Servus aus Tirol

  • Hallo liebe Leute,


    ich bin aus Tirol und es ist vor 10 Tagen eine erste Ausschabung in meiner Blase vorgenommen worden.

    Leider war der Tumor (IDC: C67.2) groß.

    3 cm x 3 cm 1,4 cm und außerdem handelt es sich um einen sehr aggressiven blauzelligen Tumor high-grade, der sehr schnell wachsend ist. (Ki-67 bei 95%)


    Die behandelte Ärztin im KH hat mir weitere Behandlungsschritte angeboten:


    1. zuerst eine Chemo mit 4 Zyklen

    2. die Blasenentfernung mit einer Neoblase

    3. und eine Immuntherapie


    Bedauerlicherweise ist sie der Meinung, dass die Immuntherapie bereits eine palliative Therapie darstellt und ich nie geheilt werde.

    Bisher sind nur 3 Patienten in ihrem Krankenhaus, mit der gleiche Diagnose und dem demselben Tumorgrad, länger als 4 Jahre am Leben geblieben.


    Aus ihrer Sicht ist es nur eine Frage der Zeit, wenn der Tumor wieder streut.

    Die normale Pension mit 65 werde ich aus ihrer Sicht nie erreichen.


    Ich will dies kaum wahrhaben und bin beim Überlegen, ob ich mir dieses Prozedere antun soll.

    Zudem werden die Nerven zum Glied durchtrennt und ich werde impotent.


    Liebe Grüße


    Max

  • Moin blue_blue Max, zunächst begrüße ich Dich recht herzlich im Forum Blasenkrebs. Keine erstrebenswerte Begrüßung aber bei einem pT2 Tumor sehr hilfreich. Wir sind ein Zusammenschluss von Betroffenen und deren Angehörigen. also keine Ärzte .Allerdings hat Deine Urologin recht wenig Erfahrung und so gar keine empathische Ausstrahlung.


    Sei so gut und lies Dich durch Unterforen und mach Dir selbst ein Bild. Eine Zweitmeinung dürfte beim muskelinvasiven Tumor wenig Sinn machen aber für die Zeit nach der OP wäre diese Ärztin nicht meine Wahl. Übrigens, ich hatte einen pT4a und lebe auch vierzehn Jahrenach der OP recht gut und zufrieden.


    Gruß wolfgangm

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Hallo wolfgangm,


    danke für die Infos.


    Da ich mich noch nicht lange mit diesem Thema beschäftige, kennen ich mich selbst nicht besonders gut aus.

    Aber du hast recht, die Ärztin dürfte nur einige Jahre über 30 sein.


    Also bei einer Zweitmeinung wird sich nichts ändern.


    Geht das so schnell? CIS ist doch nur oberflächlich, dann 8 Monate später hat dein Tumor bereits gestreut?


    Bei so einem Menschen, wie du bist, kann man sich aufrichten.


    Gruß


    Max

  • Nein, das CIS hatte nicht gestreut sondern es war eher rückläufig durch die BCG Therapie. Allerdings war der muskelinvasive Tumor unter der Schleimhaut nicht frühzeitig erkannt und führte letztlich zum Verlust der Blase.


    Gruß wolfgangm

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Lieber Max, blue_blue ,

    leider wird immer noch viel zu wenig getan, um Ärztinnen und Ärzten empathisches und gesundheitsförderndes Verhalten gegenüber Patientinnen und Patienten beizubringen.

    Lass‘ Dich nicht verunsichern, Du wirst das schaffen! Vielleicht kannst Du Dir einen Beratungstermin in einer Münchner Spitzenkliniken privat besorgen? Dann weißt Du wenigstens, ob Du fachlich von Deiner Ärztin gut betreut bist.

    Ich drücke Dir die Daumen!

  • Hallo blue_blue ,

    blauzellig Tumore als Blasentumore wurden hier noch nie beschrieben, mich wundert das die Ärztin dann doch gleich 3 Patienten damit kennt.

    Ich habe einen kleinzelligen Neuroendokrinen Tumor, den bekommt man mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:1000 000, sodass mein Urologe ihn gar nicht kannte.

    Wenn man blauzellig googlet kommt man immer auf klein- und blauzellige Tumore welche aber eigentlich Weichteil- und Knochentumore meist im Jugendalter sind.

    Die Art wie die Ärztin dir die Erkrankung mitgeteilt hat ist wirklich wenig empathisch.

    Ich weiß nicht ob es in Tirol möglich ist, erstens würde ich den Befund einfordern und dann mich um eine Zweitmeinung an einer Uniklinik oder grossen Klinik kümmern.

    Ich hatte Ki67 100% beim Tumor der ersten TURB und ich lebe. Das man die Nerven für die Erektion einfach durchtrennt ist nicht " Stand der Technik" es wird bei einer Blasenentfernung versucht Nerven schonend zu operieren, zugegeben es klappt nicht wirklich immer.

    Wenn du den Befund hast lade ihn gerne hoch, nicht ohne vorher persönliche Daten unkenntlich zu machen.

    Gruß Dirk

    19.1.21 TURB pT1G3, 60% kleinzellig

    8.2.21 TURB pTaG2

    14.4.21 Zystektomie, Blase o. Befund, k. Chemo

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