Blasenkrebs pT1, jetzt BCG

  • Hallo,

    mein Name ist Carsten, ich bin 57 Jahre alt und bin wie so viele an Blasenkrebs erkrankt. T2a PT2 G2,

    mit den Bezeichnungen habe ich mich noch nicht so auseinandergesetzt. Ich habe seit meiner Kindheit

    Sport getrieben, später, als Erwachsener, bis zu 15 Stunden in der Woche. Da hatte ich einen Waschbrettbauch,

    heute eher einen Waschbärbauch. Diagnostiziert hat diesen Krebs mein Hausarzt (Internist), der bei einer

    halbjährlichen Routine Untersuchung diese 2cm auf dem Ultraschall bemerkte. Was dann folgte, kennt jeder/e

    Leidensgenosse/in. Ich habe gerade die BCG Basistherapie (Induktionszyklus) abgeschlossen. Am 21.09.

    wird dann eine Blasenspiegelung durchgeführt. Dann weiß man, wo die Reise hingeht....ich hoffe, ich konnte

    Euch einen kleinen Einblick geben. Viele Grüße Carsten

  • Hallo Carsti62 , du hast Blasenkrebs und du hast uns im Internet gefunden. Wir sind die größte Blasenkrebs Community im deutschsprachigen Bereich, eine Community die sich gegenseitig mit Rat und mentaler Unterstützung hilft.. Wir sind keine Ärzte, kein Fachpersonal, wir sind Betroffene wie ihr selbst.


    Ich denke es handelt sich um einen pT2a G2. Sport, Waschbrettbauch, tanzen bis einem schwindelig wurde, nur BIO Gemüse, ja leider, das alles zählt nicht mehr. Alle Betroffenen hier haben die unterschiedlichsten Vorgeschichten, vom Bürohengst über den Weltenumsegler, den Gärtner, dem Bauer, dem Arzt, der Krebs schlägt da zu wo man ihn nie vermuten würde.


    Ich zeige dir hier mal ein Schema wo du erkennen kannst das dein Tumor schon muskelinvasiv war / ist. Dieses G2 sagt eine mittelgradige Aggrissivität aus. Hier würde ich auf jeden Fall noch einmal nachfragen in wieweit diese Muskelinvasivität eine Rolle bei der weiteren Behandlung spielt. Wäre es ein G3, dann hätte man dir höchstwahrscheinlich zur Blasenentfernung geraten.



    Die Initialtherapie (6 Wochen) hast du hinter dir. Jetzt muß die Blase abheilen und dann wird nachgesehen. Ein pT2a G2 mit BCG ist schon ziemlich grenzwertig, wahrscheinlich macht man das wegen dem G2.


    Die BCG - Therapie ist in den meisten Fällen auch kein Spaziergang, hierbei handelt es sich im abgeschwächte aber dennoch lebendige Tuberkulosebakterien, die per Katheter in die Blase gegeben werden, dort müssen die Bakterien ca. 2 Stunden verbleiben und können dann ausgeschieden werden.

    Durch diese Bakterien kommt es in der Blase zu einer Immunreaktion, was eine Blasenentzündung auslöst. Diese Immunreaktion des Körpers soll dazu führen, dass die körperlichen Antikörper auch Krebszellen in der Blase bekämpfen und so neue Tumoren verhindern helfen.


    Nach der nun abgeschlossenen Initialtherapie mit je einer Therapie pro Woche erfolgt die Erhaltungstherapie mit 3 Instillationen in wöchentlichem Abstand in den Monaten 3, 6, 12, 18, 24, 30 und 36 (gerechnet nach der letzten TUR-B). In diesem Schema werden insgesamt 27 Instillationen über einen Zeitraum von 3 Jahren verabreicht. Das wird noch eine harte Zeit die hoffentlich auch erfolgreich ist.


    Bei einer immunologischen Behandlung mit BCG kann die Harnblase in den Tagen nach der Behandlung gereizt sein. Dies kann insbesondere beim Wasserlassen zu Schmerzen (Krampfartig) führen und Harndrang verursachen. Die Patienten können auch etwas Blut im Urin und leicht erhöhte Temperatur haben und an Müdigkeit leiden.

    Weiterhin kann die Therapie grippeähnliche Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Muskelschmerzen, Schwäche, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall verursachen.

