Blasenkrebs PTis grad2 mit Cis

    Hallo ich bin neu hier und es geht um meinen Vater 81 Jahre. Hatte 2 Turb und soll jetzt eigentlich eine radikale Zystektomie bekommen, da er aber so viele Vorerkrankungen hat (chronische lymphatische Leukämie/Niereninsuffienz Grad 4/ Vorhofflimmern) wird zu einer BCG Behandlung geraten. Was mich stutzig macht, ist dass in dem Befund vom KH steht:" granulomatöse Entzündung nach Art einer BCGitis mit kleinen Parenchymnekrosen in der Nachbarschaft. "

    Das heisst doch sie haben schon einmal BCG angewandt und er hat eine Entzündung entwickelt. Da ist es doch nicht ratsam eine ganze Therapie zu machen, zumal das Immunsystem eh geschwächt ist.Und ob er die lange OP der Zystektomie übersteht ist ja auch ein Risiko. Wie lange wird er noch leben, wenn er gar nichts macht?

    Wir sind mit der Entscheidung überfordert.

    Mfg

    Sonnenblume68

    Guten Morgen und sei herzlich begrüßt im Forum Blasenkrebs. Wir sind uns sehr bewusst, dass ein Jeder sich diese Begrüßung gern erspart hätte aber zumeist stehen die Fakten dagegen. Direkt vorab, wir sind hier ausschließlich Betroffene und Angehörige von Betroffenen; keine Ärzte, keine medizinischen Fachleute. Die von mehr als dreitausend Mitgliedern gesammelten Berichte und Erfahrungen bilden den Grundstock unserer Inforamtionen von Betroffenen für Betroffene.


    Also, ein CIS ist immer eine G3 Klassifizierung und hochaggressiv mit der starken Neigung zur Rezidivbildung. Eine bereits zuvor durchgführte BCG Therapie ist unbedingt durch euch zu klären weil ein BCG Versagen eindeutig die radikale Zystoprostatektomie erfordert. In häufiger Anzahl zeigt die BCG Therapie heftige Nebenwirkungen und vielleicht kann Dein Vater etwas dazu sagen.


    Selbst im Alter von 81 Jahren und bei bestehenden Nebenerkrankungen würde ich dringend zur Zystektomie raten weil diese eine Perspektive auf eine durchaus lebenswerte Zeit bietet während ich das "Nichtstun" hier nicht beschreiben mag. Es nimmt unerträgliche Züge an für den Patienten in erster Linie aber auch begleitende Angehörige erleiden Höllenqualen. Also bitte, alles daran setzen den Krebs rauszuwerfen und bestenfalls mit einem urologischen Stoma noch den Herbst den Lebens genießen.


    Gruß, wolfgangm

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

    Liebe Sonnenblume68 ,

    kann gerade nur kurz: im Befund heißt es „nach Art einer BCGitis“ - bedeutet NICHT, dass er schonmsl BCG bekommen hat, sondern dass eine Entzündung drin ist, die so aussieht als ob…

    Lieben Gruß Barbara

    Berliner (netzgestützte) Neoblase seit 4.9.2015 wegen BCG resistentem CIS, entdeckt 2014 durch NMP22 (IGEL beim Gyn)

    "Alles hat einen Zweck, selbst wenn es uns nur an das erinnert, was wir nicht tun sollten." Catherine Ryan Hyde

    Liebe Sonnenblume68

    Auch ich möchte dich herzlich begrüßen. Da ist ist die Sorge um den Vater groß, nur raus sollte die Blase.

    Es gibt heute sehr gute Altersmediziner in eurer Gegend wäre das:

    Altersmedizin am Westpfalz-Klinikum - Kaiserslautern, die haben auch eine Urologie.

    Unschöne Begleiterkrankungen sind im Alter nun mal da. Trotzdem muß man reagieren.Ich pers. würde meinem Vater falls doch noch möglich keine BCG Therapie zumuten. Dann lieber gleich Op. Denn die Therapie - kann -sehr unangenehm sein, gerade wenn schon Entzündungen vorhanden sind und es gibt ja keine Garantie. Aber der Vater wird immer älter und das Risiko steigt.


    Es gibt auch die Op mit einem Da Vinci Op-roboter. Diese Op-methode wird heute gängig in allen größeren Kliniken angewandt.

    Einfach ansprechen.

    So nun hoffe ich, es gibt einen Weg. Wenn du Fragen hast stell sie ungeniert.


    Liebe Grüße, Ricka