Mein Vater hat seit 3 Jahren pT2a G3 high grade, jetzt Tumorrezidiv

  • Hallo,

    der Blasenkrebs meines Vaters wurde in 2016 per TUR bekämpft. Im April dieses Jahres ist der Krebs zurückgekehrt. Seit 7 Tagen hat er Blut im Urin, sonst bisher keinerlei Schmerzen. Er ist insgesamt sehr schwach und körperlich sehr beeinträchtigt, er ist vor kurzem 89 Jahre geworden. Eine Behandlung (OP, Chemo o.ä.) ist viel zu riskant für ihn. Ich weiß nicht, wie und was ihm helfen kann, deshalb bin ich auf dieser Seite gelandet.

    Tina

  • Hallo @Tinali,

    willkommen hier im Forum,wenn der Anlass auch bescheiden ist. Unsere Admins werden sich noch melden. Mich irritiert deine Aussage, per TUR bekämpft.?

    Die Tur B bekämpft nicht den Tumor, sondern dient in erster Linie den Grad des Tomors festzulegen, wenn möglich abzutragen. Danach muß aber eine weitere Behandlung erfolgen. Was wurde nach der Tur B gemacht?

    Gruß Siggi

  • Liebe Tina,

    herzlich Willkommen hier im Forum, auch wenn der Anlass bedrückend ist.

    Sag, bist Du sicher, dass der Tumor 2016 ein pT2a war? Gab es weitere Angaben in der Tumorformel? Bei einem pT2a ist die Erkrankung schon recht fortgeschritten und es wird normalerweise die Blase entfernt. Eventuell hat man aufgrund Alter und Gesamtzustand schon damals von OP und/ oder Chemo abgesehen.

    Ich würde zügig eine Blasenspiegelung veranlassen. Vielleicht kann man das gleich mit einer TUR-B kombinieren, um, so es geht, wieder alles zu entfernen, bzw. festzustellen, was los ist. Leider sieht es nach einem Rezidiv aus, zumindest sollte es per Spiegelung ausgeschlossen werden.

    Alles Liebe, Mandelauge

    Nach pT2b pN0 pL0 pV0 R0 (lokal) G3, glückliche und stolze Besitzerin einer Neoblase nach Hautmann, perfekt gebaut von Prof. Magheli in Berlin

  • Hi Tina


    nach der TURB im Jahre 2016: welche anschließenden Kontrollmaßnahmen wurden durchgeführft? Zumindest hätte eine engmaschige Kontrollspiegelung (ca.alle 3 Moante) gemacht werden sollen.


    Grüße

    Arolo

    Historie: 19.12.2016 - Makrohämaturie - 6.1.2017 1.TURB Befund: pTa/pT1 G3 high risk -

    24.2.2017 2.TURB - Befund: oB, Urothel ohne Dyplasie - 6.6.2017 Kontrolle: oB -

    21.12.17 Kontrolle: Rezidivbildung - 30.1.2018 3.TURB - Frühinstillation Mitomycin - Pathol.Befund: Papilläres Urothelkarzinom fokal mit Infiltration des subepithelialen Bindegewebes(pT1.G3).

    20.3.2018 4.TURB - Resektion Vorderwand i.Übergang zu re.Seitenwand. - Pocedere: urolog.Kontrolle.

  • Entschuldigung, ich bin mit dem Fachjargon nicht soo vertraut. In 2016 wurde damals die TURB gemacht und man hat da den Tumor auch entfernt. Soweit ich mich erinnere, wurde die Blase auch gespült. Eine weitere Behandlung erfolgte nicht, von einer Blasenentfernung war damals aber nicht die Rede. Den Befund mit der Tumor-Einteilung habe ich hier vom Arztbericht abgeschrieben. Anschließend gab es alle 3 Monate eine Kontrolluntersuchung, bei der man ja letztendlich nach 3 Jahren auch das Rezidiv festgestellt hat. Schon diese Kontrolluntersuchungen waren/sind für meinen Vater sehr belastend aufgrund seines körperlichen Zustands (halbseitig gelähmt).


    Was mich so belastet bei der Situation ist, dass es wohl schon medizinisch möglich wäre, auch heute noch meinem Vater zu helfen. Aber wegen seines schwachen Zustands ist jede Behandlung sehr riskant und er würde das vielleicht/wahrscheinlich nicht überleben. Auch der Urologe und der Hausarzt sehen das so. Aber die Entscheidung zu fällen, meinen Vater nur palliativ zu betreuen und gar nichts zu unternehmen, finde ich so unendlich schwer. Einerseits ermöglicht ihm eine palliative Betreuung noch etwas Selbstständigkeit und schöne Tage/Wochen/Monate (?) zu erleben.


    Jede Art von Behandlung (OP, Chemo, Bestrahlung) könnte ihn höchstwahrscheinlich als Vollpflegefall dauerhaft ans Bett fesseln, was für ihn aber der Horror wäre. Andererseits will ich ihm aber helfen. Hier das Richtige zu tun, macht mich total hilflos. Und die Entscheidung, wie die Behandlung letztendlich aussieht, muss ich als Tochter fällen. Die Ärzte helfen mir dabei nicht. Mein Vater ist übrigens "vom Kopf her", wie man so schön sagt, noch total fit. Er versteht seine Lage und die Probleme.

    Und bisher ist er damit einverstanden, keine medizinische Behandlung durchzuführen. Bisher hat und hatte er aber auch noch keine Schmerzen. Ich weiß nicht, wie er denkt, wenn diese tatsächlich eintreten. Mein Vater ist, obwohl er geistig fit ist, aber sehr beeinflussbar und leicht lenkbar und bei richtiger Argumentation, tut er alles, was man will - auch in seiner jetzigen Situation.


    Ich weiß einfach nicht, was noch passieren kann, wie die Krankheit weiter verläuft. Deshalb habe ich mich hier auch angemeldet. Was kann noch alles passieren, außer dass er jetzt Blut im Urin hat? Was kommt da noch auf ihn zu? Wie lange dauert es bis zum Ende? Wie schlimm wird es?

    Ich weiß, ihr könnt auch nicht in die Kristallkugel gucken, aber könnt ihr trotzdem sagen, wie es ungefähr weitergehen wird?

    Danke für eure Hilfe,

    Tina


    (Rainer: lesbarer gemacht, Absätze eingefügt)

  • Mein Vater ist übrigens "vom Kopf her", wie man so schön sagt, noch total fit.


    Liebe Tina,


    ich verstehe das nicht. Wenn dein Vater vom Kopf her noch völlig fit ist, dann muss er - und nur er alleine - entscheiden, wie es mit ihm weiter geht.

    Und die Entscheidung, wie die Behandlung letztendlich aussieht, muss ich als Tochter fällen.


    Warum solltest du das tun? Du kannst deinem Vater alle Optionen anbieten, aber entscheiden muss er. Auch wenn er leicht zu beeinflussen ist. Umso wichtiger, dass man ihm alle Optionen genau erklärt.



    Liebe Grüße


    Christina

    Ich habe für meine Mutter geschrieben, bei der im Jahr 2008 Blasenkrebs diagnostiziert wurde. Am 10.01.2015 ist sie im Alter von 80 Jahren daran verstorben.

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