun mit mal her mit den Erfahrungsberichten, das geht nicht so schnell.

    Du kannst ja in den Unterforen, Stoma und Neoblase Männer lesen.

    Du hast hinterlegt Alter 98 Jahre, lustig ? Das ist kein Scherzforum, es hat schon einen Grund, warum wir das Alter abfragen. Dabei spielt es keine Rolle ob 70 oder 67, aber schon bei 98.

    Auch der Wohnort ist nicht uninteressant,wenn es um den Rat einer Klinik geht.


    Um dir zu raten müssen wir wissen, was bei deinem Vater bereits gemacht wurde. TUR B ? Diagnose ? evtl. neoadjuvante Chemotherapie, Röntgen, bzw. CT.

    Erst dann kann man sachlich und mit Begründung gut raten. Alles andere ist aus dem Kaffeesatz lesen.

    Mal vorweg, mit allen Ableitungen hat man normalerweise eine gute Chance und einen zufriedenen Lebensabend. Garantien gibt's keine.

    Mein Mann war 69 hat ein Stoma und lebt gut. Wir fahren jährlich öfter in Urlaub, gehen aus, Theater, Kino usw. Im Alter ist die Stomalösung vielleicht tatsächlich leichter zu händeln.


    Nun lese dich mit dem Vater durch die Berichte und stell deine Fragen, so du welche hast.


    Liebe Grüße Ricka

  • Liebe andrroeh , erst einmal herzlich Willkommen hier im Forum, auch wenn du es dir wohl lieber erspart hättest. Du findest hier sehr viele Erfahrungsberichte zum Stoma und zur Neoblase. Ich gehöre zu den "Beuteltieren" und bin mit dieser Lösung von Tag eins an sehr gut klargekommen. Für mich ist es definitiv die unkompliziertere Lösung, da sie kein Training verlangt und man nachts durchschlafen kann. An den Beutel gewöhnt man sich sehr schnell. Es kann mal vorkommen, dass der Beutel sich löst (ist bei mir in zwei Jahren etwa fünf Mal passiert), daher sollte man immer einen Beutel zum Wechseln dabei haben. Aber eigentlich lebt man entspannt damit, fühlt sich sicher, kann Sport machen und Schwimmen wie vorher. Ich bin mit der Beutellösung sehr glücklich, aber die Entscheidung muss dein Vater natürlich selbst treffen.

    Alles Gute

    Claudia

    Zystektomie 22.3.21. pT3b pN2 (4/23) L1 V0 Pn0 R0 G3.4 ZyklenCis/Gem. Zufriedenes Beuteltier.

  • Guten Abend und herzlich willkommen bei uns im Forum Blasenkrebs. Hier haben sich Betroffene und Angehörige von Betroffenen zusammengefunden um den Austausch der Erfahrungen neben den fachmedizinischen Notwendigkeiten zu pflegen.


    Zunächst wäre es gut und hilfreich, den bisherigen Verlauf der Behandlung und die pathologische Befundung zu kennen. So kann zum Beispiel die Tumorlage im Bereich der prostatischen Harnröhre die Implantatierung einer orthotopen Neoblase ausschließen. Weiterhin spielt die Gesamtkonstitution eine Rolle auf dem ambitionierten Weg zur Rückerlangung der Kontinenz.


    Ich selbst habe eben aufgrund des Befalls der Harnröhre keine orthotope Neoblase sondern ein Urostoma bekommen. Das war vor mehr als dreizehn Jahren. Ich treibe Sport, fahre gern und viel mit dem Rad, genieße Urlaube im In- und Ausland. Mit dem Auto und dem Flieger.


    Es gibt immer Situationen die zu Leckagen führen können aber das ist sehr überschaubar. Vielleicht melden sich zeitnahe Mitglieder im Alter Deines Vaters mit den eigenen Erfahrungen zur orthotopen Neoblase.


    Gruß wolfgangm


    Den Strang habe ich verschoben ins Gäste und Begrüßungsforum weil zur Tumorzuordnung die notwendigen Anhaltspunkte fehlen.

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Upps das Alter ist im Profil ein Tippfehler. Diesen habe ich behoben. Er ist tatsächlich 67.

    Er ist kein großer Sportler aber abgesehen wieder dieser Sache Kern gesund.

    Er hatte am Montag eine ausschabung. Danach würde ihm gesagt die Blase müsse weg. Und er hatte die Wahl zwischen der neoblase oder einem Stoma. Vorangegangen ist keine Chemo. Die genauere Diagnose habe ich nicht vorliegen.


    Bisher war er in Hagen im Krankenhaus, das hat sein Urologe ihm empfohlen. Er hat sich dort gut aufgehoben gefühlt.


    Freitag habe ich ihn aus dem Krankenhaus abgeholt. Und heute wieder hingefahren. Wegen erhöhter Temperatur und Kreislaufproblemen. Scheinbar hat er sich noch nen Infekt eingehandelt.


    OP Termin ist am 4.7 bis einen Tag vorher kann er sich seine Entscheidung überlegen

  • andrroeh, in jedem Fall solltet Ihr euch den pathologischen Befund aushändigen lassen. Dieser Befund gehört Deinen Vater und nicht dem Krankenhaus. Kann hilfreich sein für eine Zweitmeinung oder der Antragstellung auf Anerkennung einer Schwerbehinderung.


    Die Entscheidung über die zukünftige Harnableitung wird Dein Vater ganz allein fällen müssen weil er allein damit leben kann und darf. Ich würde mich heute im Alter von 67Jahren für das Urostoma entscheiden weil ich es nun seit langer Zeit kenne und auch daran denke, dass im weiteren Leben weitere Muskeln an Kraft verlieren und selbst im Falle des pflegebedarfs wird es sich damit recht gut regeln lassen.


    Gruß wolfgangm

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

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