    All diese Nebenwirkungen betreffen Großteils die ersten 48 Stunden nach der Instillation des BCG - danach sollten sie deutlich abklingen. Der verstärkte Harndrang aber, kann noch Monate nach der Behandlung auftreten (Reiz - und Schrumpfblase).


    Wenn du folgendes beachtest kann einiges leichter sein.

    Am Tag und Folgetag der Instillation sollte man verstärkt auf die Hygiene achten und nicht nur nach jedem Toilettengang die Hände waschen, sondern auch desinfizieren, ebenso ist es hilfreich die Toilette selbst mit Desinfektionsspray nach jedem Toilettengang zu reinigen.

    Durch den verstärkten Harndrang sollte man ebenso darauf achten immer eine Toilette in der Nähe zu haben, aus Erfahrung weiß ich, das man oftmals keine 20 Meter weit kommt, wenn man erst mal merkt das man mal "muss".

    Durch die Blutbeimengungen im Urin, der dann auch Gelleeartig sein kann, bietet es sich an am Tag der Instillation und dem Folgetag Einlagen zu tragen, sodass man sich die Unterwäsche nicht versaut.


    Diese Inkontinenzeinlagen kann der Urologe als so genanntes Hilfsmittel verschreiben, sollte dies geschehen sein, sollte man mit der Krankenkassen in Kontakt treten und sich das Sanitätshaus nennen lassen mit denen sie zusammenarbeiten. Danach dann das Sanitätshaus aufsuchen, dort findet eine Beratung statt und eine Abklärung der Kostenübernahme durch die Krankenkasse.


    Gruß Rainer

  • rainer

    Hat den Titel des Themas von „Hallöchen“ zu „Blasenkrebs pT2a G2, jetzt BCG“ geändert.
  • Hallo Carsti Carsti62


    Zuerst einmal willkommen hier in diesem Forum,in den wir alle so unsere Sorgen und Nöte miteinander teilen.

    Unser Admin.. hat Dir ja schon das notwendigste erläutert...und nach dem Du ja schon die Instillationstherapie mit BCG hinter dich gebracht hast...obwohl ein T2a G2 mit dem BCG zu vertreiben schon wahrlich grenzwertig ist! Ich hatte nur ....in Anführungszeichen ein CIS G3!!! und musste wegen meiner schlechten Laborwerte nach der 5ten Instillation schon passen wegen Unverträglichkeit... den Du hast es wahrscheinlich ja selber schon mitbekommen BCG kann ein Höllenritt sein zumindest war es bei mir so.

    Aber zuerst einmal lese dich hier ein und Frage was immer Du wissen willst, es gibt hier so viele Mitglieder mit sämtlichen Formen des Blasenkrebs und Harnableitungen und Du wirst auf alle deine Fragen Antwort bekommen.

    MFG....Erwin

  • Hallo, vielen Dank für die Aufnahme und den super Umschreibungen. Mein Arzt ist ein Da Vinci Jünger. Eine Op würde mit diesem Roboter durchgeführt werden.

    Der Chirurg bildet die Ärzte, die dieses Teil bedienen wollen, aus. Mein Urologe sagte mir, das er die BCG aufgrund meines jungen Alters ;) durchführt. Er

    ist ein gewissenhafter fachlich versierter junger Mediziner. Einige Ärzte, sind wohl auch bei Ihm in Behandlung, das habe ich so herausgehört, bei einigen

    Patienten. Es ist dann immer beruhigend, wenn soviele Menschen positiv über einen Arzt reden. Ich habe die BCG Behandlung garnicht großartig bemerkt,

    nur jetzt merke ich, das da etwas am Gange ist. Wasserlassen war bei mir normal, nur die Müdigkeit hatte es in sich. Mal schauen, was Kamerad Blase bei der

    nächsten Spiegelung von sich gibt. Nochmals vielen Dank...

  • Moin Carsten und auch von mir ein herzliches willkommen bei uns im Forum Blasenkebs. Die Korrektur zu einem pT1 ist natürlich fundamental wichtig um die BCG Therapie sinnvoll erscheinen zu lassen. Eben deshalb, weil er noch oberflächlich und nicht muskelinvasiv ist.


    Ich hoffe, es erzielt den erhofften Erfolg.


    Gruß, wolfgangm


    Nachtrag: Bitte ändere den Eintrag auch in den Profildaten

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • wolfgangm

    Hat den Titel des Themas von „Blasenkrebs pT2a G2, jetzt BCG“ zu „Blasenkrebs pT1, jetzt BCG“ geändert.