Zufallsbefund bei holep der Prostata

  • Hallo, ich bin neu hier in diesem Forum. Bisher war ich mal in einem für klassische Gitarristen um über die Pflege der Fingernägel zu depattieren, einem für Wohnmobilbestzer oder für Vespafahrer. Und nun das. Wer hätte es gedacht. Vor einem Jahr habe ich mich langen Zögern einer holep OP unterzogen. Das ist eine Laserverfahren zu Verkleinerung einer gutartigen Vergrösserung der Prostata .Im dem Rahmen wurde ein kleiner papilläre TU (2mm) festgesellt und gleich mii der Schlinge entfernt. TA low grade. Der Urologe "ging davon aus dass es damit erledigt sei", hat mir aber 1/4-Jähliche Kontrollen nahegelegt. Bei der 3. knapp 1 Jahr später zeigen sich 2 stecknadelgrosse Rezidive. Ein Woche später wurde einer TUR gemacht mit photodyamischer Diagnostik . Jetzt fand man 5 Stellen, die größte 5 mm. Histologisch nun z.T. TIS und T1G3. Das wies ich durch mündliche Mitteilung der den Operateur . Schriftlich liegt mir noch nichts vor. Nächste Woche läuft eine CT Abdomen mit Urographie und Thorax und in 3 Wochen einer TUR zu Nachresektion und dann BCG, in welchem Abstand weiss ich nicht. Mir ist schon klar dass hier die Zystektomie droht. Allerdings kann ich mich mit diesem Gedanken überhaupt nicht anfreunden. Leider bin ich eher in der Phase mir eine Exitstrategie zu überlegen. Ging oder geht es da jemanden ähnlich?

  • Guten Tag FreundvonJari und sei herzlich begrüßt hier bei uns im Forum Blasenkrebs. Betroffene und Angehörige von Betroffenen haben sich hier zusammengefunden um den Austausch über die Erkrankung und die Optionen der Therapie zu pflegen.


    Bei der Phase der Exitstrategie stellen sich viele Fragen. Allerdings vor dem Exit würde ich mir zunächst überlegen, ob es nicht besser wäre, sich der Herausforderung zu stellen und darum zu kämpfen auch zukünftig ein schönes Leben zu führen.


    Gruß wolfgangm

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Hallo FreundvonJari ,

    herzlich willkommen im Forum, hier antworten dir Betroffene und Angehörige.

    Ganz spontan fällt mir Pauwela ein die zur Zeit einen pT1 + Cis mit BCG therapiert. Ihr Thema findest du im Forum Installitionstherapie.

    Bei pTa lowgrad anfangs nichts zu machen und sich auf Blasenspiegelung zu beschränken war legitim. Eigentlich wird gesagt der pTa rezidiviert zwar gerne neigt aber kaum zur Progression......

    Nun hast du pT1 mit Cis eine grenzwertige Kombination. Jetzt wird nach der Nachresektion die BCG Therapie vorgeschlagen und das unter stetiger Kontrolle mit Blasenmapping. Durchaus darf man auch die Zystektomie schon ansprechen, so sagt es die Leitlinie.

    Über all diese Themen wirst du hier reichlich Information finden und auch die meisten Fragen beantwortet bekommen.

    Einzig zum neuerdings häufiger angesprochenen Thema einer Blase erhaltenen Therapie mit Radiochemotherapie ist wenig Erfahrung vorhanden und dieses wohl auch noch bei den meisten Urologen, sie wird in der Leitlinie weiterhin als Zweitlinientherapie für nicht operationsfähige oder operationswillige Patienten beschrieben.

    Lese dich in den Unterforen der verschiedenen Therapien ein.

    Stelle Fragen hier in deinem Thema damit es im Zusammenhang bleibt.

    Gruß Dirk

    19.1.21 TURB pT1G3, 60% kleinzellig

    8.2.21 TURB pTaG2

    14.4.21 Zystektomie, Blase o. Befund, k. Chemo

  • Lieber FreundvonJari ,

    ich erinnere mich noch sehr gut an diese Situation und an ähnliche Gedanken. Mich hat damals der Gedanke abgehalten, dass ich das meinen Kindern nicht antun kann.

    Heute weiß ich, dass diese Gedanken wirklich unnötig waren. Ich lebe - wie viele hier - mit meinem Urostoma genauso wie vorher. Vielleicht bewusster. Das empfinde ich als positiv.

    Ok, Städtereisen in Städte ohne öffentliche Klos sind jetzt nicht mehr so mein Ding. Aber Sport, Job, Freunde, Urlaub, Schwimmen, Sauna, Krafttraining - alles kein Problem. Und Paris, Kopenhagen, Stockholm, etc. auch nicht…Meine muskulären und orthopädischen Alterswehwehchen beeinträchtigen mich in meinem aktiven Leben definitiv eher als meine fehlende Blase und ihr Ersatz.

    Bitte schieb‘ die Exitstrategie aus Deinen Gedanken, sprich‘ mit Freunden und Familie oder hol‘ Dir Rat bei Deinen Ärzten oder einer Hilfe-Stelle. Lies‘ Dir durch, wie gut hier die meisten mit ihrem Blasenersatz klar kommen und stell‘ Dir dabei vor, dass diejenigen, die gar keine Probleme haben, hier in der Regel gar nicht erst landen… Verlier‘ nicht den Mut.

  • Ja, ich habe 2 Kinder, eine liebe Frau und einen tollen Hund (Jari). Leider habe ich noch nie vor Lebensfreude gesprüht , und zudem bin ich vom Fach-kein Urologe. Ich danke Dir dennoch sehr für die ermutigenden Worte.

  • Nur um es abzurunden FreundvonJari , nachdem ich als reltaiv junger Witwer meine neue, große Liebe gefunden hatte wurde ich vom Blasenkrebs heimgesucht. Sechs Monate nach unserer Hochzeit diese Diagnose. Ja, neben der Verfügbarkeit guter Ärzte ist eine intakte Partnerschaft das zweite tragende Element um das zu stemmen. Es geht und dies sogar sehr gut und inzwischen schon mehr als 14 Jahre lang.


    Gruß, wolfgangm

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

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