Harnableitung

  • Hallo, ich schreibe für meinen Vater der einen Nicht-Muskeinvasiven Tumor hat. Aufgrund seines Alters soll er nicht behandelt werden.

    Da er weniger Harn ausscheidet könnte es evtl. zum Stau in der Harnröhre kommen, vermute ich.

    Gibt es Möglichkeiten die Harnausscheidung zu erleichtern?

    Die Bauchschmerzen treten verstärkt beim Sitzen auf. Hat jemand Erfahrung wie man vermeiden kann dass er nur noch liegen kann?

    Ich würde mich über Antworten sehr freuen.

    Viele Grüße

    Veilchen

  • Moin und herzlich willkommen bei uns im Forum Blasenkrebs Veilchen. Dein Vater hat ein stolzes Alter und die Probleme mit der Harnableitung sind vielleicht auch nicht die einzigen Beeinträchtigungen. Was sagt euch denn der betreuende Urologe dazu.


    Vielleicht wäre ein Dauerkatheter eine Entlastung wenngleich auch hier natürlich kontrolliert werden muss wie es funktioniert.


    Gruß wolfgangm

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Hallo Veilchen,

    ein herzliches Willkommen bei uns im Forum.

    So ganz verstehe ich die Frage nicht, da fehlen Informationen. In ganz seltenen Fällen mag es sein das ein Blasenkrebs aufgrund des Alters unbehandelt bleiben muss, hier im Forum habe ich noch nicht davon gehört. Wurde der nicht muskelinvasive Tumor denn durch eine Resektion in der Blase( TURB ) entfernt? Ansonsten hätte die Diagnose ja nicht stellen werden können. Wenn es zu keinem Abfluß aus der Blase kommt, so wird es bei älteren Männern an der Prostata liegen, bei leichteren Fällen helfen manchmal Tabletten. Habe einen Bekannten bei dem wurde die Prostata bei einer Spiegelung der Blase so stark gereizt, dass er seit dem kein Wasser mehr lassen kann und einen Dauerkatheder in die Blase gelegt bekam. Was sagt der Urologe?!

    Ich in mir nicht ganz sicher ob das dir hilft, bitte beschreibe die Situation etwas konkreter.

    Gruß Dirk

    19.1.21 TURB pT1G3, 60% kleinzellig

    8.2.21 TURB pTaG2

    14.4.21 Zystektomie, Blase o. Befund, k. Chemo

  • Hallo Dirk, danke für deine Nachfrage. Mein Vater hat nur die Diagnose von der Hausärztin bekommen und er wollte nicht zum Urologen gehen. Das CT wurde vor 1 Jahr gemacht. Jetzt haben die Blutungen und Schmerzen angefangen weil er keine urologische Behandlung wollte.

    Er wird Palliativ behandelt.Neben den Bauchschmerzen klagt er über immer wieder auftretende Schmerzen im Bein und Fuß. Die Wassermenge beim Urinieren ist viel weniger geworden.

    Er trinkt aber deutlich mehr als vor einem Jahr.

    Evt hat jemand Erfahrungen mit solchen Schmerzen?

    Danke danke!

    Veilchen

  • Liebe Veilchen,

    du schreibst, er hat einen nicht muskelinvasiven Tumor - das war vllt. vor einem Jahr so. Unbehandelt wird dieser sich nun ausgebreitet haben und auch in die Blasenwand eingedrungen sein und ggf. darüber hinaus. Das würde Blutungen und Schmerzen erklären und evtl. Harnstau. Klären können das nur die Mediziner und nur, wenn der Vater das möchte. Sind es wirklich Durchbruchschmerzen vom Tumor, sollte die Behandlung in die Hände von Palliativmedizinern gelegt werden. Diese verfügen über entsprechende medikamentöse Möglichkeiten zur Linderung. Leider führt Blasenkrebs unbehandelt über kurz oder lang zu einem qualvollen Sterbeprozess. Es tut mir sehr leid, keine besseren Informationen für dich zu haben. Ich wünsche euch eine gute ärztliche Betreuung und Kraft für die kommende Zeit. Frag, was immer du wissen möchtest, wir versuchen zu helfen! Lieben Gruß von Barbara


    P.S. Ich habe den Satz aus deinem 1.Post „soll nicht behandelt werden“ so verstanden, dass der Papa es wollte, dass nicht behandelt wird und somit außer dem CT keine Untersuchungen oder Behandlungen erfolgt sind?

    Berliner (netzgestützte) Neoblase seit 4.9.2015 wegen BCG resistentem CIS, entdeckt 2014 durch NMP22 (IGEL beim Gyn)

    "Alles hat einen Zweck, selbst wenn es uns nur an das erinnert, was wir nicht tun sollten." Catherine Ryan Hyde

  • Liebes Veilchen,


    zunächst mal herzlich Willkommen in unserem Forum, dem besten seiner Art.


    Ich kann leider nicht erkennen, wie alt dein Vater ist. Er könnte 79 Jahre alt sein (wenn er bei deiner Zeugung 20 war) oder älter. Vielleicht habe ich auch etwas übersehen. 80 Jahre ist kein Alter um einen Blasenkrebs nicht zu behandeln. Ich kämpfe gerade mit den Tränen, denn ein unbehandelter Blasenkrebs geht wirklich mit furchtbaren Schmerzen einher. Der Arzt sagte zu meiner Mutter, die sich erst nicht operieren lassen wollte: "Ja, erst wollen Sie nichts machen lassen und wenn dann die riesige Sauerei da ist, erwarten Sie Wunder von uns..."


    Bitte kümmere dich SOFORT darum, dass dein Vater schmerztechnisch gut eingestellt wird. Du schreibst, dass er palliatib behandelt wird, aber viele Hausärzte machen das und haben keine Ahnung davon! Von einem Palliativteam (SAPV-Team) zu Hause (das verordnet der Hausarzt) oder in einer Palliativstation oder einen Hospiz muss dein Vater versorgt werden. Denn ein "normaler Arzt kann diese Schmerzen nicht behandeln. Viele meinen, es genügt, einfach nur Morphium zu geben und das ist ein fataler Irrtum! Es muss eine Mischung sein zwischen verschieden wirkenden Schmerzmitteln, krampflösenden Mitteln, angstlösenden Mitteln und Medikamenten gegen Übelkeit und Erbrechen. Dazu Abführmittel.


    Bitte glaube mir, anders geht es nicht. Meine Mutter ging nach der Entfernung der Blase 6 Jahre nicht mehr zum Arzt und wollte das Rezidiv, das sie bekam "selbst durchstehen". Sie hat sich so lange gegen Ärzte gewehrt und dann solche Schmerzen bekommen, dass sie jede Nacht den Notarzt gerufen hat und ihn angeschrien hat, dass er sie erwürgen möge, weil sie es nicht aushält. Der Notarzt hat mit meinem Vater und mir zusammen geweint!

    Als endlich das SAPV-Team kam (weil meine Mutter zugelassen hat, dass ich es organisiere), war sie so glücklich, dass sie endlich wieder schmerzfrei war... sie ist richtig aufgeblüht.


    Seit damals finde ich es unerträglich, wenn Menschen aus Unerfahrenheit, Trotz, Eigensinnigkeit oder Angst sich völlig umsonst den schlimmsten Schmerzen aussetzen.


    Liebe Grüße - und tu bitte was!


    Christina

    Ich habe für meine Mutter geschrieben, bei der im Jahr 2008 Blasenkrebs diagnostiziert wurde. Am 10.01.2015 ist sie im Alter von 80 Jahren daran verstorben.

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