Hallo liebe Forumsteilnehmer,
ich möchte mich kurz vorstellen da ich schon eine Weile stiller Mitleser bin.
Ich bin 62 Jahre verheiratet, 2 erwachsene Kinder und selbständig seid
1996 als Installateur und Heizungsbauer.
Mein Krankheitsverlauf stellt sich folgendermaßen dar:
Zweimalige Behandlung des Hausarztes auf Blasenentzündung mit Antibiotika
31.08.2023 MRT Abdomen – Verdacht auf Harnblasenkarzinom
19.09.2023 akute Harnverhaltung - Makrohämaturie
21.09.2023 bipolare TUR-B im Klinikum Görlitz mit Installation Mitomycin
Harnblasentumor, Histologisch pT3a pN0 (0/42) cM0 L0 V0 Pn0 R0 G2-3
25.10.2023 erweiterte bilaterale pelvine Lymphknotenektomie, radikale Zystektomie und Anlage einer Ileum Neoblase im Klinikum Görlitz
Die Operation wurde im offenen Verfahren von Dr. Novotny durchgeführt.
Schnellschnittdurchsage nach der OP - Tumorfrei
Nach einer Woche Intensivstation ging es endlich auf die Normalstation.
Die fünfstündige Operation ist gut verlaufen und es wurde aus 45cm Dünndarm eine Neoblase gefertigt.
Beim Setzen der PDA hatte der Anästhesist vier Versuche, leider war nur eine Seite Schmerzfrei gestellt. Mit der Schmerzpumpe konnte das aber kompensiert werden.
Stuhlgang hatte sich recht schnell normalisiert. Mit dem Essen und Trinken klappte es dann auch recht gut.
05.11. Entlassung aus dem KH mit Katheter nach Hause, da stellten sich dann 2 – 3 mal am Tage Verstopfungen des Katheters mit Schleim ein, die ich zuerst mit Hilfe meiner Frau und danach selbständig mit einer Salzwasserspülung lösen konnte.
14.11.2023 Entfernung des Katheters im Klinikum Görlitz
15.11.2023 – 06.12.2023 Reha in der Vogtlandklinik Bad Elster
Die Reha würde ich dort leider nicht mehr durchführen. Das Gebäude und die Zimmer sind schon ganz schön in die Jahre gekommen. Die Therapiepläne sind nicht optimal auf den Patienten mit Neoblase abgestimmt. Das Gebäude hat 9 Obergeschosse und 3
Untergeschosse die Anwendungen sind in den 3 Untergeschossen und die Schwestern und Arztbereiche teilweise in den Obergeschossen recht unübersichtlich verteilt.
Man braucht da schon mal ein paar Tage, um sich zurecht zu finden. Besonders negativ empfand ich die Situation in den voll gedrängten Fahrstühlen.
Die Anwendungen waren zeitlich zu kurz hintereinandergelegt, was mit einem frisch entfernten Katheter und der daraus folgenden Inkontinenz sehr schwierig sein kann.
An meinem Aufenthalt waren in der ersten Woche 3 Patienten mit Neoblase in Behandlung danach nur noch einer. Das Neoblasentraining ist meiner Meinung nach zu kurz gekommen.
Einziger Pluspunkt der Vogtlandklinik war das gute Essen.
Mit meiner Kontinenz ist es jetzt nach 4 Monaten nach der OP so, dass ich nachts ziemlich trocken bin, aber am Tag muss ich bis zu 3-mal die Vorlage wechseln. Im Sitzen und Liegen ist alles OK, aber sobald ich aufstehe, tröpfelt es.
Mein Behinderungsgrad wurde für fünf Jahre auf 80 festgesetzt. Leider ergibt das für mich nur einen geringen Steuervorteil.
Seit Januar bin ich jetzt wieder fünf bis sechs Stunden im Büro und kurz mal auf der Baustelle ( nur organisatorisch oder zur Absprache ). Meine Rente bekomme ich leider noch nicht da ich nur bis 2003 in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt habe.
Momentan habe ich noch zwei Gesellen, einen Lehrling und meinen Sohn als Meister der das Geschäft in meiner Abwesenheit weitergeführt hat und bald übernehmen wird.
Das solls erst mal gewesen sein.
Freundliche Grüße