Harnblasenkarzinom OP oder nicht 😪

  • Hallo,ich habe heute erfahren das mein Vater ,83, in der Harnblase ein Karzinom in der Größe von 5*6cm hat.Er hat am 8.10. schon den OP Termin. Sein Urologe hat es Freitag festgestellt mittels Ultraschall. Der Urologe sagte das mein Vater sich mit seiner Familie beraten soll ob er überhaupt operiert werden soll,wegen seines Alters. Mehr weiß mein Vater angeblich nicht. Er hörte sich auch nicht so an als ob er sich große Sorgen macht.Für mich hört sich das aber nicht gut an . Was meint Ihr,hat jemand Erfahrungen ,wie würde so eine OP aussehen,ich weiß nicht wie es weitergehen soll ?

    Gruß Claudia

  • Guten Abend @Lisa17111 , Claudia. Ich begrüße Dich recht herzlich im Forum Blasenkebs. Ein Zusammenschluss von Betroffenen und deren Angehörigen. Keine Ärzte aber aufgrund der gesammelten Daten durchaus manches Mediziner überlegen.


    Nun kann ich nicht beurteilen, welche Befundung dem Urologen zur Verfügung steht. Allerdings, ein Blasenkarzinom nicht zu behandeln ist gleichbedeutend mit einem blutigen und schmerzhaften Sterben.


    Bitte versuche unbedingt an die Grundlage für die Aussage des Urologen zu kommen. Es ist unendlich wichtig, den aktuellen Status zu kennen. Wurde bereits eine TUR B (transurethale Resektion Blase) durchgeführt? Nur so ist es möglich überhaupt einen Therapieansatz zu finden.



    Liebe Grüße, wolfgangm

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Hallo Lisa ( @Lisa17111 ) ,

    83 ist schon mal ein strammes Alter, der Uro hat erst einmal festgestellt das da war ist, was genau wird bei der folgenden TUR B festgestellt und gleichzeitig auch soweit es geht entfernt. Diese Art der Operation ist durchaus für einen 83 jährigen verkraftbar. Hierbei wird durch die Harnröhre mittels einer Elektroschlinge der Tumor soweit entfernt wie es eben geht. Der Aufenthalt im Krankenhaus beträgt ca. 4-5 Tage.

    Das entfernte Tumorgewebe wird histologisch untersucht, das Ergebnis sollte nach 4-6 Tagen vorliegen. Erst danach entscheidet sich die weitere Vorgehensweise, jetzt schon zu sagen „wir machen nix mehr“ ist wesentlich zu früh.


    Gruß Rainer

  • Liebe Claudia!


    Ich nehme an, dass nachdem erst durch einen Ultraschall das Karzinom durch den Urologen diagnostiziert wurde, mit der OP eine TUR B gemeint ist. Da wird mit einer Schlinge (eingeführt über die Harnröhre) das Tumorgewebe nach Möglichkeit vollständig abgetragen und das gewonnene Gewebe histologisch untersucht und erst danach kann man sagen wie aggressiv der Tumor ist bzw. wie tief er eingewachsen ist. Erst nach der Klassifikation des Tumors kann ein Behandlungsplan erstellt werden - vor allem auch hinsichtlich des Alters deines Vaters. Ein invasiver Tumor bedeutet im Normalfall eine Entfernung der Blase. Nicht invasive Tumore kann man versuchen blasenerhaltend zu therapieren (Spülungen mit BCG oder einem Chemotherapeutikum)

    Soweit ich durch Recherchen im Internet informiert bin, gäbe es auch die Möglichkeit invasive Tumore z.B. zu bestrahlen, wenn das Alter bzw. der Allgemeinzustand des Patienten eine größere OP nicht mehr zulassen. Wobei die Erfolgsaussichten dabei nicht mehr so gut sind. Die Option nichts zu tun, finde ich etwas fahrlässig. Richtig gut aufklären kann dich aber nur ein Arzt.

    Meiner Erfahrung nach ist es gut den Betroffenen zu den Arztterminen zu begleiten, sie verstehen oft nicht alles richtig und können gar nicht alles aufnehmen, weil sie als Betroffene in einem Ausnahmezustand sind und ihre Krankheit für sie sehr bedrohlich ist. Vielleicht ist es dir trotz Corona möglich mit dem behandelnden Urologen zumindest zu telefonieren oder deinen Vater zu begleiten. Schreib dir vorher alle Fragen auf. Das hilft auch.

    Auch eine Zweitmeinung ist eine Möglichkeit.


    Liebe Grüße und alles Gute deiner Familie, deinem Vater und dir.

    Doris

  • Liebe Lisa,


    auch ich finde es eine verwunderliche Ausage des Urologens. Dein Vater soll sich mit der Familie beraten, ob eine TUR B gemacht werden soll....Ich gehe davon aus, dass die Familie nicht unbedingt in der Lage ist, diese Angelegenheit fachmännisch zu beurteilen. Zumal noch gar nicht bekannt ist, um welche Art Tumor es sich handelt. Es gibt ja verschiedene Arten. Ich würde auf jeden Fall den Urologen löchern und in Zweifel eine Zweitmeinung einholen. Geh mit ihm zum Urologen hin, je früher desto besser. Bei mir ist meine Frau auch immer bei den Gesprächen dabei und da bin ich auch froh drum.


    Ich wünsche euch alle Gute!


    Viele Grüße

    Michael

    Zufallsdiagnose: Intermediate-Risk Urothelkarzinom, TNM: pTa, G2, L0, V0, Pn0, R0

  • Hallo Claudia,

    auch ich möchte meine Meinung noch dazu geben. Ein naher Bekannter von mir ist auch 83 Jahre und hat seine Blase dieses Jahr im Mai entfernt bekommen weil er einen PT2G3 hatte. Er hat ein Stoma und es geht ihm soweit gut.

    Ich finde die Aussage des Urologen, falls er sich wirklich so ausgedrückt hat, sehr verwunderlich. Bitte lasst Euch alle Befunde geben, holt eine Zweitmeinung ein und besprecht das im Familienrat.

    Für Fragen ist dieses Forum immer offen - ich schreibe das aus Erfahrung :))))

    LG, Bella

    '13pT2G3Ileum-Neobl

    '20 Harnlttum pT3/pN2G3L1/V0/R1

    Nephrekt links

    IT, Bestr

    im Feb 2021 verstorben...

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