Neu im Forum

  • Hallo in die Runde,

    vor knapp zwei Wochen wurde mir im Krankenhaus Montabaur die Diagnose "Muskelinvasives Urothelkarzinom der Harnblase, pT2, high -grade neben carcinoma in situ, PTis" mitgeteilt. Seitdem ist nichts mehr wie es vorher war.


    Ganz langsam versuche ich die Situation anzunehmen und die nächsten Schritte zu organisieren. Spätestens Ende Juli sollte nach Aussage der Ärzte die Chemo beginnen. Danach ist die OP mit der Blasenentfernung und einem Blasensersatz vorgesehen. In der nächsten Woche werde ich Zweitmeinungen im St. Katharinen-Krankenhaus in Frankfurt/Main und in der Uniklinik Mainz einholen. Hierfür habe ich mir schon einige Fragen notiert, bin aber für Hinweise sehr dankbar. U.a. beschäftigt mich die Frage, wie eng verzahnt die vorangehende Chemo mit der anschließenden OP sein sollte. Ist es sinnvoll, Chemo und OP in ein und demselben Krankenhaus zu machen oder könnte die Chemo auch wohnortnäher durchgeführt werden?


    Herzlichen Dank für Hinweise und Anregungen

    Frank (freeman1961)

  • Hallo Frank Freeman1961

    ich heiße dich herzlich willkommen hier im Blasenforum. Wenn du schon Berichte gelesen hast, weißt du, wir sind keine Ärzte.

    Hier beraten dich Betroffene und deren Angehörige. Wir haben aber in den fast 20 Jahren ein großes Wissen und sehr viel Erfahrung mit allen Möglichkeiten sammeln können.

    Nun zu dir, der Tumor ist leider schon weit fortgeschritten und die Blase muß raus. Da gibt's kein deuteln.

    Die Neoajuvante Chemotherapie gibt's seit einigen Jahren und wird immer öfter empfohlen.

    Die kannst du gerne am Wohnort machen. Laß dir dazu bitte einen Port setzen, daß erleichtert vieles und schont vorallem die Venen.

    Laß dich nicht abbringen, auch wenn gesagt wird, braucht man nicht. ( man bräuchte so vieles nicht, hat es aber, weil es eine Erleichterung ist )

    Warum in 2 Häusern Zweitmeinung ? Frankfurt kenn ich nicht, aber Mainz ist bekannt und ok. Und ja es sollte alles flott und Hand in Hand gehen.

    Lese dich ein bißchen in den Unterforen: Neoadjuvante Chemo, Urostoma oder Neoblase ein.

    Wenn du Fragen hast, stell sie ungeniert.


    Liebe Grüße und schönen Sonntag, Ricka

  • Moin Frank Freeman1961 , sei auch von mir herzlich begrüßt im Forum Blasenkrebs. Alles was wesentlich ist und wichtig wurde Dir ja bereits vermittelt und da sollte es vielleicht auch ausreichen, sich den einen oder anderen Gedanken an die alternativen Ableitungsvarianten wie den Mainz Pouch und das Urostoma zu verschwenden. So ist die finale Entscheidung zur Möglichkeit der Anlage einer orthotopen Neoblase immer erst während des Eingriffs möglich.


    Weiterhin gilt es, sorgsam die eigene Befindlichkeit und Bereitschaft zur aktiven Teilnahme an der Rückerlangung der Kontinenz im Auge zu halten.


    Jede Ersatzableiting ist halt nur ein Ersatz für das entnommene Original und bedarf besonderer Aufmerksamkeit.


    Sei gut beraten und lies in den entsprechenden Unterforen. Fragen die sich daraus ergeben sind bestens geeignet, diese hier einzustellen.


    Gruß wolfgangm

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Hallo Freeman1961

    auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum. Mir hat das Forum vor 2 Jahren, und auch heute noch, extrem viel gebracht. Nirgends bekommst du sonst die Infos zu den Harnableitungen, was nach der OP erwartet werden kann usw.

