Hallo liebe Forumsmitglieder,
ich bin neu hier und möchte mich und meine Geschichte kurz vorstellen. Ich bin Jolle, w und 37 JAhre alt. Bei mir ist vor ca. 2 Monaten ein Urothelkarzinom des Nierenbeckens (pT1G2) diagnostiziert worden. Es war ein Zufallsbefund, da eigentlich nur eine Verengung im Harnleiter beseitigt bzw. eine Nierenbeckenplastik durchgeführt werden sollte. Bisher sind sich alle Ärzte einig, dass das eine sehr ungewöhnliche Diagnose ist, da ich w und noch sehr jung bin.
Als der behandelnde Oberarzt neulich sogar zu mir meinte, dass er und sein Team sogar von einem Irrtum (ggf. eine Verwechslung der Proben) ausgehen, war ich ehrlich gesagt doch ziemlich erleichtert, da bei einer derartigen Diagnose eigentlich standardmäßig die Niere und der HArnleiter entfernt werden, was mir bisher und vorerst erspart blieb und bleibt.
Er erklärte mir in dem Zusammenhang, dass daher auch die Nachkontrollen nicht ganz so engmaschig erfolgen, wie es "normalerweise" der Fall wäre, heißt, dass die nächste Biopsie erst in 6 Monaten statt in 3 Monaten erfolgen wird. Eine Blasenspiegelung erfolgt jedoch in ca. 2 Monaten, auch wenn diese nicht ganz so genau ist. Als ich meinem Urologen davon erzählte, dass der andere Arzt von einem möglichen Irrtum sprach, gab er mir zu verstehen, dass er die Aussage seines Kollegen doch sehr gewagt (fahrlässig) findet, was mich nun wieder verunsichert hat.
Ich bin geneigt, mir nun noch eine Drittmeinung einzuholen, zumal weder Untersuchungen auf Metastasen durchgeführt wurden (mein Urologe meinte, dass es unwahrscheinlich ist, dass sich Metastasen gebildet haben, aber es war ja auch sehr unwahrscheinlich, dass ich in meinem Alter eine derartige Diagnose erhalte, so dass ich von seiner Antwort nicht überzeugt bin und dies gerne abklären möchte.).
ICh bin ehrlich gesagt ein wenig verwirrt und überfordert mit den Informationen, die ich bekomme, bekommen habe und mit meinen Gefühlen. Ich möchte meinem Urologen nicht ständig wegen irgendwelcher Fragen auf den Keks gehen, da diese immer erst einige Zeit nach den Terminen bei ihm aufgekommen sind und ich beim letzten Termin den Eindruck hatte, dass dieser doch sehr gestresst war.
Daher und da ich erstmal seine Reaktion auf die Aussage des anderen Arztes einordnen und mit meinem Gefühlen von Ernüchterung und Enttäuschung über seine Reaktion klarkommen musste, habe ich mich nicht mehr getraut, meine noch offenen Fragen zu stellen. ICh möchte meinen Urologen und den Oberarzt nicht "verraten" oder ihre fachliche Kompetenz in Frage stellen, daher möchte ich mich einfach mal bei euch umhören, wieviele Arztmeinungen ihr euch eingeholt habt und ob ihr es als "Verrat" oder als "Unterstellung von fehlender fachlicher Kompetenz" sehen würdet, sich eine weitere Meinung einzuholen. Ich möchte betonen, dass ich beide Ärzte definitiv für fachlich kompetent halte, möchte aber auch keinen gesundheitlichen NAchteil erleiden, nur weil vermutet wird, dass der Befund ein Irrtum sein könnte oder weil eine Metastasenbildung als unwahrscheinlich eingeschätzt wird.
ICh wäre euch dankbar für eine Rückmeldung und auch, wenn ihr mir einen Link schicken könnt, falls das Thema bereits in einem anderen Thread behandlet wurde.
LG Jolle