Urostoma oder Neoblase?

Hallo Sannabl , ich tue mich immer schwer mit der Empfehlung zu einer Ableitungsvariante. Ich habe zwar nie einen Triathlon absolviert aber immer irgendwie Sport betrieben. Joggen irgendwann nicht mehr als es Probleme mit den Knien gab. Ersatzweise bin ich auf's Mountainbike gestiegen und in Anbetracht des fortschreitenden Alters auf dem Trekkingbike gelandet. Fitnessstudio dreimal in der Woche und Reisen im Inland sowie mit dem Flieger in fernere Regionen.

Lies Dich bitte ein in den unten stehenden Foren "Urostoma" und "Neoblase Frauen ". Entscheiden wirst Du es letztlich ganz allein weil nur Du allein damit leben kannst, darfst und wirst.

Gruß wolfgangm

Liebe Sannabl , erst einmal herzlich willkommen hier im Forum, auch wenn du es dir sicher gerne erspart hättest. Du kannst hier mit vielen Menschen in Kontakt kommen, die leider auch an Blasenkrebs erkrankt sind. Wir sind keine Ärzte, daher können wir keinen medizinischen Rat geben, sondern nur unsere eigenen Erfahrungen teilen. Ich bin seit März 2021 ein "Beuteltier", habe also ein Urostoma. Ich komme damit prima zurecht, Sport ist kein Problem, außer wenn es darum geht, schwere Gewichte zu heben. Das sollte man wegen der Bauch-OP vermeiden. Joggen ist kein Problem. Es gibt spezielle Bandagen, in denen man den Beutel befestigen kann, so dass er fest am Körper anliegt. Ich trage immer so eine Bandage unter der Kleidung, und man merkt vom Beutel nichts. Der Vorteil der Neoblase ist meiner Meinung nach nur ästhetischer Natur, ansonsten ist das Urostoma problemloser, und man kann nachts durchschlafen. Ich habe mich freiwillig für das Urostoma entschieden und würde es auch wieder tun. Du bist noch sehr jung, daher könnte der ästhetische Aspekt für dich eine größere Rolle spielen, und du solltest es dir in Ruhe überlegen, was für dich die beste Lösung ist. Ich kann nur von meiner eigenen Erfahrung mit dem Urostoma sprechen, die durchweg positiv ist. Sport, Schwimmen und Bewegung sind kein Problem. Du wirst aber sicher noch weitere Antworten bekommen, auch von Neoblasenträgerinnen, und dir dann ein gutes Gesamtbild machen können.

Dir alles Gute!

Claudia

Grüß Dich Sannabl ,

wie generell im Leben gibt es zu allem ZWEI Seiten. Ob also Neoblase oder Urostoma gewählt wird, hängt von so vielen und vor allem individuellen Voraussetzungen ab. Ganz vorne steht da die Art des Krebs und dessen Ausbreitung. Mir hatte mein Arzt gesagt, dass ich zu jung für ein Urostoma sei (ich war 59). Und ich denke, das bist Du erst recht mit Deinen 40 Jahren.

Kurz zu meinen eigenen Erfahrungen: Ich bekam nach der Diagnose CIS eine Neoblase, war 14 Tage im Krankenhaus und hatte anschließend 3 Wochen Reha. Ich erlangte dort meine Kontinenz zurück, tagsüber. Für die Nacht etwas später. Heute, 2 1/2 Jahre nach der OP, mache ich alles wieder wie vor dem Eingriff. Ich hatte mit allem sehr viel Glück.

Frage bitte hier im Forum alles, was Dir wichtig ist.

Alles Gute für Deinen Weg.

Gruß Getuli

Liebe Getuli , das Argument "zu jung für ein Urostoma" taucht oft auf, und es ärgert mich immer ein wenig. Ich war 57 als ich mich dafür entschieden habe, und ich kann heute als Urostomaträgerin nicht nachvollziehen, warum das als "zu jung" gelten soll. Ich habe eine tolle Lebensqualität, arbeite und führe ein aktives Leben. Oft wird das Urostoma, auch von Ärzten, mit "alt und gebrechlich" in Zusammenhang gebracht, aber in diese Schublade gehört es nicht. Der ästhetische Aspekt - ok, das ist ein wichtiger Punkt, den man bedenken sollte, gerade in jüngerem Alter. Wenn man aber damit leben kann, ist das Urostoma in jedem Alter eine tolle und unkomplizierte Lösung. Meine Urologin hat es einmal als "smarte Lösung" bezeichnet.

Liebe Grüße

Claudia