Hallo an Alle,
ich bin Claudia und 59 Jahre alt und bin froh, dieses Forum gefunden zu haben, da ich drei Tage vor der TUR-Nachresektion langsam in Panik gerate.
Ich erzähle mal kurz: Nach circa 1,5 Jahre andauernden Beschwerden, die zunächst durch Allgemeinarzt und anschließend durch Gynäkologin als Blasenentzündung behandelt wurden, erbrachte Urinzytologie beim Urologen Nachweis von high-grade Urothelkarzinomzellen. Bei Zystoskopie am 22.05. wurde Blasentumor gefunden (ca. daumennagelgroß lt. Urologe). Damit hatte ich null gerechnet, da die letzten beiden Jahre bei der Gynäkologin jeweils ein Blasentumortest mit negativem Ergebnis erfolgte.
Am 06.06. dann photodynamisch gestützte TUR im Klinikum Rechts der Isar (RDI) - Diagnose: Nicht muskelinvasives Urothelkarzinom pT1, pTis, high grade, G3, cN0, cM0.
Kritischer Befundbericht (den ich leider nicht genau zuordnen kann, da er zwei Punkte enthält):
1. Blasenwandanteile mit erfasster Muskulatur mit Fragmenten eines urothelialen Carcinoma in situ, exophytisch papillären Urothelkarzinoms mit Verdacht einer beginnenden Stromainvasion.
2. Blasenwandanteile mit erfasster Muskulatur mit weiteren Anteilen des urothelialen Carcinoma in situ, high-grade sowie hier Übergang in ein invasives Urothelkarzinom mindestens mit Infiltration des suburothelialen Bindegewebes.
Der Urologe (Privatpraxis), bei dem ich gelandet bin, weil mein Bruder dort ist, scheint fachlich sehr gut zu sein und arbeitet eng mit der Urologie im RDI zusammen, aber leider ist er sehr wortkarg (zumindest bei mir, obwohl er supergute Bewertungen auch hinsichtlich Empathie etc. hat). Seine Aussage vor der ersten TUR war: Ich gehe davon aus, dass Ihre Beschwerden nach der OP verschwunden sein werden und entweder nur regelmäßige Kontrolltermine oder, falls nötig, Spülungen der Blase übrig bleiben, damit keine weiteren Krebszellen auftreten.
TUR-Nachresektion findet in drei Tagen am 13.07. statt.
Gibt es Eurerseits positive/negative Erfahrungen in einer ähnlichen Situation wie meiner, d.h. konnte die Blase erhalten bleiben oder muss ich mich realistischerweise schon gedanklich von meiner Blase verabschieden und auf eine Neoblase o.ä. einstellen? Vielleicht ist das aber auch so individuell, dass meine Frage dumm ist?
Ich hoffe, ich habe jetzt nicht zu viel geschrieben für eine kurze Vorstellung.
Vielen Dank und viele Grüße
Claudia