    Bei pT2 gibt's es keinen anderen Weg als Blasenentfernung, das steht fest, die Zweitmeinung wird nur noch wegen der Chemo vorweg oder nicht was anderes aussagen können. Ich war recht froh dass die angedrohte Chemo vor OP bei mir noch kurzfristig gestrichen wurde und dann sofort operiert wurde, allerdings hat es den Anschein dass in letzter Zeit ab pT2 fast immer eine Chemo vorweg gemacht wird. Die Studienlage hat wohl einen Vorteil gezeigt.

    Wenn überhaupt dann wird man es vielleicht noch davon abhängig machen werden ob man auf den Bilder von CT Abdomen und Thorax verdächtige Lymphknoten oder was anderes entdeckt, dann gäbe es überhaupt eine Möglichkeit zu beobachten ob die Chemo gut wirkt.

    Da du den Befund der TURB schon hast steht jetzt die schwere Entscheidung der Wahl der Harnableitung für dich an, darüber kannst du viel in den Unterforen nachlesen. Es gibt eine Entscheidungshilfe/ Wegweiser für Harnableitungen, wo sachlich die Für und Wider der jeweiligen Ableitungen aufgeführt werden, wenn ich den nachher noch finde stelle ich ihn dir hier ein.

    Bitte zukünftig immer hier bei dem von dir erstellten Thema schreiben und möglichst keine weiteren Themen eröffnen.

    Gruß Dirk

    19.1.21 TURB pT1G3, 60% kleinzellig

    8.2.21 TURB pTaG2

    14.4.21 Zystektomie, Blase o. Befund, k. Chemo

  • Guten Morgen Frank Freeman1961 , ich bin seit zwei Jahren Urostomaträgerin und mit dieser Lösung sehr zufrieden. Lies dir in Ruhe die Erfahrungsberichte hier im Forum durch, du hast ja noch etwas Zeit für deine Entscheidung. Für die Chemo empfehle ich eine Tagesklinik. Da geht es persönlicher zu als in einem großen Krankenhaus, und trotzdem ist man professionell versorgt. Auch ich rate dir ganz dringend zur Anlage eines Ports. Der erleichtert die Chemogabe, macht sie schmerzlos und schont die empfindlichen Armvenen. Mit dem Port (der am Schlüsselbein sitzt) kann man während der Chemogabe die Arme frei bewegen, ohne Angst zu haben, dass die Nadel verrutscht, und man spart sich das Gestocher auf der Suche nach einer brauchbaren Vene (die im Laufe der Therapie immer schwieriger wird). Die OP würde ich in einer Klinik machen lassen, die viel Erfahrung mit der von dir gewählten Ableitung hat (schau dir vorher die Fallzahlen an). Ich bin im UKE in Hamburg operiert worden und würde immer wieder eine große Uniklinik wählen.

    Ich wünsche dir alles Gute, frage gern alles, was dir auf der Seele brennt.

    Viele Grüße

    Claudia

    Zystektomie 22.3.21. pT3b pN2 (4/23) L1 V0 Pn0 R0 G3.4 ZyklenCis/Gem. Zufriedenes Beuteltier.

  • Freeman1961 noch ein kleiner Nachsatz: Die Chemo solltest du unbedingt wohnortnah machen, da sie meistens ambulant gemacht wird (stationär nur in Einzelfällen, ist nicht die Regel), um dir viel Hin- und Herfahren zu ersparen. Übrigens bekommst du für die Chemo einen Taxischein (in der Klinik danach fragen), so dass du selbst keine Fahrten organisieren musst.

    Viele Grüße

    Claudia

    Zystektomie 22.3.21. pT3b pN2 (4/23) L1 V0 Pn0 R0 G3.4 ZyklenCis/Gem. Zufriedenes Beuteltier.

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